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vor 6 Jahren

Falstaff Special 6/2019 Jägerball

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jägerball / JAGD IN

jägerball / JAGD IN TIROL Fotos: Erich Lessing/picturedesk.com, Getty Images 14 jägerball 2019

Traumhafte Kulisse. Aktuell gibt es in Tirol 1247 Jagdgebiete auf einer Fläche von 1.244.466 Hektar. Kaiser Maximilian wusste, Prioritäten zu setzen: Als er vor 500 Jahren das Privilegium Maius – das staatsrechtliche Fundament der Sonderstellung der Habsburger in Europa – mit einer Titelseite verzieren ließ, standen das österreichische Wappen und das Tiroler Bergmassiv mit Jagdszenen ebenso voran wie die stolzen Titel des Herrschers: »Erzherzog von Österreich, des Römischen Reiches oberster Jägermeister«. Das Privilegium war freilich eine Fälschung, doch spiegelt der Titel des Jägermeis ters unzweifelhaft die enorme Bedeutung der Jagd für das Herrscherverständnis Maximilians wider. Die Tiroler Alpen und die Innauen waren dessen kaiserliche Lieblingsreviere, die deshalb auch die heutigen bürgerlichen Jägermeister mit ihrer geschichtlichen Bedeutung in ihren Bann ziehen. Die ritterlich-höfische Jagd des Mittelalters erlebte in der anbrechenden Neuzeit ihren Höhepunkt. Denn damals wurde das Jagdwesen zum Ausdruck adeliger Lebensführung und prägte als herausragendes Standesprivileg Kunst und Freizeitgestaltung, aber auch Diplomatie und Politik. EIN HERRSCHAFTLICHES PRIVILEG In der Grafschaft Tirol war für die dama - ligen österreichischen Lande hierfür die rechtliche Grundlage gelegt worden, als Herzog Siegmund (1427–1496) das Jagen als allein herrschaftliches Privileg festschrieb. Demnach war die sogenannte Hohe Jagd – also auf Rot- und Schwarzwild (wozu auch Gams und Steinwild zählten) sowie Fasan und Auerhahn – von nun an ausschließlich dem Adel vorbehalten, während die Niedere Jagd auf Hasen und Kleinvieh weiterhin jedem offen stand. Diese Sonderstellung nutzte auch Siegmunds Nachfolger als Tiroler Landesherr, Erzherzog Maximilian (1459–1519), mit größter Vor liebe in den Tiroler Revieren, wo er schrieb: »Ich hab wahrlich all meine Tag Gejagd von meinem Herzen gern.« Doch wie der selbst gewählte Titel eines obersten Jägermeisters anzeigt, war die Jagd auch integraler Teil der Politik und Machtdemonstration. So ging Maximilian 1496 mit dem Mailänder Herzogspaar bei Innsbruck auf die Pirsch. Türkische Botschafter und spanische oder venezianische Gesandte zeigten sich ebenso vom Jagdpomp vor der Alpenkulisse beeindruckt wie die Teilnehmer einer Friedensverhandlung in Turin, als Maximilian als Waidmann mit 300 Tiroler Armbrustschützen in Jägerhosen und Wagen mit frischem Wildbret in die Stadt einzog: Der erfolgreiche Jäger und nicht bedrohliche Ritter erschien so lässig-selbstbewusst zum diplomatischen Verhandeln – welch eine Vorstellung vom Staatslenken in grünen Hosen! > jägerball 2019 15

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