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opernball / INTERVIEW MR . RED HORN AM OPERNBALL Nils Landgren, der Weltstar des Jazz, macht den Opernball funky. Im Interview verrät er, wie er von der Blaskapelle eines schwedischen Stahlwerks zum Jazz kam und dass er Grünen Veltliner liebt. INTERVIEW MARIA GROSSBAUER TEXT BERNHARD DEGEN E r ist einer der ganz Großen der Jazzwelt und hat schon das schwedische Königspaar mit seiner überraschenden Interpretation der Nationalhymne irritiert. Die Rede ist von Nils Landgren, als Posaunist wegen seines roten Instruments auch als »Mr. Red Horn« bekannt. Sein Schaffensspektrum geht aber weit über das eines klassischen Bläsers hinaus, er feierte große Erfolge als Sänger und liefert regelmäßig legendäre Auftritte mit Bigbands. Landgren stammt aus einem kleinen Dorf (Eigendefinition »Kaff«) und war schon als Teenager dem Jazz verfallen. Wir trafen den sympathischen Schweden passenderweise im Roten Salon des Casino Wien. Opernball-Organisatorin Maria Großbauer führte ein freundschaftliches Gespräch, in dem der Weltstar viel über seine Kindheit, seine Liebe zum Jazz und seine kulinarischen Vorlieben preisgab. Lesen Sie hier, warum sich das schwedische Königspaar bei seiner Hymnen- Interpretation in einem Fußballstadion zu früh hinsetzte und welchen Bezug er zum österreichischen Wein hat. 56 falstaff
Fotos: Wiener Staatsoper / Ashley Taylor MARIA GROSSBAUER Nils, ich höre und sammle Deine Platten seit rund 15 Jahren! Ich liebe Deine Musik und Deine Projekte und freue mich riesig, dass du zum Wiener Opernball kommst und dort als Special Guest mit der Bigband im Großen Ballsaal auftreten wirst. Du bist einer der bekanntesten, beliebtesten und erfolgreichsten Jazz-Stars in Europa und auf der ganzen Welt. Ursprünglich stammst Du ja aus einem kleinen Dorf … NILS LANDGREN Ja, einem Kaff. Wie bist Du in dem »Kaff« zum Jazz gekommen? (lacht) Durch meinen Papa. Er arbeitete als Schweißer in einem Stahlwerk und spielte Trompete in der Blaskapelle – früher hatten Stahlwerke eigene Blaskapellen. Mein Großvater hat sie geleitet, mein Papa und meine Brüder spielten auch mit. Papa hatte schon als Jugendlicher großes Interesse an Jazz, aber mein Großvater war dagegen, nahm ihm sogar seine Trompete weg. Aber mein Papa war schlau und spielte heimlich mit einem Instrument eines Freundes. Sein Interesse hat er später auf mich übertragen. Ich hörte von klein auf Jazzplatten meines Vaters, so hat alles angefangen. Aber zuerst trommelte ich – genau wie meine Brüder. Und wie kam es dann zur Posaune? Als Teenager war es ein bisschen langweilig, in der Blaskapelle zu trommeln – ich wollte aufhören. Ich übte mit meinen Brüdern oft zusammen im Hinterhof die Trommel, das war echt laut und irgendwann liefen unsere Kühe Amok und haben unseren Bauernhof zerstört. Da sagte meine Mama, dass wir ein anderes Instrument spielen sollten, wegen des Lärms. Ich habe freiwillig aufgegeben und fand bei meinem Papa eine Posaune, die er reparieren sollte. Er hat mir gezeigt, wie sie funktioniert, und ich war sofort begeistert. Mein Vater war auch Posaunist, hat 42 Jahre lang im Orchester der Wiener Philharmoniker und der Wiener Staatsoper gespielt. Von einer Reise nach New York hat er mir einmal eine Kassette mitgebracht, sie war vom Posaunisten Tommy Dorsey. Mein Lieblingsstück auf dieser Kassette war »I am getting sentimental over you«. Seit ich diese Kassette bekam, war ich dem Jazz verfallen. Das Interview wurde im Roten Salon des Casino Wien geführt. Im Bild: Nils