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KEIT Das traditionelle grosse Holzfass – hier im Keller des Weinguts Nikolaihof – ist das ideale Gefäss für die lange Reifung. okt–nov 2018 falstaff 41
wein / GEREIFTE PREZIOSEN T om Drieseberg weiss noch ganz genau, wie alles begann. Im Herbst 2002 kam sein damaliger Betriebsleiter zu ihm und meinte: «Chef, was machen wir nur? Draussen im Weinberg hängt mehr fruchtige Spätlese, als wir jemals verkaufen können.» Da habe er, so sagt der Besitzer der Weingüter Wegeler heute, 16 Jahre später, keinen Moment gezögert: «Ich habe mir 70.000 Flaschen geilster Spätlesen keltern lassen.» Natürlich verkaufte er in den ersten Jahren nach der Abfüllung der Weine nur einen Teil davon. Doch sein Plan war auch ein ganz anderer: «Ich hatte damals gerade in Beethovens Briefen gelesen, wie er seinen Verleger Schott in Mainz um reife Moselund Rheinweine bittet, geradezu gebettelt hat er darum. Wenn sich die ersten zehn Jahre lang niemand für solche Weine interessiert: völlig egal. 2012 habe ich dann mit der Release der 2002er-Spätlesen die Wegeler ‹Vintage Collection› gestartet. Und als Erster kam kein Geringerer als der beste Sommelier der Welt, Andreas Larsson, um die Ecke und fragte nach den Weinen. Die 2002er-Lenchen-Spätlese aus Oestrich war 2012 sogar zum ersten Mal im Verkauf, vorher war die nie auf der Karte.» Ernst »Ernie« Loosen begann 2011, aus seinen besten Weinbergen trockene Reserven zu erzeugen: Sie lagern zwei Jahre im Fuder. KOMPLEXITÄT ERZEUGT KULINARIK Dieser Wein zeigt exemplarisch die Faszination reifer fruchtiger Weissweine: tau frisch und mit einem Spiel, in dem die Süsse geschmacklich so weit zurücktritt, dass man den Wein viel trockener schätzt, als er analytisch gesehen ist. Gerade als Speisenbegleiter sind solche Weine ideal: Die Süsse verleiht Frucht und Würze ein Volumen ohne Vordergründigkeit. Überdies – und dies gilt auch für gereifte trockene Weissweine – sind die Aromen um «tertiäre» Noten bereichert, also um solche, die durch Oxidation zustandekommen. Zudem ist die weineigene Würze komplett aufgeschlossen. Diese Komplexität reifer Weissweine schafft zahlreiche Berührungspunkte mit hochwertigen Speisen: etwa zu jodigen Meeresaromen oder auch zum typisch herben Geschmack eines Wildbrets. Dabei stellt die Absicht, den Weinen eine verlängerte Reifeperiode entweder im Fass (als «Réserve») oder auf der Flasche (als «Late Release») zu gönnen, durchaus eigene Anforderungen an die Kelterungsweise. Werden viele Standardweine kellertechnisch so «Vor ein paar Jahren kam ein alter Kunde meines Vaters und brachte einen trockenen 1947er-Würzgarten mit. Das hat mir die Augen geöffnet.» ERNIE LOOSEN Weingut Dr. Loosen, Bernkastel (Mosel) Fotos: beigestellt 42 falstaff okt–nov 2018
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