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Falstaff Spirits Special 2023

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spirits / EDELBRÄNDE

spirits / EDELBRÄNDE Die Brände von Wolfgang Kaufmann wurden in den letzten Jahren vielfach ausgezeichnet. 38 falstaff Die Idee, bäuerliche Produkte zu »Schnaps« zu verarbeiten, ist wahrscheinlich so alt wie die Destillation selbst. Viele Grundbesitzer nahmen für sich das alleinige Recht für die Herstellung von Bränden in Anspruch, eine gesetzliche Regelung erließ Maria Theresia im 18. Jahrhundert. Nach diesem Theresianischen Brennrecht durften »rechtschaffende, fleißige und ordentliche Bauern« bis zu einem gewissen Grad die selbst angebauten Früchte zu Bränden weiterverarbeiten. Meist bezog sich das auf Fallobst von Streuwiesen, um den Verderb der Früchte zu verhindern. Noch heute finden sich Hinweise wie »vom Bauern« oder «Bauernschnaps« auf vielen Etiketten. Es manifestiert sich diese Tradition durch die hohe Anzahl an Abfindungsbrennern, die im Rahmen ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeiten eigene Erzeugnisse zu Bränden veredeln, wobei ein Maximum von 300 Litern Alkohol pro Kalenderjahr vorgeschrieben ist. Das strenge Brennrecht des Staates Österreich sieht bei einer Steuerbegünstigung der Branntweinsteuer nur eine Direktvermarktung der Erzeugnisse vor. Landwirtschaften, die sich auf das Maria-Theresien-Brennrecht berufen können, können die Brennlizenz vererben – der Verkauf derselbigen ist nicht mehr erlaubt – und dürfen 400 Liter im Jahr erzeugen. Das Recht bezieht sich auf Obst. Getreide ist – bis auf Ausnahmefälle – nicht zur Verarbeitung gestattet. Verschlussbrennereien sind rechtlich gesehen Gewerbebetriebe, die nach einer Anmeldung ihre Tätigkeit aufnehmen können. Sie dürfen Rohstoffe zukaufen und müssen ab einer Menge von 400 Liter pro Jahr den vollen Steuersatz abführen. Hier wird auch oft die Vermarktung über Händler genutzt. QUALITÄTSSTEIGERUNG IM 20. JAHRHUNDERT Während in alten Zeiten eher das Obst, das sonst nicht verkauft werden konnte, in Maischebottich und Brennblase landete, war die Qualität des Rohmaterials sekundär. Dementsprechend sahen oft auch die Ergebnisse des Brennvorgangs aus. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonders ab den 80er-Jahren, setzte sich Fotos: Gmedia, Gölles, Guenter Standl / laif / picturedesk.com, Sandra Ardizzone, Shutterstock

Alois Gölles erzeugt seine Edelbrände nach dem traditionellen Doppelbrennverfahren in Kupferkesseln. ähnlich wie im Weinbau in der Brennerszene die Erkenntnis durch, dass nur beste Ausgangsmaterialien zu besten Ergebnissen führen können. Dieser Wille zur Qualität wurde von Vorreitern wie Alois Gölles, Hans Reisetbauer, Valentin Latschen (Pfau Destillerie) und Karl Holzapfel vorangetrieben und konsequent umgesetzt. In dem von ihnen herausgegebenen »Buch vom Edel Brand – Quinta Essentia« wird die Entwicklung ausführlich dokumentiert. Weitere Ausnahmehersteller wie der Tiroler Günter Rochelt, der bereits in den 1970ern die Qualität im Fokus hatte, Martin Schosser aus Oberösterreich, Franz Miglbauer vom Sammerhof, die Familie Vogl der Brennerei Guglhof in Hallein und viele andere, die aufzuzählen den Rahmen sprengen würde, vermehrten das Renommee der heimischen Edelbrände stetig. Die Förderung der Qualität ist nicht zuletzt auch der Verbesserung von Ausbildungen, Brenntechnik und dem allgemein gestiegenen Bewusstsein für Qualität zu verdanken. BEKANNTHEIT UND VERTRIEB Trotz der hohen Anzahl an ausgezeichneten Brennern ist die Verfügbarkeit der Produkte immer wieder ein Thema. Viele Brennereien verfügen über ein spannendes Portfolio an Bränden, Geisten und meist auch Likören aus eigener Erzeugung, die Vermarktung ist DIE ERKENNTNIS LAUTET, DASS NUR BESTE AUSGANGS- MATERIALIEN ZU BESTEN ERGEBNISSEN FÜHREN. Aus der Brennerei des Schweizers Lorenz Humbel stammen beste, sortenreine Kirschbrände. meist auf Verkäufe ab Hof oder auf Wochenund Spezialmärkten in der Region beschränkt. Das liegt oft auch an der Menge der hergestellten Produkte, denn Brände, die zwar gute Qualität aufweisen, aber nur in kleiner Menge verfügbar sind, sind für größere überregionale Handelsunternehmen, sowohl im Endkunden- als auch im Weiterverkaufsbereich, meist nicht für eine Einlistung < falstaff 39

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