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Falstaff Special 22/2019 Burgenland

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urgenland / WEINWUNDER

urgenland / WEINWUNDER Alois Kracher (l.) verdankt nicht nur das Burgen-, sondern das ganze Weinland Österreich eine Menge. Sein Sohn Gerhard (m.) führt sein Erbe weiter. Vor zwanzig Jahren explodierte die Kreativität am Eisenberg. Heute weist die Region – neben der Wachau – die größte Dichte an Spitzenwinzern auf. ten holten und ihm eine neue Moderne gaben. Das auch mit einer durchdachten Preispolitik, die es den Konsumenten möglich macht, einen »echten Kracher« auch für vergleichbar wenig Geld zu trinken. Gerhard Krachers Vater, der viel zu früh verstorbene Alois Kracher, war es, der nach dem Weinskandal unerbittlich für den Wiederaufstieg aller österreichischen Weine focht. Und das mit einer nicht geringen Dosis Populismus – mit bestimmter Herzlichkeit. Alois Kracher arbeitete als einer der ersten burgenländischen Süßweinwinzer seine Sorten und Parzellen punktgenau aus und cuvéetierte die Weine derart wohlschmeckend, dass Robert Parker nicht umhin kam, den Kreationen des Weinguts schon vor der Jahrtausendwende bis zu 97 Punkte zu geben. METAMORPHOSE AM SEE Wer sich noch an den verschlafenen und auch rückständigen Seewinkel von vor vierzig Jahren erinnert, der vor dem Fall des Eisernen Vorhangs von der pulsierenden Welt abgeschnitten im weit östlichen Nir- Wussten Sie, dass ein Glas Ruster Ausbruch vor hundert Jahren in den besten Restaurants der Welt genauso viel kostete wie ein Glas Château Yquem – der heute teuerste Süßwein der Welt? Und wussten Sie, dass Rust damals in Sachen Weinqualität der Region Tokaj gleichgestellt wurde, obwohl es gut 400 Kilometer weiter westlich liegt? Das wiederum liegt daran, dass das Burgenland in der Doppelmonarchie zu Ungarn gehörte. Eine bedeutende Weinregion war das Burgenland damals schon. Eine bedeutendere sollte es noch werden. Aber bis dahin vergingen viele Jahre. Das Burgenland gilt in Österreich als die Top-Rotweinregion schlechthin. Diesen Titel haben sich das Land und seine Weinbaugebiete erst Anfang der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts geholt. Und so richtig die Zuschreibung ist, so richtig ist auch, dass das Burgenland einst eine Heimat des Grünen Veltliners war. Was es jetzt, als Nische, wieder wird. Deswegen führt uns der erste Halt auf der Reise durch dieses lang gezogene Bundesland auch gleich nach Illmitz im Seewinkel, zum Weinlaubenhof von Gerhard Kracher – Österreichs berühmtestem Süßweinwinzer. Kracher ist der im Ausland bekannteste Weinmacher, seine Beeren- und Trockenbeerenauslesen sind Fixstarter in den Weinkarten der besten Restaurants im angelsächsischen und asiatischen Raum. Man darf sagen, dass es die Krachers waren, die den Süßwein aus dem Verstaubgendwo Westeuropas lag, der weiß, welche Metamorphose dieses Flachland am Neusiedler See durchmachte. Zu aller Vorteil. Das Burgenland ist natürlich nicht als eine einzige, übergangslose Weingegend zu betrachten – obwohl es im Volksmund immer noch als solche beschrieben wird. Dass man das Burgenland nun vermehrt auch als Land einzelner Regionen wahrnimmt, verdankt es seiner südlichen Region Eisenberg. Die einstige Gegend billiger Schankweine mutierte als letzte Kulturlandschaft zur Qualitätsweinregion. Das aber mit einem Tempo, einer Avantgarde und einer Bestimmtheit, die ihresgleichen sucht. Das Bemerktwerden verdankt der Eisenberg vor allem Hermann, Erich und Reinhold Krutzler, die schon 1992 mit ihrer Kreation Perwolff (Blaufränkisch) Maßstäbe setzten. Nach den Krutzlers kam am Eisenberg lange nichts. Doch dann, vor zwanzig Jahren, explodierte förmlich die Kreativität der Winzer dieser Region, die heute, in dieser Dichte und auf so kleinem Raum, die wohl größte Anzahl an Spitzenwinzern neben der Wachau vorweisen kann. Und schön ist es auch hier. Sehr schön sogar. Der Weinbau des Burgenlands beginnt im Norden, dort, wo die niederösterreichische Weinregion Carnuntum, die auch vom Dem legendären Hans Igler verdankt das Burgenland auch seinen Rotwein-Boom. > Fotos: beigestellt, Karte: Stefanie Hilgarth 52 falstaff

DIE WEINREGIONEN Neusiedlersee. Das Weinbaugebiet reicht von den 1 Hügeln der großen Weinstadt Gols über den flachen Heideboden bis hinunter in den Seewinkel. Auf 6675 Hektar reift hier an den Ufern des flachen Steppensees eine große Sortenvielfalt heran. Seit März 2012 steht Neusiedlersee DAC für vom Klima und Boden geprägte fruchtige und harmonische Rotweine der Sorte Zweigelt. Leithaberg. Kaum ein anderes Weinbaugebiet erlaubt 2 eine solche Vielfalt an Weintypen wie die 3097 Hektar am Leithaberg am Westufer des Neusiedler Sees. DAC-Weine können sowohl rot als auch weiß sein. Ein Leithaberg DAC Weiß kann aus Grünem Veltliner, Weißburgunder/Pinot Blanc, Chardonnay oder Neuburger gekeltert werden. Ein Leithaberg DAC Rot wird aus der Sorte Blaufränkisch gewonnen. Rosalia. Am Osthang des Rosaliengebirges, das sich 3 entlang der niederösterreichisch-burgenländischen Grenze erstreckt, liegt das rund 300 Hektar kleine Weinbaugebiet Rosalia. Es ist das jüngste des Burgenlands und bietet perfekte Voraussetzungen für den Anbau von Blaufränkisch und Zweigelt, den beiden prominentesten Rebsorten des Gebiets. Mittelburgenland. Eine Rotweinsorte spielt auf den 2104 4 Hektar Rebfläche des Mittelburgenlands die Hauptrolle: der Blaufränkisch, der in Form von DAC-Weinen seine Herkunft idealtypisch repräsentiert. Vier Gemeinden geben den Ton an: Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt. Zwei moderne Genossenschaften beweisen, dass Betriebsgröße sehr wohl mit höchster Qualität konform gehen kann. Eisenberg. Die ursprünglichste Weinlandschaft des 5 Burgenlands erstreckt sich von Rechnitz bis nahe Güssing (ca. 515 Hektar). Die authentischen Rotweine, speziell vom Blaufränkisch, sind von einer besonders mineralischen Würze geprägt. Elegante, pikante Weißweine setzen Akzente, ebenso die urtümliche Spezialität des Uhudlers. falstaff 53

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