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gans burgenland / PIONIERE »Früher gab es im Burgenland kein Haus, in dem das Federvieh nicht geschnattert hätte. In der Früh wurden sie herausgelassen, dann gingen sie von selbst auf die Weiden und zu den Lacken. Am Abend kehrte jede Gans in das Haus zurück, in das sie gehörte.« ERICH STEKOVICS Bio-Bauer in Frauenkirchen, Burgenland Fotos: beigestellt 10 falstaff
Bio-Bauer Erich Stekovics hielt ab den 1990ern Gänse auf seinen Streuobstwiesen. > dann gingen sie von selbst auf die Weiden und zu den Lacken. Am Abend kehrte dann jede Gans in das Haus zurück, in das sie gehörte.« Gehalten wurden sie weniger für ihr Fleisch – dafür wachsen Gänse zu langsam und fressen zu viel – als vielmehr für ihre Federn: Die Daunen der Tiere wurden gewinnbringend vor allem nach Wien verkauft, wo sie in Kissen und Bettdecken landeten. Erst die einsetzende Massentierhaltung und industrielle Gänsezucht, vor allem in Osteuropa, bereitete dem Gänsetreiben (fast) ein Ende. GANS FESTLICH »Die Gans hatte immer schon einen hohen Preis«, sagt Stekovics. In den 1980ern, erinnert er sich, verkaufte die Familie Tschida, Gänsehalter in Apetlon im Seewinkel, eine Gans um tausend Schilling, umgerechnet also um siebzig Euro (ohne Inflation). »In Ungarn hingegen ist das Gänsestopfen erlaubt, dort wird der Preis über die Fettlebern lukriert«, sagt Stekovics. »Da bekommt ein Bauer für die Leber allein siebzig Euro. Um was er den Rest des Schlachtkörpers verkauft, ist fast egal.« Zudem werden die Tiere meist in riesigen Herden und ganz und gar nicht tierfreundlich gehalten. Das Projekt »Burgenländische Weidegans« war in vielerlei Hinsicht ein Erfolg – Gans und Burgenland sind mittlerweile eng verbunden: Dem Vogel ist ein mehrtägiges Kulinarik- Festival in Rust gewidmet. Jedes Jahr im November pilgern tausende Menschen in die burgenländischen Dörfer, um beim »Martiniloben« nicht nur den neuen Wein zu verkosten – und zu loben –, sondern auch jede Menge gebratener Gänse zu verspeisen. Zwar kommen bei weitem nicht alle dieser Tiere aus dem Burgenland, aber immerhin weiden rund 3000 Gänse wieder regelmäßig auf den Wiesen des Landes. Und in Eisenberg wurde 2012 für sie sogar ein eigener Geflügelschlachthof errichtet, damit der Transport so kurz wie möglich ausfällt. »Im Südburgenland, wo es wenige Arbeitsplätze gibt, ist die Weidegans-Haltung oft eine gute Möglichkeit für Bauern, etwas dazuzuverdienen«, sagt Siegfried Marth, Gänsezüchter in Hagensdorf und Sprecher der Gruppe »Weidegans Burgenland«. »Die Gänse sind für das Burgenland genauso wichtig wie die Kühe für eine Alm.« Stekovics selbst hat sich trotzdem nach sechzehn Jahren aus dem Weidegänse- Geschäft zurückgezogen. »Die Idee war > falstaff 11
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