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festwochen / NEUES

festwochen / NEUES ENTDECKEN Kulinarik und Kunst gehen bei Daniel Spoerris Werken eine enge Verbindung ein. Am Anfang war die Speise. Genüsslich spitzt Peter Kubelka die Lippen. Der Wiener Vortragskünstler ist in seiner Kochvorlesung bei jenem Punkt angelangt, an dem er davon erzählt, wie einst ein kreatives Genie den ersten Braten in der Geschichte der Menschheit erschuf. Das sei gewissermaßen die Geburtsstunde der Zivilisation gewesen. Feuer, Wasser, Luft, Materie, Raum und Zeit habe dieser Ahnherr aller Küchenchefs zu einem elementaren Schöpfungsakt vereinigt. Daher, so Kubelka, sei der urzeitliche Koch der erste bildende Künstler gewesen. Seinem Vorbild hätten alle übrigen Künstler, die Bildhauer, Maler oder Architekten, in ihrem Schaffensdrang nachgeeifert. Kunst, sagt Kubelka, komme von Kochen. Dieses Verdikt sprengt natürlich den herkömmlichen Kunstbegriff, dem der angestammte Kulturbetrieb frönt, und fordert ein Publikum heraus, das selbst Spitzenköchen nur handwerkliche Meisterschaft zugestehen will. KEbit quuntum quosaperovid ut inus, eos asperae et vel et lam hiliquis qui dolorit haribusape US-Superstar Jeff Koons. Daniel Spoerri gilt als Erfinder der »Eat Art«. Fotos: Getty Images, beigestellt 34 spezial

Seit vielen Jahrzehnten allerdings verfolgt das heute 83-jährige Multitalent Kubelka konsequent seine entgegengesetzte Theorie, ein einsamer Prophet im Labyrinth der Mei nungsvielfalt. Ausgehend vom Experimentalfilm, erschlossen sich dem Autodidakten auf der Suche nach einem Welterklärungsmodell die Disziplinen der Musik, Philosophie und Anthropologie. Im Zentrum aber stand immer die Kochkunst. Sie bildet das Fundament seiner Universaltheorie. Jede Speise sei eine Metapher, doziert Kubelka, in welcher ein Koch all die unterschiedlichen Wesenshaftigkeiten ausdrückt, die seinen Kulturkreis ausmachen. »Nirgendwo sonst werden kulturelle Erkundigungen und Aneignungen, seelische und soziale Befindlichkeiten, menta le Bereicherung und Ver änderung so elementar erlebt und kommuniziert«, heißt es in einer von Kubelka inspirierten Eintragung in der kulinarischen Enzyklopädie des renom mier ten Fachmagazins »Kunstforum«, »als wie bei jenen Dingen, die wir uns einverleiben.« > Saftiges Tortenstück des Kitsch-Künstlers Koons. spezial 35

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