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vor 8 Jahren

Falstaff Spezial Käse

8 falstaff ???

8 falstaff ??? einleitung / TITEL / KÄSE IN ÖSTERREICH 37 400 KÄSESORTEN SIND » AM MARKT. ei Müllermilch hat das fertige Fruchtjoghurt weniger gekostet als der leere Becher in Österreich!« MAL WURDE 2015 AUSTRO- KÄSE BEI DEN »WORLD CHEESE AWARDS« PRÄMIERT. « BEI MÜLLERMILCH HAT DAS FERTIGE FRUCHTJOGHURT WENIGER GEKOSTET ALS DER LEERE BECHER IN ÖSTERREICH! STEPHAN MIKINOVIC ERSTER AMA-GESCHÄFTSFÜHRER Fotos: WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH/Peter Podpera, beigestellt

auf die Tische der Adeligen. Während im östlichen Flachland überwiegend Frischkäse hergestellt wurde, entdeckte man im alpinen Raum die Vorzüge der auf Lab basierenden Käsekultur. Das Wissen dazu lieferten Schweizer Senner. Die neu erlernte Kulturtechnik brachte praktische Aspekte mit sich: neben der Haltbarmachung der Almmilch vor allem den guten, würzigen Käsegeschmack. » STEPHAN NICHT JEDER DURFTE DAS PRODUZIEREN, WAS ER AM BESTEN KONNTE, ES WURDE VORGESCHRIEBEN! MIKINOVIC ERSTER AMA-GESCHÄFTSFÜHRER« TALFAHRT DER KÄSEKULTUR Mit dem Ende der Dreifelderwirtschaft Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Bodennutzung intensiviert. Das hatte eine gewaltige Steigerung der Milchproduktion zur Folge. Der Käsereivorgang verlagerte sich zunehmend von den Almen in die Täler. 1830 wurde in Au-Argenzipfel die erste Vorarlberger Gemeinschaftssennerei gegründet – ein Vorbote des Genossenschaftswesens. Es dauerte aber noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bevor sich dieses durchsetzte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Milchwirtschaft in Österreich immer professioneller und zentralisierter. Käse-Grandseigneur Gerhard Woerle erinnert sich an die 1970er- Jahre: »Damals war die Milchmarktordnung vorherrschend. Gremien beschlossen den Milchpreis, führten Produktkalkulationen durch und bestimmten Produktentwicklungen bis hin zu Investitionen wesentlich mit.« Woerle wollte sich dem Diktat nicht beugen und war einer der Ersten, der sein Heil im Export suchte. »Vor dem EU-Beitritt war nicht nur die Käsekultur, sondern die ganze Milchwirtschaft durch Marktordnungen geregelt. Das zentralistische Regime des Milchwirtschaftsfonds hat zusammen mit den Molkereien festgelegt, wer was wo produzieren darf. Schlagobers durfte nur in zwei oder drei Molkereien hergestellt werden! Alles wurde nach Marktordnungen festgelegt, es gab effektiven Gebietsschutz«, erinnert sich Stephan Mikinovic, erster Geschäftsführer der Agrar Markt Austria Marketing Gmbh (AMA-Marketing) mit deutlichen Worten. Die wenigen Import-Käse, die es nach Österreich geschafft hatten, wurden durch die saftigen Zölle zu Luxusprodukten. Somit gab es kaum Konkurrenz für österreichischen Käse und daher nur wenig Motivation für eine Steigerung von Vielfalt und Qualität. EU-BEITRITT MISCHT DIE KARTEN NEU Mit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 war plötzlich alles anders. »Große deutsche Marken wie Müllermilch und Danone drängten auf den Markt – ohne Zölle, es herrschte freier Warenverkehr. Plötzlich gab es Konkurrenz aus ganz Europa, die billiger produzieren konnte«, erzählt Mikinovic und ergänzt: »Entremont produzierte 100.000 Tonnen Camembert pro Jahr, die gesamte Jahresproduktion in Österreich lag damals bei 60.000 Tonnen. Bei Müllermilch hat das fertige Fruchtjoghurt weniger gekostet als der leere Becher in Österreich. Die Deutschen produzierten an einem einzigen Standort zwei Milliarden Joghurts pro Jahr.« Allen war klar, dass Österreich mit diesen gewaltigen Mengen nie mithalten würde können und dass ein Ausweg aus der Misere gesucht werden musste. »Wir haben gewusst, dass da etwas auf uns zukommt«, erzählt Woerle, der als einer der wenigen Käseprofis damals schon Erfahrung mit Exporten hatte und sich rasch auf den freien Wettbewerb einstellen konnte. Aber auch den anderen Akteuren der Milchwirtschaft war schnell klar, dass > Stephan Mikinovic, Gründungsgeschäftsführer AMA- Marketing falstaff 9

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