Sparkling Special 2022

sparkling / GESCHICHTE

sparkling / GESCHICHTE Die österreichische Sektkellerei Schlumberger wurde 1842 mit Know-how aus der Champagne gegründet. ROBERT ALWIN SCHLUMBERGER WAR KELLERMEISTER IN DER CHAMPAGNE, BEVOR ER 1842 DEN SEKT NACH ÖSTERREICH BRACHTE. < angesagten Pét Nats, die in ähnlicher Weise hergestellt werden. Prosecco wurde viele Jahre als Begriff für die verwendete Traubensorte verwendet, die heute eben als Glera bekannt ist. Erst seit dem 1. Januar 2010 ist Prosecco laut Dekret des italienischen Landwirtschaftsministers eine Herkunftsbezeichnung. Die neuen, strengeren Auflagen definieren das Anbaugebiet, Herstellungs- und Abfüllort sowie die zu verwendenden Gebinde. Prosecco darf heute nur in klar definierten Regionen Norditaliens produziert werden. Neben der weitläufigeren Prosecco DOC existieren in den Subzonen Conegliano, Valdobbiadene und Asolo die höheren DOCG-Denominationen. Der malerische, grüne Landstrich im Hinterland Venedigs gilt als die Wiege des Proseccos. Ein weiterer Hotspot der Schaumweinproduktion in Italien ist Franciacorta. Alte Schriften weisen darauf hin, dass hier bereits im 16. Jahrhundert schäumende Weine produziert wurden. Der Brescianer Arzt Gerolamo Conforti, der sich 1570 in »Libellus de vino mordaci«, einer der ersten Veröffentlichungen weltweit, der Herstellung von natürlich vergorenen Weinen in der Flasche in der Franciacorta gewidmet hat. Nach der ersten Anerkennung als kontrollierte Ursprungsbezeichnung im Jahr 1967 wurde Franciacorta 1995 der erste italienische Wein, der mittels traditioneller Flaschengärmethode hergestellt werden muss, und das erste italienische Gebiet, das die kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung (DOCG) erhielt. Heute steht der Name Franciacorta für das Territorium, die Produktionsmethode und den Wein. Das spanische Pendant zu den italienischen Schäumern aus klassicher Flaschengärung ist der Cava. Den Grundstein für die spanische Schaumweinproduktion legte 1862 Antonio Gili. Für die Cava-Entwicklung noch bedeutender war aber Josep Raventós i Fatjó. Auf seinem Weingut Can Codorníu nahe der Stadt Penedès hat dieser erstmals im Jahr 1872 einen Schaumwein mittels Méthode Champenoise produziert. Erst mehr als ein Jahrhundert später, genauer gesagt im Jahr 1986, wurde der Cava aufgrund der hohen Qualität als D.O. klassifiziert. Natürlich hat auch der heimische Sekt eine reiche Geschichte – in Deutschland wie auch in Österreich. Die ältesten Ursprünge von Schaumwein im deutschsprachigen Raum sind im 18. Jahrhundert zu verorten. Robert Alwin Schlumberger war als Kellermeister bei Ruinart in der Champagne tätig, bevor er 1842 nach Österreich übersiedelte und als Erster in Österreich Schaumweine nach Champagnervorbild produzierte. In derselben Epoche nahm die Produktion von deutschem Sekt Fahrt auf. Und so schließt sich der Kreis. Aus der französischen Champagne stammen heute volumenmäßig 12 Prozent der weltweit produzierten Schaumweine, der wertmäßige Anteil jedoch liegt bei 33 Prozent. Bis heute ist die Champagne prägendes Vorbild für alle Schaumweinproduzenten der Welt. Und es ist kaum davon auszugehen, dass sich dies in Zukunft ändert. < Fotos: Schlumberger, studio kail, wien 14 falstaff