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Falstaff Special Österreich 17/2019 Whisky

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whisky / IRLAND Als er 1886 Irland bereiste, zählte Alfred Barnard 28 Brennereien. Heute sind 24 in Betrieb und viele weitere in Planung oder im Bau. Gerne wird die Legende erzählt, dass der heilige Patrick, Schutzpatron der Insel, die Destillation in Irland eingeführt hat. Bis ins späte 19. Jahrhundert galt das Schwarzbrennen von Whiskey als Volkssport. In der Hochzeit soll es über 8000 illegale Brennereien gegeben haben. Irland ist neben seinem Nachbarn Schottland wohl das bekannteste Land, wenn es um die Produktion von Whiskey geht. Dennoch: Bis vor ein paar Jahren waren Besucher der Insel wohl meist enttäuscht, denn sie trafen auf der ganzen Insel nur drei Whiskeybrennereien an, die das irische Lebenswasser in die ganze Welt schickten. Bushmills, die in Nordirland gelegen ist und daher dem Königreich Großbritannien angehört, die Midleton-Brennerei ganz im Süden und Cooley’s Distillery in der Mitte des Landes teilten sich den Whiskeymarkt untereinander auf. Um diesen Umstand verstehen zu können, muss man kurz die Geschichte des irischen Whiskeys beleuchten. Wie bei seinem schottischen Pendant lässt sich kein genauer Zeitpunkt der Erfindung des Getränks ausmachen. Dass keltische Druiden schon berauschende Getränke aus Getreide herstellten, ist nur mündlich überliefert. Gerne wird die Legende erzählt, dass der heilige Patrick, Schutzpatron der Insel, die Destillation eingeführt hat. Historisch gesehen kam diese Technik allerdings erst rund sechshundert Jahre nach dem Wirken des Missionars nach Nordeuropa. Der erste schriftliche Hinweis führt auf die Nachbarinsel. 1494 wurde dort der Verkauf einer gewissen Menge Gerstenmalz zum Zwecke der Herstellung von »aqua vitae« (Lebenswasser) festgehalten. Der Käufer, ein Mönch namens John Cor, stammte aus Irland, und so zeugt die Urkunde auch davon, dass hier die Destillation von Getreide bekannt war. 1608 vergab König James I. ein Brennrecht für Antrim County an den Adeligen Sir Thomas Phillips. Die Bushmills Distillery, die in dieser Grafschaft steht, bezieht sich heute noch auf dieses Datum. Mit der zum Teil brutalen Unterdrückung irischer Freiheitsbestrebungen ab 1649 und einer hohen Besteuerung wanderte die Produktion eher in, na sagen wir private Hände. 1823 wurde das Steuerwesen in Bezug auf Whiskey modernisiert, was auch den irischen Brennern zugutekam. Von nun an konnte man eine königliche Lizenz erwerben und dann legal Whiskey produzieren. Dass Schwarzbrennen bis dahin quasi ein Volkssport gewesen sein Fotos: mauritius images / Alamy / Aclosund Historic / Abus Archive Images, Mary Evans / picturedesk.com, Jean Luc LUYSSEN/REA/laif, Shutterstock, Shane O‘Neill Photography 68 falstaff

In steinernen Lagerhäusern ruhen die wertvollen Whiskeyfässer, bis die Irish Whiskeys von Master Blendern zusammengestellt und abgefüllt werden. musste, dokumentiert Alfred Barnard in seinem 1886 verfassten Standardwerk über die Brennereien des Vereinigten Königreichs. Die Zahl der illegalen Brennereien in Irland hatte sich von 8192 im Jahr 1834 auf 829 im Jahr 1884 reduziert. Barnard zählte 28 legale Brennereien in Irland, von denen heute noch einige dem Namen nach bekannt sein dürften: Jameson, Powers, Locke’s und Bushmills. Leider verpassten die Iren ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts einige Trends, was zu mehreren Krisen führte. 1831 ließ sich Aeneas Coffey, ein irischer Steuerbeamter, seinen Apparat zur kontinuierlichen Destillation (Patent Still) schützen. Während die schottischen Whiskyerzeuger die Chance erkannten und zu ihren schweren Malts leichte Whiskys (vgl. Blended Scotch) hinzufügten und damit einen Boom auslösten, versäumten die Iren den Trend weitgehend. Dazu kam, dass Mitte des 19. Jahrhunderts wegen schwerer Hungersnöte und einer riesigen Auswanderungswelle der irische Markt praktisch zum Erliegen kam. Zur Zeit der Prohibition (1920–1933), > Von den rund 6,98 Millionen Flaschen Whiskey, die jährlich weltweit verkauft werden, stammen rund 40 Prozent von Marktführer Jameson. falstaff 69

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