Landgren und Casino-Chefin Bettina Glatz-Kremsner. Das war auch das Lieblingslied meiner Mama. Immer, wenn ich es spiele, denke ich an meine Mama. Es war und ist für viele überraschend, dass ein Posaunist auch singt – wann und wie hast Du Deine Stimme und das Singen entdeckt? In der Schule mussten wir singen und Texte auswendig lernen, sonst hat uns unsere Lehrerin mit einem Lesebuch auf den Kopf geschlagen, da war das Singen mehr Zwang. Im Gymnasium hatten wir aber einen Chorleiter, der mir das Singen wieder schmackhaft gemacht hat. Das haben wir alle in der Klasse großartig gefunden, wir haben überall zusammen gesungen, egal, ob im Bus oder in der Stadt. Ich glaube, wir haben die ganze Stadt mit unserem Gesang verpestet (schmunzelt). So hat mir das Singen Spaß gemacht und irgendwann hat mir jemand einen Plattenvertrag angeboten. Apropos Platten, Du hast so viele großartige Platten gemacht. Ich liebe sie alle, aber zwei ganz besonders: »Sentimental Journey« und »Funky ABBA«. Was bedeuten sie für Dich? Sie bedeuten für mich zuallerest, dass meine Art von Musik akzeptiert wurde und dass ich damit einen gewissen Erfolg hatte. »Funky ABBA« war ein ganz besonderes Projekt. Ich bin zu Benny Andersson gegangen, dem Komponisten von ABBA, sowie zu Björn Ulvaeus und habe um Erlaubnis gefragt, ob ich das »Funky ABBA« nennen darf. Benny hat geantwortet, dass ABBA nie funky gewesen ist und ich entgegnete: »Ich weiß, eben deswegen.« Dann hat er das akzeptiert und mir freie Hand gelassen, er hat sogar mitgespielt. Das war ein Riesenerfolg. Es geht nicht nur um Musik am Ball, es geht auch um Kulinarik. Ich esse und trinke wahnsinnig gerne – bist Du auch ein kulinarischer Mensch? Das sieht man ja (lacht). Was isst und trinkst Du gerne? Kennst Du Wein aus Österreich? Ich trinke gerne Wein, auch wenn ich kein großer Kenner von österreichischen Weinen bin. Der erste Wein, den ich hier kennengelernt habe war Grüner Veltliner. Zweigelt trinke ich auch gerne – wenn er gut ist. Besser kenne ich mich aber mit Weinen aus Frankreich und Deutschland aus. Welches Essen entspricht Deiner Musik? Wie würdest Du dein Essen beschreiben, vielleicht in einem Menü? Bei einer Bigband muss es richtig robust sein, wie ein Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat, das passt zu Funk. Bei der Vorspeise würde ich in die italienische Richtung gehen, etwas ganz Einfaches wie Mozzarella mit Tomaten. Und für die Nachspeise … Ich liebe Eis! Und ich esse gerne Käse! Ich habe letztens aus Wien einen mit nach Hause gebracht. Wir werden sogar einen Käsesommelier am Opernball haben, er sucht den Käse passend zum Wein aus. Halleluja, da muss ich ja eine Woche bleiben! Du hast schon öfter für das schwedische Königshaus gespielt. Wie war das? Hast Du nicht einmal im Stadion die Hymne gespielt? Ja, ich wurde gefragt, ob ich die Hymne auf meine Art spielen könne. Ich fragte noch: »Wollt ihr das wirklich?« Wollten sie, und ich stand dann alleine auf dem Fußballfeld, vor 15 bis 20.000 Menschen. Sofort, als ich zu spielen begann, standen alle auf, auch der König und die Königin, wie man es bei der Hymne macht. Aber in der Mitte habe ich dann was anderes gemacht, meine eigene Interpretation, da waren sie ziemlich verwirrt und haben sich niedergesetzt. Aber ich war noch nicht fertig und habe weitergespielt, dann sind sie wieder aufgestanden. Da gab’s richtig Ärger danach. falstaff 57
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© feelimage/Matern AUSTRIA SOTHEBY
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