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vor 5 Jahren

Falstaff Special 24/2020 Jägerball

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jägerball / JAGD&OPER

jägerball / JAGD&OPER Der Ehemann auf der Jagd, junge Kavaliere in seinem Schlafzimmer: Cherubin bei der Gräfin im »Figaro« (o.). Octavian bei der Marschallin im »Rosenkavalier«: Letzterer findet bald auch Gefallen an Fräulein Sophie (im Bild unten: Sophie Bevan und Sarah Connolly). Die Marschallin hat die Nacht mit ihrem jungen Liebhaber verbracht, und wir erfahren im Dialog, warum das so gefahrlos möglich war: Der Herr Gemahl befindet sich im Ausland auf der Jagd. > vernimmt nur noch »des Quelles sanft rieselnde Welle«. Für den Hörer haben dank Wagners raffinierter Instrumentationskunst beide Damen irgendwie recht … Keinen Perspektivenwechsel erlaubt der berühmteste aller Jägerchöre in Carl Maria von Webers »Freischütz«. Während Tenöre und Bässe singen: »Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen«, treibt im Hintergrund der »schwarze Jäger« Samiel sein Unwesen. Das Grauen der Wolfsschlucht- Szene beschwört eindringlich die heidnischen Visionen von der Wilden Jagd, die später in Wagners »Ring des Nibelungen« gleich zweimal aufwühlende Klanggestalt annimmt: im berühmten »Walkürenritt« und im stürmischen Auftakt zum dritten Aufzug des »Siegfried«, wenn Gott Wotan als »Wanderer« unter Blitz und Donner durch die Welt schweift. Eines der lautesten Echos dieser unvergleichlichen metaphysischen Jagd-Stürme hören wir nebst einem zarten Satyrspiel darauf in Arnold Schönbergs »Gurre-Liedern«. Ein wichtiges Vorbild dafür findet sich in Hector Berlioz’ ausführlichem und ambitioniertem Opern-Zweiteiler »Les Troyens«: Hier folgt auf die Naturkatastrophe (»Königliche Jagd und Sturm«) eine der schönsten völlig entrückten Liebesszenen der Operngeschichte. Weitaus realistischer illustriert Richard Strauss am Beginn seines »Rosenkavalier« eine stürmische Liebesszene, deren Protagonisten zu erkennen sind, wenn der Vorhang sich »post festum« über der stillen Morgendämmerung hebt. Die Marschallin hat die Nacht mit ihrem jungen Liebhaber verbracht, und wir erfahren im Dialog, warum das so gefahrlos möglich war: Der Herr Gemahl befindet sich im Ausland auf der Jagd. »Der Feldmarschall«, spöttelt der gerade einmal 17-jährige Graf Octavian, »sitzt im crowatischen Wald, und jagt auf Bären und Luchsen, und ich sitz hier, ich junges Blut, und jag auf was?« Hugo von Hofmannsthals ganz und gar nicht moralisierende Komödiantik denkt gar nicht daran, den Ehebruch zu ahnden. Weitaus brisanter verdichten sich die dramatischen Fäden hingegen bei Shakespeare und seinen »Lustigen Weibern von Windsor«: Herr Fluth muss in der Vertonung von Otto Nicolai auf seinen Jagdausflug verzichten, weil er seine Frau in flagranti beim Ehebruch mit Sir John Falstaff ertappen möchte; eine Anmerkung, die in diesem Heft nicht fehlen darf und uns überdies > Fotos: Getty Images, Matthias Creutziger 56 falstaff

Teufelswerk in Webers »Freischütz«: Der Fürst (Adrian Eröd) beobachtet den Probeschuss des Helden, der die verbotenen Freikugeln gegossen hat. Im Bild unten triumphiert beim Wettschießen der Bauer über den Jäger. falstaff 57

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