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Falstaff Special Burgenland 2021

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urgenland / EINLEITUNG

urgenland / EINLEITUNG So wie es sich heute im Südosten an die Republik schmiegt, ist das Burgenland ein historisches Zufallsprodukt. Nichts hatte noch während des Ersten Weltkriegs darauf hingedeutet, dass das damalige Deutsch-Westungarn schon bald an Österreich angeschlossen würde. Das ermöglichten erst der Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und die darauf folgenden Wirren während der Aufteilung ihrer Bestandteile in neue Staaten. Vor hundert Jahren schließlich entstand das neue Bundesland. Es ist eine Region, in der West und Ost aufeinandertreffen, in der eine gemischtsprachige Bevölkerung lebt, Deutsche, Kroaten, Ungarn, Roma und bis 1933 auch rund 3.000 jüdische Familien. Im Norden ist es von den Ausläufern der ungarischen Tiefebene geprägt, im Süden vom oststeirischen Hügelland. Archäologische Funde belegen eine dauerhafte Besiedelung seit der Jungsteinzeit vor rund 8.000 Jahren. Bereits in der jüngeren Eisenzeit hatte die damalige keltische Bevölkerung im Gebiet des Bezirks Oberpullendorf ein blühendes Eisenhandelszentrum errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte durchzogen unzählige Stämme die ehemalige Im Sommer verdingten sich viele Westungarn als Erntehelfer auf den großen aristokratischen Landgütern in Innerungarn. römische Provinz Pannonien, Hunnen, Awaren, Goten, Gepiden oder Langobarden. Zu dieser Zeit fanden auch deutschsprachige Siedler aus dem bayerischen Raum ihren Weg in das flache, karge Land. Sie alle hinterließen ihre Spuren und prägen bis heute eine multiethnische Kultur. DEUTSCH WURDE VERBANNT Um die erste Jahrtausendwende annektierten de Magyaren das Gebiet des heutigen Burgenlands und etablierten eine – durch wenige Interregnen unterbrochene – dauerhafte Herrschaft. In der Neuzeit dominierten zwei ungarische Magnatenfamilien, die Esterházys und Batthyánys, das Gebiet. Noch heute besitzen sie große Teile des Landes. Sie etablierten ein System der Leibeigenschaft (bis 1854) und der kleinen Pachtbauern. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867, mit dem die Donaumonarchie de facto in zwei Teile aufgeteilt wurde (das heutige Burgenland fiel an die Stephanskrone), betrieben die Behörden in Budapest eine konsequente Magyarisierungspolitik. Deutsch wurde aus der Öffentlichkeit verbannt, Schulen, Behörden, Gerichte kannten nur die ungarische Amtssprache. Dennoch bildete sich bei allem Unmut keine Sezessionsbewegung, die deutschsprachige Bevölkerung empfand sich als Ungarn und fügte sich der Obrigkeit. Die Jahrhunderte der Leibeigenschaft hatten jeden Willen zum Aufbegehren erstickt. Die drei Komitate, die sich auf dem Gebiet des heutigen Burgenlands befanden, hinkten auch für ungarische Verhältnisse hinterher. Mit der Ausnahme von Ödenburg (heute Sopron) entstanden nirgendwo urbane Zentren, industrielle Strukturen existierten nicht, das fast 4.000 Quadratkilometer große Gebiet wurde von einer kleinteiligen Landwirtschaft dominiert. Aufgrund der Realteilung – ein Besitz wird unter allen Söhnen aufgeteilt – bildete sich mit der Zeit ein ökonomisches Gefüge, das die einzelnen Familien nicht mehr ernähren konnte. Das zwang die Bewohner zu großer Mobilität. Im Sommer verdingten sich viele Westungarn als Erntehelfer auf den großen aristokratischen Landgütern in Innerungarn. Während des Baubooms der Gründerzeit pendelten viele zu den Baustellen in Wien und Budapest. Manche Ortschaften stellten die Maurerkolonnen, andere die Zimmerleute. Dieses Bild der Wanderarbeiter blieb dem Burgenland bis heute erhalten. Viele burgenländische Biografien erzählen davon, wie die Bauarbeiter ihre Heimat verlassen mussten, weil sie in dem strukturschwachen Land kein Auskommen mehr finden konnten. In mehreren Wellen wanderten außerdem Zehntausende arme Schlucker vornehmlich in die Vereinigten Staaten aus, es war eine Massenmigration, die massiver ausfiel als in jedem anderen österreichischen Landesteil. Zeitweise hieß die größte burgenländische Stadt Chicago. Das prägte Land und Leute. Viele seiner kulturellen Aspekte sind vom Mangel gezeichnet. Bis vor wenigen Jahrzehnten galt das Burgenland als das Armenhaus Österreichs, eine rückständige Grenzregion, durch den Eisernen Vorhang von seinem Hinterland abgeschnitten. In vielen Bereichen bildete das Burgenland das nationale Schlusslicht – die Einkommen hinkten hinterher, die Lebenserwartung war geringer, das Bruttoinlandsprodukt schwächelte. Und dennoch ist das Burgenland eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die sich niemand 1921 hätte träumen lassen. Fotos: ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com, Burgenländisches Landesarchiv / Fotosammlung, Franz Swoboda, Baden bei Wien / Burgenländisches Landesarchiv, Fotosammlung 18 falstaff

