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vor 5 Jahren

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Oh Mann!» Heather und

Oh Mann!» Heather und Chiara sind gerade etwas ausser Atem. Wer zu Rooftop Reds will, der muss gut schon zu Fuss sein. Das Weingut auf dem Gebäude mit der Nummer 275 auf New Yorks Brooklyn Navy Yard, einer ehemaligen Schiffswerft in Brooklyn, hat keinen Lift. Wer die fünf Stockwerke erklimmt, wird mit entspannter Musik und einem Blick auf das Empire State Building belohnt und kann Wein zwischen Reben und Trauben verkosten. Hängematten und Loungeecken laden zum Chillen ein. Willkommen auf New Yorks erstem Wein - gut und dem weltweit ersten kommerziellen Rooftop-Weingarten! Der Barkeeper im Mickey-Mouse-T-Shirt grinst den Neuankömmlingen entgegen. «Wir haben von diesem Weingarten auf Instagram erfahren und sind deswegen vom East Village nach Brooklyn gefahren», erklärt Heather lachend. «Aber Wegweiser auf dem alten Fabriksgelände wären nicht schlecht. Das ist wirklich nicht einfach zu finden hier.» Das Weingut erstreckt sich auf fast 1400 Quadratmeter. Die jungen Winzer von Rooftop Reds bauen auf dem Dach mitten in New York klassische Rotweinsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc an, genauso Petit Verdot und Malbec, die sonst eher Gegenden wie Kalifornien oder Frankreich und Argentinien bevorzugen. Die vielen Sonnentage in New York seien prädestiniert dafür, so die junge Crew. Der Beton der umliegenden Hoch häuser und die Glitzerfassaden heizen die Luft zusätzlich auf. Knapp 170 Weinreben wurden in langen Reihen in mehr als > okt–nov 2018 falstaff 19

cover / REPORTAGE Wein trinken und chillen: Millennials sind mittlerweile die grösste Gruppe unter den Weinkonsumenten in den USA. Auch in Europa hat man sie schon im Visier. Die Reben für den neuen Vintage-Wein werden in einer Mischung aus verschiedenen Bodenarten und künstlichem Sand angebaut. Bis der 1000-Dollar-Wein so weit ist, können die Gäste Gewürztraminer verkosten. > 40 Trögen in etwa einem Meter Erde angepflanzt. Sie wachsen auf einer Mischung aus verschiedenen Bodenarten und künstlichem Sand aus gemahlenem Altglas, dadurch soll der Boden locker bleiben – ein spezielles Pflanzsystem, das mit Experten der Cornell University entwickelt worden ist. Anschauungsunterricht für Grossstädter wie Heather und Chiara. Millennials, die etwas Neues ausprobieren wollen. Junge Leute, die in einer Art Rückbesinnung und dem Drang nach gesundheitsbewusster Er nährung zu regionalen Produkten greifen. Gut für die Weinbauern, die mit Feuereifer dabei sind: Die Generation der Millennials ist in den USA mittlerweile die grösste Konsumentengruppe. Doch lange haben Heather und Chiara mit der Aussicht auf die Skyline Manhattans heute kein Glück. Wie so oft in diesem Sommer gehen auch an diesem Freitagnachmittag immer wieder kurze sintflutartige Regenfälle über New York nieder. Auch über Brooklyn. Die Gäste flüchten unter ein Zeltdach, das zwischen den Weinreben über den Biertischen aufgespannt ist. Dort haben es sich schon ein paar andere 20- bis 35-Jährige aus den umliegenden Büros gemütlich gemacht. Auf dem alten Werftgelände entsteht gerade ein moderner Produktions- und Bürokomplex. Darunter auch viele Technologiefirmen. «Millennials sind die grössten Weinkonsumenten. Der grüne Veltliner und der Gewürztraminer sind bei uns absolute Bestseller», erzählt Clara Kann, die Managerin von Rooftop Reds. «Ich glaube, sie wollen auch die Landwirtschaft in der Stadt unterstützen und ihren CO2-Fussabdruck so klein wie möglich halten. Nach dem Motto: ‹Iss lokal, trink lokal.›» Urbane Landwirtschaft boomt seit geraumer Zeit in New York, wie auch in anderen Megastädten. AUSBILDUNG IN ÖSTERREICH Clara Kann hat bei alteingesessenen Weinmachern wie Netzl (Carnuntum) in Österreich und den Finger Lakes (fünf Stunden nördlich von New York) mitgearbeitet und war Sommelière in New York, bevor sie Devin Shoemaker, den Gründer von Rooftop Reds, getroffen hat. Der 34-Jährige hat Weinbau am Finger Lakes Community College studiert. Die Region ist eines > 20 falstaff okt–nov 2018

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