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BERICHT DES DOMBAUMEISTERS Ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das Überraschungen und Ängste mit sich brachte, aber durch die Aufhebung der Besuchsbeschränkungen im Dom und den Wieder-Aufschwung des Städtetourismus in St. Stephan und in seinem Umfeld wieder ein bisschen das Gefühl von Normalität zugelassen hat. Der Bedarf, den Dom zu pflegen, Schäden zu beseitigen und die Standsicherheit des Domes für die Zukunft zu sichern, ist aber, unabhängig von Besucherzahlen und Weltpolitik, bestehen geblieben. SÜDTURM Nach Abschluss der Arbeiten an der Südfassade im letzten Jahr ist die Hauptansicht des Domes vom Stock-im-Eisen-Platz – erstmals seit Langem – wieder ohne Gerüst zu sehen. Die gereinigte, in verschiedenen Steintönen (entsprechend dem Alter der Steine) strahlende Südfassade ist ein schöner Anblick, der wieder große Freude macht. Der Südturm ist aber noch immer eine wichtige Baustelle. Die Arbeiten finden derzeit an der Ostseite statt und sind daher nicht so deutlich sichtbar. Sie reichen vom Boden bis in eine Höhe von ca. 50 Metern hinauf. Wir hoffen, dass wir zu Jahresbeginn die Höhe des Gerüsts auf ca. 25 Meter reduzieren können. Die von schwarzen Sinterkrusten überzogenen Flächen werden gereinigt, fehlende Teile müssen ergänzt, kleinere Risse gesichert und offene Fugen geschlossen werden. Eine besondere Aufgabe ist die Reinigung der schönen Fürstenfiguren (im Original aus der Zeit um 1365, also älter als der Turm selbst), die durch ihre Schmutzkruste kaum erkennbar waren. Sie sind an dieser exponierten Stelle stark der Verwitterung ausgesetzt und waren schon um 1870 durch Kopien von Johann Grisemann und Ludwig Ziebland ersetzt worden. Die Kopien werden mit Laser gereinigt und geben diesem Bereich des Südturmes besondere Bedeutung. SICHERUNGSMASSNAHMEN AM TURM Die Spitze des Turmes wurde vor über zwölf Jahren restauriert. Der normale Restaurierungszyklus am Dom dauert ca. 40 Jahre. Das heißt, dass alle 40 Jahre ein Bauteil eingerüstet und gründlich gereinigt und restauriert wird. Im August ist ein Teil einer Krabbe vom Südturm abgebrochen und nach unten auf das Dach des Domes gestürzt. Der Südturm wurde von Mitarbeitern der Dombauhütte und Industriekletterern bestiegen, und alle Teile, welche auch nur die kleinsten Anzeichen von Schäden, die zum Absturz führen könnten, zeigten, abgenommen. Durch das Abnehmen kann verhindert werden, dass Teile abfallen und Personen oder Sachen gefährden. Die Überprüfung der Bauteile, die erst kürzlich restauriert worden waren, wird intensiviert, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. SCHADENSQUELLEN Die wichtigste Schadensquelle der letzten Jahrhunderte, Schwefelverbindungen in der Atmosphäre und im Niederschlag, ist in den letzten Jahrhunderten dank technischer Verbesserungen entscheidend zurückgegangen. Andere Schadensquellen bestehen aber weiter, manche neue Schadensquelle ist dazugekommen. Die Zahl der Tauben, die am Dom nisten, hat seit 2019 wieder stark zugenommen. Durch Fütterung können viel mehr Tauben, als normalerweise in der Innenstadt leben könnten, am Dom überleben und durch ihre Stoffwechselprodukte den Dom verschmutzen und gefährden, da die enthaltenen Salze den Stein substanziell schädigen können. Die geschützte Ecke zwischen dem Singertor und dem Neidhartgrab ist derzeit besonders als Nist- und Kotplatz beliebt. Andererseits sind dort auch besonders feine Details zu finden, die besonders anfällig sind. Dort wurde eine lokale Taubenabwehr mit Ultraschall installiert, um zumindest in diesem Bereich den Bestand zu verringern. NORDFASSADE Die Nordfassade und der Nordturm sind die nächsten Großabschnitte für die Restaurierungsarbeiten am Dom. Das westlichste Wandfeld – bisher mit dicken schwarzen Sinterkrusten überzogen – wurde heuer gereinigt, die Schäden an der Substanz sind nun gut zu erkennen und können saniert werden. Dombaumeister Zehetner berichtet beim Charity Dinner 2022 BISCHOFSFIGUREN Auch im Inneren des Domes wurde gearbeitet, vor allem die Restaurierung der zahlreichen Skulpturen im Langhaus ist ein langfristiges Projekt, das eine Eigentümlichkeit des Stephansdomes, die Fülle an figuralem Schmuck, erhält und den Besucher:innen deutlich macht. Die beiden 42
BERICHT DES DOMBAUMEISTERS Singertor, der südwestliche Eingang in den Dom 43
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