Nach der Zerschlagung des Habsburgerreichs im Ersten Weltkrieg verlangten die Bürger des Burgenlandes eine eigene Hauptstadt. IN MEHREREN WELLEN WANDERTEN ZEHNTAU­ SENDE ARME SCHLUCKER VORNEHMLICH IN DIE VEREINIGTEN STAATEN AUS, ES WAR EINE MASSEN- MIGRATION, DIE MASSIVER AUSFIEL ALS IN JEDEM ANDEREN ÖSTERREICHI­ SCHEN LANDESTEIL. Lange Zeit galt das Burgenland als Armenhaus der Republik. Viele Burgenländer verdienten ihr karges Brot als Erntehelfer. Nach der Zerschlagung des Habsburgerreichs im Ersten Weltkrieg nahmen sich die Siegermächte vor, die nationalen Verhältnisse auf dem Gebiet des Vielvölkerstaats neu zu ordnen. Ungarn beispielsweise verlor mehr als ein Drittel seines alten Territoriums an die Slowakei, Rumänien und eben auch an Österreich. Zunächst zeigten die Alliierten bei den Verhandlungen zu den Pariser Vorortverträgen, die eine neue Friedens ordnung schufen, dem Wunsch der Wiener Regierung nach einem Anschluss Westungarns an die junge Republik die kalte Schulter. Für die meisten, die in dem Gebiet lebten, war das ein vollkommen neuer und auch verwegener Gedanke. Doch wohl auch unter dem Eindruck der kurzlebigen ungarischen Räterepublik änderten sie ihre Meinung, das Gebiet wurde Österreich zugesprochen. Die Landnahme vor hundert Jahren erfolgte unter blutigen Wehen, bis zu 20.000 ungarische Freischärler stellten sich den österreichischen Einheiten entgegen, erst nach monatelangen Gefechten gelang es, den Widerstand zu brechen. Auf Geheiß der Alliierten Kommission wurde für Ödenburg, das natürliche Zentrum, eine Volksabstimmung angeordnet, bei der sich über 60 Prozent der Bevölkerung für den Verbleib in Ungarn aussprachen. DIE ENTSCHEIDENDE WENDE Das neue österreichische Gebiet war ein Torso: Es hatte keinen Namen, keine Hauptstadt, keine Verwaltungsstrukturen, keine politische Organisation, es gab kein Theater, kein Museum, kein regionales Zentrum. Es war schlicht eine Agglomeration < falstaff 19

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