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Sparkling Special 2022

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sparkling / NACHHALTIGKEIT Richtung Nachhaltigkeit tendieren. Zumindest was ihre Absicht angeht, denn wenn es um das tatsächliche Kaufverhalten geht, sieht es wieder anders aus … Lucie Pereyre de Nonancourt und das Champagnerhaus Laurent-Perrier setzen auf Nachhaltigkeit in den Reben (o.). Die limitierte Cuvée Rosé Butterfly Robe (u.) soll das versinnbildlichen. Um das Thema Nachhaltigkeit kommt heute kein Unternehmen mehr herum. Von Fluggesellschaften bis hin zu Versicherungen sind heute alle darum bemüht, ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen in diesem Bereich nachzukommen. Auch vor der Alkoholindustrie macht diese Entwicklung nicht halt und scheint sich vor allem seit der Coronakrise immer stärker zu manifestieren. Bei einer Befragung des Marktforschungsinstituts IWSR aus dem Jahr 2021 gaben fast die Hälfte der amerikanischen und 70 Prozent der chinesischen Alkoholkonsumenten an, dass sie Marken und Produkte bevorzugt kaufen, die nachweislich umweltfreundlich und nachhaltig produziert sind. Es darf angenommen werden, dass auch die europäischen Konsumenten ähnlich denken, wenn nicht sogar noch mehr in AMBITIONIERTE ZIELE In der Champagne ist das Thema Nachhaltigkeit heute allgegenwärtig. Bereits im Jahr 2003 war sie die erste Region in Frankreich, die ihre CO 2 -Bilanz genauer unter die Lupe nahm. Seitdem bemüht sich das Comité de Champagne, der Dachverband der Champagnerproduzenten, um eine Verbesserung der Energie- und Klimabilanz in der Weinbauregion, wobei die Ziele in diesem Bereich durchaus ambitioniert sind. Mittels 15.000 individueller Aktionspläne, die von den zig Champagnerproduzenten und -häusern individuell umgesetzt werden, soll der CO 2 -Fußabdruck der Region bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent reduziert werden. Außerdem sollen die rund 34.000 Hektar Rebfläche der Champagne bis dahin zu 100 Prozent ökologisch bewirtschaftet werden. Die Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen, lassen sich grob in drei Bereiche einteilen: Wasser, Atmosphäre und Biodiversität. Was den Wasserverbrauch angeht, konnte die Champagne bereits sicherstellen, dass 100 Prozent des für die Champagnerherstellung verwendeten Wassers aufbereitet und wiederverwendet werden. Auch die CO 2 -Emission pro Flasche wurde bereits um 20 Prozent gesenkt, was etwa der Umweltbelastung entspricht, die 80.000 Autos über den Zeitraum von zehn Jahren verursachen. Beim Faktor Biodiversität steht vor allem die Reduzierung des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pestiziden im Raum. Ein Unterfangen, das ebenfalls zu gelingen scheint, wie das Champagnerhaus Ruinart beweist. Ruinart hat in den letzten fünfzehn Jahren den Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent reduziert und arbeitet seit letztem Jahr sogar ganz ohne den Einsatz von Herbiziden. Der Champagnerproduzent Billecart-Salmon ging diesen Schritt schon etwas früher und setzt seit dem Jahr 2020 keine chemisch-synthetischen Herbizide mehr in seinen Rebbergen ein. Seit 2017 ist der Betrieb, der bis zum Jahr 2025 alle seine Rebflächen nach den Vorgaben des biologischen Weinbaus bewirtschaften will, nach dem französischen Label Haute Valeur Env- Fotos: Leif Carlsson, Laurent-Perrier, Ruinart, Michel Jolyot, Charles Lafon, Philippe Debeerst 40 falstaff

Die neuartige Geschenkverpackung von Ruinart (links) besitzt einen um 60 Prozent geringeren CO 2- Fußabdruck. ironnementale (HVE) zertifiziert. Die offizielle Umweltzertifizierung des französischen Staats besteht aus drei Anforderungsstufen, wobei das Label HVE nur vergeben wird, wenn alle drei davon erreicht werden. Bei der Zertifizierung werden vier Indikatoren berücksichtigt: Biodiversität, Düngung, Pflanzenschutz und Wasserwirtschaft. Im Grunde das, was das Comité de Champagne selbst seinen Produzenten als Nachhaltigkeitsziele vorgibt. Das erste Champagnerhaus, das alle Anforderungen in diesem Bereich erfüllte und bereits im Jahr 2012 das HVE-Label erlangte, war Bollinger. Um die Artenvielfalt in den Rebbergen zu erhöhen, pflanzt Bollinger Hecken und Obstgärten. Auch Ruinart ist auf diese Weise aktiv und pflanzte gemeinsam mit der auf Aufforstung spezialisierten Reforest’Action zwischen 2021 und 2022 fast 25.000 Bäume und Sträucher in der Weinbergslage Taissy, um die Biodiversität in der Region zu fördern. Der Konzern LVMH, zu dem neben Ruinart noch fünf weitere Top-Champagnermarken gehören – darunter Dom Pérignon, Moët & Chandon, Veuve Clicquot und Krug –, hat sich öffentlich für Nachhaltigkeit stark gemacht. Während des World Living Soils Forums, das 2020 in Paris stattfand, stellte der UM DIE BIODIVERSITÄT IN DEN REBBERGEN ZU STEIGERN, PFLANZEN DIE CHAMPAGNER- HÄUSER BÄUME UND STRÄUCHER. Bollinger war der erste Champagnerproduzent, der alle Standards des Umweltschutzlabels HVE erlangte. falstaff 41

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