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Falstaff Spezial VieVinum 2016

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TISCHGESPRÄCH MIT

TISCHGESPRÄCH MIT DOMINIQUE MEYER ÜBER ... … KANTINEN-ESSEN IN DER WIENER STAATSOPER INTERVIEW JOACHIM RIEDL FALSTAFF: Wir sitzen in der Kantine der Wiener Staatsoper, es ist Mittag, der Laden brummt. Als Sie vor sechs Jahren nach Wien kamen: Wie war Ihr erster Eindruck von diesem Ort hier? MEYER: Es war leer. Als ich mich erkundigte, warum das so ist, sagte man mir: Ah, Sie müssen hier einmal essen, dann werden Sie verstehen. Und es war schrecklich? Na ja, sagen wir, es war nicht attraktiv. DER STAATSOPERN-CHEF … wurde 1955 im Elsass geboren. Während seines Studiums an der Pariser Wirtschaftsuniversität wuchs seine Begeisterung für die Oper. Nach Stationen in der Politik (Industrie-, dann Kulturministerium) wurde er Berater an der Pariser Oper und 1989 ihr Generaldirektor. 1992 kehrte er kurz in die Politik zurück, 1994 übernahm er die Leitung der Oper von Lausanne. Seit 2010 ist er Direktor der Wiener Staatsoper. Sie kümmern sich also nicht nur um den Spielplan, sondern auch um den Speiseplan? Ich finde das wichtig. Eine gute Armee ist eine Armee, die gut gefüttert ist. Was haben Sie getan? Ich habe den Kantineur gewechselt und eine Familie geholt, die das schon vor langer Zeit gemacht hatte. Es hat sofort funktioniert. Und es ist immer viel los. Es ist wirklich ein Ort, an dem sich alle treffen. Da hinten sitzt ein Sänger, dort sind zwei Philharmoniker, drüben sehen wir eine Gruppe Bühnenarbeiter, und jetzt kommen einige Ballett tänzer, weil die Probe soeben zu Ende gegangen ist. Wie wichtig ist es, dass die Kantine gut funktioniert? Extrem wichtig, weil sie ein soziales Zentrum ist. In den Pausen kann es passieren, dass neunzig Philharmoniker, der Chor und ein paar Sänger gleichzeitig auftauchen. Dann ist ganz schön was los. Gab es von Ihnen Vorgaben, was auf den Teller kommt? Ich wollte eine sehr österreichische Küche. Vor allem aber frisch und niemals Tiefkühlkost oder – wie heißt dieses vorgekochte Zeug? – Convenience-Food. Das hat hier nichts verloren. Der einzige Fehler, den ich gemacht habe, war, dass ich gesagt habe: Es gibt viele Damen hier, machen Sie bitte leichtere Sachen. Aber jedes Mal, wenn ich hierherkomme, sehe ich die Mädchen mit voll gehäuften Tellern. Wenn Sie die Kantine hier mit jener an der Pariser Opéra Bastille vergleichen, an der Sie auch tätig waren: Was ist der Unterschied? Es ist viel besser hier. In Frankreich werden die Kantinen immer von großen Firmen betrieben. Dementsprechend schmeckt es auch. Als Sie aus Frankreich nach Wien kamen, erlebten Sie da einen kulinarischen Kulturschock? Etwas viel Interessanteres passierte: Ich hatte plötzlich wieder die Gerüche meiner Kindheit in der Nase. Ich stamme ja aus dem Elsass. Meine Großeltern hatten dort einen Bauernhof, auf dem ich sehr viel Zeit verbrachte. Die Küche dort war sehr ähnlich, und das hatte ich in Paris viele Jahre lang nicht mehr gerochen. Und mit den Gerüchen kamen auch die Erinnerungen an glückliche Zeiten. Fotos: Thomas Schauer, Shutterstock, Wiener Staatsoper / Michael Pöhn 66 falstaff VieVinum

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