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vor 5 Jahren

Falstaff Special Österreich 17/2019 Whisky

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whisky / STILE 28 SCOTCH

whisky / STILE 28 SCOTCH SINGLE MALT: RAUCH IM GLAS Wir beginnen, wo alles begann, nämlich bei den Schotten. In kaum einer anderen Region wird auf so wenig Raum eine so große aromatische Vielfalt an Whiskys produziert. Die wichtigsten Regionen sind die Lowlands im südlichen Teil, wo der Whisky leicht und mild im Aroma ist; dann sind da die Highlands, der wohl eindrücklichste Teil des Landes, wenn es darum geht, Klischeebilder von sattem Grün und steinig hügeliger Weite zu erzeugen; und je näher es dann in Richtung Küste geht, desto mineralischer wird es. Die Speyside-Region zeichnet sich wiederum durch ihre filigranen Noten im Whisky ab – was sie diametral von den Islay-Whiskys unterscheiden lässt. Die Insel Islay ist das Mekka all derer, denen der Sinn nach Phenol, Benzin, Seil, Salz und Rauch im Glas steht. Das Besondere hier: Die gemälzte Gerste lagert zur Trocknung über Torffeuer, also getrocknetem Morast, der den Whisky rauchig, bisweilen sogar speckig oder medizinisch schmecken lässt. »Laphroaig« ist einer der bekanntesten Vertreter dieser Insel geworden. Sein Rauchanteil beträgt 40 ppm, das bedeutet »parts per million« und gibt den Torfgehalt eines schottischen Single Malts an. Die kleinste schottische Whiskyregion ist schließlich Campbeltown, die mit gerade einmal drei Brennereien nicht gerade im Fokus des schottischen Single Malts steht. Sie, ähnlich wie kleinere Insel-Destillerien wie etwa Jura oder die Isle of Skye, zeichnet sich vor allem durch salzige, leicht rauchige Whiskys aus. Von einem fantastischen Reiseziel einmal ganz abgesehen. Ihnen gemein ist der Ruf der Scotch Single Malt Whiskys: gemälzter und destillierter Gerstensaft, der in genau einer schottischen Destillerie gelagert und abgefüllt wurde. falstaff Wer eher mit dem Mais liebäugelt, der sollte den Corn Whiskey probieren, denn der muss zu mindestens 80 Prozent aus Mais bestehen. Das macht ihn in der Regel zu einer ausgesprochen süßlichen, milden Angelegenheit, gerade wenn man Produkte wie den »Platte Valley Corn Whiskey« ansieht, der zu ganzen hundert Prozent aus Mais-Maische besteht. Oftmals wird Corn Whiskey gar nicht gelagert, weil hier die Richtlinien anders sind. Wenn er allerdings reift, dann nicht so wie im Falle von Bourbon oder Rye, nämlich in frischen ausgekohlten Fässern, sondern in gebrauchten. Das macht den Whiskey noch einmal milder und hat mit einem schottischen Single Malt so gut wie nichts mehr zu tun. CORN WHISKEY: ALLES ANDERS Foto: Shutterstock, beigestellt

SINGLE GRAIN: HAUPTSACHE GETREIDE Die Iren wären ordentlich sauer, würde der Eindruck entstehen, aller Single Malt käme aus Schottland – dem ist keineswegs so. Single Malt bedeutet lediglich, dass der Whisky aus einer Destillerie stammt und durchweg aus gemälzter Gerste hergestellt wird. Eine dezidiert irische Art der Whiskey-Produktion ist aber das Single-Pot-Still- Verfahren, bei dem unter anderem auch Grain-Whiskey, also ungemälztes Getreide, zum Einsatz kommt. Der Begriff »Grain« ist etwas irreführend, da schließlich alle Whisk(e)ys aus Getreide hergestellt werden, im Falle von Grain-Whiskey geschieht das aber aufgrund von gemälztem und ungemälztem Getreide, darunter Gerste, aber auch Mais oder Weizen. Glücklicherweise genießt das destillierte und fassgelagerte »Getreide« mittlerweile aber einen deutlich besseren Ruf als einst, und so kredenzt man heute auch in Schottland den Grain-Whisky aus einem Nosing-Glas und freut sich über die jungen, würzigen und mitunter kupfernen Noten. In beinahe jedem Blend befindet sich übrigens Grain-Whisky und das ist nichts Schlechtes. Denn durch seine Herstellung in kontinuierlichen Brennblasen, den sogenannten Coffey Stills, in denen in kürzerer Zeit eine größere Menge produziert wird, sorgt er dafür, dass so mancher Whisky erschwinglich bleibt und dass auch so mancher Student sich hier und dann eine solide Flasche Whisky leisten kann. Ein junges Exemplar dieser Gattung ist der »Nikka Coffey Grain« aus Japan. Sein Namensgeber war nicht etwa ein irischer Kaffeeliebhaber, sondern Aeneas Coffey, erster Patentträger und Designer besagter Brennblasen. falstaff 29

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