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Falstaff Special DACH 20/2019

sparkling / SEKT AUS

sparkling / SEKT AUS ÖSTERREICH > als Rosé-Sekt, wobei für den Rosé nur Grundwein aus roten Trauben verwendet werden darf. Die »Große Reserve« kann ein Jahrgangsprodukt sein, muss aber nicht. Der Jahrgang 2012 wurde als Startjahrgang für die Vintage-Produkte festgelegt, bei älteren Jahrgängen ist der Begriff »Große Reserve« auch dann nicht anwendbar, wenn der Sekt bereits den beschriebenen Qualitätskriterien entspricht. Unverwechselbares Kennzeichen aller drei Kategorien der Pyramide ist die rot-weiß-rote Banderole, die nun bei allen österreichischen Sekten g.U. in Verwendung kommt. Weist ein Schaumwein dieses Merkmal auf, so kann sich der Konsument sicher sein, dass er beste heimische Sekt qualität in Händen hält. INNOVATION AUS FRANKREICH In den bis zu drei Jahrhunderte alten »Kellerwelten« von Schlumberger in Wien kann man Sektkultur hautnah erleben. Norbert und Birgit Szigeti stehen hinter A-Nobis. Der Pinot Blanc Brut 2017 wurde als burgenländischer Landessieger ausgezeichnet. »Schlumberger verbindet Tradition und Innovation. Die neue ›Große Reserve‹ ist der beste Beweis dafür.« ARNO LIPPERT Vorstandsvorsitzender Die Produktion von Schaumweinen hat in Österreich eine Tradition, die bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Der Impuls zur Aufnahme der Schaumweinproduktion ging mit großer Wahrscheinlichkeit vom Wiener Kongress (1814/15) aus. 1842 begann dann ein junger Mann aus Württemberg, der in Reims bei Ruinart sein Handwerk gelernt hatte, in Wien-Josefstadt seine Schaumweinproduktion – sein Name steht bis heute wie kein anderer für österreichische Sektkultur: Robert Schlumberger. Seine »Perle von Vöslau«, die später den Markennamen »Vöslauer Goldeck Sparkling« tragen sollte, wurde zum Publikums- und Exporterfolg. Ab 1851 kam mit den Brüdern Kleinoscheg in Graz ein weiterer österreichischer Qualitätsproduzent dazu (»Crème de Styrie«) – auch Ludwig Kleinoscheg hatte seine Ausbildung in der Champagne genossen. Anlässlich der ersten Weltausstellung 1862 in London schaffte es der Schlumberger Sparkling sogar auf die Weinkarte von Königin Vic toria im Kensington Palace. In den folgenden Jahren wurden in der Steiermark und in Wien weitere Unternehmen gegründet: Robin & Penet aus Épernay vertrieben in ihrer Fabrik in Wien, Neubaugasse 56, auch moussierende Österreicher-Weine (1865), dazu kamen Pesteres, Pock & Kieslinger, Geiling, Auchmann & Comp.; Franzosen wie Charles Robin in Wien und E. Mercier & Co in Langenzersdorf nahmen die Produktion in Österreich auf, ohne nachhaltig zu wirken. Substanzieller war die Gründungswelle um 1900: 1892 startete in Radkersburg Clotar Bouvier, 1895 Theodor Etti, dessen Etti-Sekt und »Rathausmarke« sich bald großer Beliebtheit erfreuten – Etti wurde übrigens 1964 von Inführ übernommen. 1903 begann die Geschichte von Johann Kattus als Sekterzeuger: Sein »Hochriegl« gehört ebenfalls zum schäumenden Vermächtnis des Landes. 50 falstaff

Bereits Senior Gerald Malat legte den Grundstein für die Sektproduktion nach dem Vorbild der Champagne. Fotos: Bogumila Zytka, Klaus Ranger, www.bigshot.at/Christian Jungwirth, Maria Kanizaj, beigestellt EIN STEINIGER WEG ZUM ERFOLG Mit dem Fin de Siècle erlebte diese Branche ihren vorläufigen Höhepunkt. Einige Traditionsmarken schafften es dennoch, die schwierigen Folgejahrzehnte zu überstehen und erlebten in den Nachkriegsjahren wieder bessere Zeiten. Mit dem Aufkommen der Handelsketten veränderten sich die Absatzwege für die Sektkellereien, und sie sahen sich massiver Konkurrenz durch deutsche Markensekte gegenüber, zu denen sich bald auch Cavas aus Spanien und die italienischen Prosecchi gesellten. Neben den reinen Sektspezialisten naschten in zunehmendem Maße auch größere Weinkellereien und Genossenschaften mit. In diesem preisabhängigen Markt wurde Tanksekt nach Méthode Charmat oder im Transvasierverfahren hergestellt, die kostspielige Herstellung nach traditioneller Methode wurde nur von wenigen Betrieben beherrscht. Gerald Malat aus »Wir möchten unter Beweis stellen, dass die Südsteiermark eine tolle Herkunft für elegante, langlebige Sekte ist.« HANNES HARKAMP Sektmanufaktur Harkamp »Ziel ist es, auch beim Sekt mit den berühmten Vorbildern mitzuhalten. Österreich kann das schaffen.« MICHAEL MALAT Winzer und Sektproduzent Palt zählte zu den Pionieren des Winzer- Sektes: Er nahm bereits im Jahr 1979 die Produktion im Flaschengärverfahren auf. Nach dem Wein skandal 1985 waren viele Winzer auf der Suche nach alternativen Produkten, um ihr Sortiment zu verbreitern. Immer öfter ging man dazu über, Grundweine von Profis gegen Lohn versekten zu lassen. Firmen wie Inführ, Hugl oder die 1991 in Gols gegründete Kellerei der Gebrüder Szigeti sorgten für ein Anwachsen der Qualität und des Angebots beim Winzersekt, Norbert Szigeti wird im Frühjahr 2020 seine neue A-Nobis-Sektkellerei in Zurndorf eröffnen. < > falstaff 51

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