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spirits / GIN-TRENDS

spirits / GIN-TRENDS Britisch-exzentrisch wie die Botanicals ist das Reich von Lesley Gracies »Hendrick’s Gin« in Girvan. EINE DER AM SCHNELLSTEN WACHSENDEN GIN-SPIELARTEN IST GESETZLICH EIGENTLICH NICHT VORGESEHEN – DER PINK GIN. < werden. Da diese Kennzeichen ohnehin verpflichtend sind, spricht sich die EU-Gesetzgebung gegen die Verwendung des früheren Zusatzes »Dry« aus. Erlaubt ist die Bezeichnung »London Dry Gin« aber dennoch. Für den Brenner, der übrigens keineswegs in London sitzen muss, sondern auch in Leonding oder Lyon seinem Gin-Handwerk nachgehen kann, bedeutet das vor allem eines: Seine Rezeptur muss »sitzen«, alle Botanicals müssen während des Brennvorgangs zur Geltung kommen. In der Regel besorgt man das aromatische Optimum daher bereits beim »Steeping« genannten Prozess, dem Einweichen der jeweiligen Pflanzenteile. Während zum Beispiel Wurzeln lange brauchen, um aromatisch im Alkohol zu wirken, reicht bei zarteren Pflänzchen eine kürze Mazerierung. Doch das ist nur die Theorie, denn die Reise des Gins geht aktuell in verschiedene Richtungen. Ein gutes Beispiel stellt die Kategorie der im Holzfass gereiften Gins dar. Diese sind keineswegs definiert, sondern eine Spielerei, die Freunde gelagerter Spirituosen ansprechen soll. Ein Nebeneffekt liegt natürlich in einem Aromeneintrag, der durch bereits verwendete Fässer (etwa für Portweine oder Weinaperitifs) entsteht. Auch so lassen sich neue Aromen sowie Farbe in die an sich klare Spirituose Gin bringen. DIE KATEGORIE OHNE REGELN Die aktuelle Gin-Vielfalt macht es Systematikern aber noch schwerer. Denn eine der am schnellsten wachsenden Spielarten ist in den gesetzlichen Vorschriften ebenfalls gar nicht definiert. »Pink Gin« hat sich dennoch als ihr Überbegriff eingebür- Fotos: JOHN PAUL PHOTOGRAPHY, Christian Loepfe, Larix & Achiella, Port of Leith 84 falstaff

Fibonacci-Zahlen stehen für Harmonie; das gilt auch für den gleichnamigen Gin vom Fuß des Üetliberges. gert. Schon allein diese Namensgebung ist aber so problematisch wie die undifferenzierte Kategorie »Orange Wine«. Da die ersten explizit mit Früchten aromatisierten Gins auf Rhabarber oder Himbeere setzten, blieb das »Pink« aber an der Kategorie haften. Seinen Ausgang mag der pastellfarbene Boom zwar in Spanien mit fruchtigen Erdbeer-Gins wie »Larios Rosé« genommen haben. Mittlerweile ist aber im Mutterland des Gins die Liebe zu Fruchtbomben unter falscher Gin-Flagge am stärksten ausgeprägt: Zwei Drittel des Wachstums der Kategorie in Großbritannien gingen 2022 auf das Konto der »pinken« Gins. Sie kommen in der Regel mit nur 37,5 Volumenprozent allerdings auch dem Trend nach weniger Alkohol entgegen – und von »Gordon’s Premium Pink Gin« bis zu »Beefeater Pink« verzichtet auch kaum eine klassische Londoner Brennerei auf die Frucht bomben. Recht kritisch sieht diese Entwicklungen jene Destillateurin, die vor fast 25 Jahren selbst den Gin aus eingefahrenen Geschmacksgleisen befreit hat. Mit Gurke und Rosenblättern als zusätzliche »Botanicals« begründete Lesley Gracie den Welterfolg »Hendrick’s« – rund 12 Mil lionen Flaschen verkauft der Gin in der Apothekerflasche aus dem schottischen Girvan heute. »Ein Gin, der nur nach Rhabarber schmeckt, ist kein Gin«, zieht Gracie aber eine klare Grenze des Experimentierens. Mit eigenen Limited Editions ergänzt Gracie die Basisrezeptur – praktisch immer sind es aber botanische Zutaten wie Lotosblume, Algen oder Holunderblüten. Diese fügen sich in den Aromenstrauß ein, anstatt sich vorzudrängen. HISTORISCHE GIN-SÜSSUNG An der American Bar regiert auch nach wie vor dieser trockene Gin-Stil, dessen Ideal < Zusatz-Botanicals mit Geschichte: In Edinburgh zitiert man die Skorbut-Medizin Dr. Linds – viel Limette. falstaff 85

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