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ernährung » TIERWOHL <

ernährung » TIERWOHL < Gewalt und fürchterlichem Gequieke. Wir dürfen nicht vergessen, dass »Tierliebe ein Luxus ist, der erst dann möglich wird, wenn man selbst in Sicherheit lebt und über ausreichend Nahrung verfügt«, so der Psychologe Bernhard Kathan. Freilich kann man Tierwohl auch als »Luxusproblem« abtun. Unser Wohlstand ist tatsächlich die Basis für Mitgefühl mit den Tieren. Aber Problem ist hier das falsche Wort. Denn, so der Philosoph und Professor an der Veterinärmedizinischen Universität Aus der Gesundheits- und der Nachhaltigkeitsperspektive ist ganz klar: Wir müssen weniger tierische Lebensmittel konsumieren – die unter anständigen Bedingungen produziert werden. Wien Herwig Grimm: »Das Luxusproblem ist kein Problem, das ist Verantwortung!« MÖGLICHE LÖSUNGEN Aus der Gesundheits- und Nachhaltigkeitsperspektive ist klar: Wir müssen weniger tierische Lebensmittel konsumieren – die unter anständigen Bedingungen produziert werden. Und was »tiergerecht« bedeutet, darauf hat die Forschung längst Antworten. Doch die Verantwortung dafür wurde und wird herumgereicht wie eine heiße Kartoffel: NGOs und Konsumenten fordern mehr Tierwohl; Die Politik weist darauf hin, dass Österreich ohnedies eines der strengsten Tierschutzgesetze habe. Die Produzenten beklagen die Preispolitik des Handels. Und der Handel lamentiert, dass die Konsumenten nicht bereit seien, den Mehrpreis für mehr Tierwohl auch zu bezahlen. Viel Luft nach oben gibt es auch in der Gastronomie, wo nicht einmal die Herkunftskennzeichnung für Produkte flächendeckend gegeben ist. Was es braucht, ist eine breite Bereitschaft aller involvierter Parteien. Keine einfache Angelegenheit – aber Schritte in die richtige Richtung sind schon erkennbar. < TIERLEBEN IN WÜRDE. Für immer mehr Konsumenten ist es nicht gleichgültig, woher ihre tierischen Produkte stammen und wie die Tiere vor ihrem Tod gehalten und versorgt wurden. Foto: Getty Imagesx 44 falstaff

AMA MAN K ANN TIERWOHL NICHT SCHMECKEN Am Hof von Sabine Mayr. Die junge Milchbäuerin unterhält sich mit der designierten AMA-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler über Tierhaltung, Tierwohl und die Zukunft der Landwirtschaft. ADVERTORIAL Fotos: beigestellt FALSTAFF Frau Mayr, wie hängen Tierwohl und die Qualität von Milch und Milchprodukten zusammen? SABINE MAYR Der Qualitätsbegriff hat sich geändert. Heute betrachtet man gerade bei tierischen Erzeugnissen nicht nur das fertige Produkt, sondern auch seine Herstellung. Die Gesellschaft sensibilisiert sich für Tierwohl. Das verschränkt sich mit dem Qualitätsbegriff, der unterschiedliche Dimensionen hat. Tierwohl ist eine davon. Frau Mutenthaler, man sieht in der Werbung Idylle, und andererseits zeigen Medien oft fürchterliche Zustände in Ställen. Wie sieht die Realität aus? CHRISTINA MUTENTHALER Jeden von uns schockieren die schrecklichen Bilder. Auch wenn die Missstände alles andere als repräsentativ für die Tierhaltung in der Landwirtschaft sind, sie dürfen nicht passieren. Wir haben unser Kontrollsystem noch einmal verschärft. Es mussten sogar einige Betriebe aus dem AMA-Gütesiegelprogramm ausgeschlossen werden. Man muss aber ehrlich sagen: Auch mit dem besten Kontrollsystem der Welt können Fehler nie ganz ausgeschlossen werden. Wichtig ist, daraus immer wieder zu lernen und entsprechende Maßnahmen zu setzen. Geht es beim AMA-Gütesiegel denn überhaupt um Tierwohl? CHRISTINA MUTENTHALER Tierwohl spielt in der AMA-Marketing eine große Rolle, ist aber für uns kein neues Thema. In den AMA-Gütesiegel-Richtlinien sind bereits jetzt in der Basisstufe viele Rahmenbedingungen definiert, die für ein generelles Wohlergehen der Tiere sorgen. Zusätzlich gibt es bereits seit 2013 spezielle Tierwohlmodule. Ich persönlich glaube, der größte Hemmschuh beim Tierwohl ist: Man kann es nicht schmecken. Sonst würde das Bewusstsein dafür viel deutlicher ausgeprägt sein. Milch(produkte) haben einen besonderen Stellenwert in der heimischen Küche. Wie kann es sein, dass unsere Milchbauern um ihre Existenz fürchten müssen? SABINE MAYR Es ist mir als österreichische Milchbäuerin bewusst, dass sich unsere Molkereien am Weltmarkt behaupten müssen. Wir haben uns in der Lebensmittelproduktion für den „Feinkostladen Österreich“ entschieden. Schon vor Jahren haben wir landesweit auf gentechnikfreie Milch- Durch ordnungsgemäße Tierhaltung und Steigerung von Tierwohl wird die Rohmilchqualität sichergestellt. produktion umgestellt. Viele Betriebe haben Laufstallungen gebaut. Eine ganzjährige Anbindehaltung wird es ab 2024 in Österreich nicht mehr geben. Mehr Qualität kann es nicht zum billigsten Preis geben. Was glauben Konsument:innen, wie die Haltung von Milchkühen aussieht? SABINE MAYR Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, den Leuten zu erklären, warum Dinge so sind, wie sie sind. Oft hörte ich dann: Das entspricht ja gar nicht dem, wie es in den Medien berichtet wird. INFO Mehr Informationen unter haltung.at falstaff 45

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