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vor 8 Jahren

Kulinarisches Erbe 2017

KULINARISCHES ERBE /

KULINARISCHES ERBE / BURGENLAND ZUR PERSON: Thomas Stipsits ist ein Publikumsliebling – ob auf der Kabarettbühne oder im Fernsehen, der gebürtige Steirer weiß zu unterhalten und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. DAS BURGENLAND – EINE LIEBESERKLÄRUNG THOMAS STIPSITS Als Fünfjähriger konnte ich es kaum erwarten, dass meine Oma »Das Essen ist fertig!« rief. Ich hastete in die einfach eingerichtete Küche mit Tischherd und setzte mich auf den Platz neben meinem Opa. Als Vorspeise gab es immer eine herzhafte Rindssuppe mit kräftiger Einlage, und danach zauberte meine Oma ein Gericht auf den Teller, das kerniger und füllender nicht sein hätte können. Ich hatte einen blauen Teller, auf dessen Boden ein Elefant gemalt war. Immer, wenn der Elefant zum Vorschein kam, wusste ich, dass es sich lediglich um ein Preludium handelte. Das Essen bei Oma ging nie aus. Erdäpfelstrudel war meine frühkindliche Droge. Ich wurde süchtig. Der Geruch von Omas Küche hat sich mittlerweile etwas relativiert, dennoch finden sich im Burgenland genügend Lokalitäten, die Speisen anbieten, die mich immer wieder zurück an den alten Tisch bringen. Fast ist es so, als säße mein Opa neben mir. Die Einfachheit der Speisen, das Ohne-»Schnickschnack«-Gehabe der burgenländischen Küche, die Bodenständigkeit vieler Wirte und Wirtinnen, treffen genau meinen Geschmack von Gemütlichkeit und Wohlbefinden. Es ist leicht, aber das ist schwer, könnte man sagen. Ich sitze in »Stumpfel’s Landwirtshaus« in Markt Allhau, es ist Juli, von ferne tuckert ein Traktor und verliert sich in der Weite. Ich wechsle ein paar Worte mit Pepi, dem Wirten – hauptsächlich belangloser Smalltalk, der sich aber wie Balsam auf mein Gemüt legt, weil ich nicht andauernd darüber diskutieren möchte, wie schlecht es uns nicht geht. Es riecht nach Sommer und unbeschwerten Zeiten. An den Wänden hängen alte landwirtschaftliche Geräte und vergilbte Fotografien, die einen kleinen Einblick erlauben, wie es »damals« gewesen sein könnte. In diesem Moment bin ich mit mir vollkommen im Reinen, denke da - ran, was für ein Glück ich im Leben hatte, dass ich das machen darf, was mir Freude bereitet. Sorgen und Ängste verschwinden in den auf der Laube hängenden, unreifen Trauben. Ein Bauernhof flimmert in der Hitze, und eine eindrucksvolle Stille scheint in den Himmel zu wachsen. Ich habe das Gefühl, als wäre ich in Griechenland. Wenn man das Burgenland mit einem Wort beschreiben möchte, dann sage ich uneingeschränkt: mediterran. Auch wenn es kein Meer gibt. Nirgendwo anders fühle ich mich so verstanden, so aufgenommen wie in diesem jungen Bundesland. Es ist nicht perfekt, es ist nicht ganz fertig, da und dort fehlt noch ein Anstrich, also es ginge besser. Die Frage ist, ob es dann noch gut ist. Oftmals streunte ich durch verlassene Straßendörfer und habe ein Urvertrauen in diese Gegend. So, als würde sich eine schützende Käseglocke über mich stülpen, die mir Sicherheit auf all meinen Wegen bietet. Als mir Pepi den Erdäpfelstrudel serviert, wird mir klar, dass ich nicht in Griechenland bin, sondern im Südburgenland. Es duftet nach Omas Küche, ich höre das Knistern aus dem Tischherd und verzehre den Strudel mit einem Gefühl von Heimat. Ich bin angekommen. Als ich damit fertig bin, erblicke ich am Tellerboden einen Elefanten. Ich bekomme Gänsehaut und bestelle noch eine Portion. Foto: Ingo Pertramer 88

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