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Falstaff Special 14/2019 Man's World

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people & fashion »Das neue Haus ist ein Abbild unseres Lebens: Dinge, die verschieden sind, aber trotzdem sehr gut aneinander zusammengewachsen sein können.« JUERGEN MAURER über sein aktuelles Projekt > vorbeimanövriert. Sex-Appeal spiegelt sich nicht auf der Waage wider. Ausstrahlung, Können, Erotik und Schönheit auch nicht. Wann ist eine Frau für Sie schön? Wenn sie meine ist. Dann ist sie schön für mich. Und wenn Sie Liebe erklären müssten? Liebe ist für mich Nähe, die nicht mehr verhandelbar ist. Liebe ist etwas, das sich jeder Option verweigert. Liebe ist etwas, das sein muss. »Ich liebe dich« – sagen Sie das gerne? Meine Liebste und ich, wir sagen uns das dauernd. Ich sage auch meinen Töchtern immer wieder, dass ich sie liebe. Wichtig! Wenn man sich die Situation in unserem Land anschaut, diese Negativität und diese Feind bilder – die Liebe ist das Gegenargument dazu. Das Positive ist das Gute, das ist sehr simpel. Das Gemein same, Gestaltende, Zugewandte. Es ist nicht der Kampf gegen irgendetwas, die Angst vor oder die Vermeidung von irgend etwas – das Restriktive und Verhindernde, Angst, Mauern und Zäune, das ist das Negative. Und das Negative ist das Schlechte. Sie sprechen die politische Situation in unserem Land an. Man muss kein sonderlich politischer Mensch sein, um die Gesellschaft und die Politik, wie sie sich aktuell entwickeln, als beängstigend zu empfinden. Das bereitet mir – und das sollte es jedem Menschen in Österreich – gerade die ganze Zeit Sorgen. Dieser Mummenschanz, der derzeit aufgeführt wird, die populistische Verängstigungspolitik, diese Negativität und Aggression, all das steht ja im krassen Gegensatz zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Reali tät in unserem Land, und die ist nun einmal: Es geht uns so gut wie noch nie. Was ist Ihre größte Zukunftsangst? Dass dieses Land einen Weg in den Autorit a- rismus einschlägt, der, wenn er einmal installiert ist, wahnsinnig schwer wieder wegzubekommen sein wird. Und es ist tatsächlich nicht so, dass wir erst am Anfang dieses Prozesses stehen – wir sind mittendrin. Und welche Folgen das haben kann, sehen wir ja in Teilen Europas oder im nahen Asien, in Tschechien, Polen, Ungarn, der Türkei. Es gibt inzwischen sogar EU-Mitgliedstaaten in Skandinavien, die sich in diese Richtung bewegen. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Gehen Ihnen diese Dinge auch durch den Kopf, wenn Sie am Motorrad sitzen? Aktuell natürlich, was sonst? Wobei das Unterwegssein am Motorrad auch nicht immer reflektierend ist, Motorradfahren ist oft eine unheimlich sinnliche, selbstvergessene Angelegenheit. Lassen Sie da auch mal die Sau raus? Ich fahre manchmal ganz gerne ambitioniert, wobei das Beherrschen des Fahrzeugs diesseits der Gefahr den größten Reiz ausmacht. In der Familie sind auch alle einspurig unterwegs, Maria macht gerade den großen Schein, die beiden Töchter haben Mopeds. Sie bauen gerade ein gemeinsames Haus für die Familie. Ist man da immer einig, wie das werden soll? Wir haben in einem Findungsprozess herausgefunden, was wir gemeinsam möchten, da wir unterschiedliche Affinitäten haben. Maria liebt alte Häuser, ich bin moderner Architektur gegenüber sehr aufgeschlossen. Wir haben daher ein sehr schön hergerichtetes, altes Gebäude aus den 1950ern mit einem neuen daneben kombiniert. Das neue Haus ist ein Abbild unseres Lebens: Dinge, die verschieden sind, aber trotzdem sehr gut aneinander zusammengewachsen sein können. Sie leben ja mit drei Frauen unter einem Dach. Schwierig? Es ist mitunter herausfordernd, aber nicht schwierig. Es ist genau das Leben, das ich mir wünsche. Sind Sie ein Hausmann? Ich habe lange Zeit meines Lebens meinen Haushalt selbst geführt. Wir machen das, was wir gemeinsam machen können, und haben dabei auch eine Balance in der Familie. Und das, was wir durch Stress und Arbeit nicht schaffen, macht dann ganz unsozialdemokratisch unsere Haushaltshilfe, die einmal die Woche kommt. Kochen Sie? Ja, erst vor Kurzem habe ich eine richtige Kärntner Osterjause gemacht, mit allen Schikanen. Mein Reindling ist legendär, das Rezept kommt von meiner Mutter. Trennen Sie Müll? Ja, selbstverständlich! Alles! Sind Sie stolz auf Ihre Erziehungsarbeit? Oder sind Sie in manchen Punkten auch gescheitert? Man tut, was man kann. Und Scheitern ist ein Teil der Erziehung. Das Einzige, das man Kindern meiner Meinung nach mitgeben kann, ist völliges Aufgehobensein in der elterlichen Liebe. Die Sicherheit, dass man geliebt wird, egal, was passiert. Alles andere sind Kleinigkeiten. Das klingt, als wären Sie ein rundum glücklicher Mensch. Ja, das bin ich. Sehr! Ist jetzt die Zeit Ihres Lebens? Nein, die Zeit meines Lebens ist immer. Ich bin wahnsinnig dankbar, dass es mir so gut geht. War das immer so? Im Großen und Ganzen ja. Ich bin ein großer Glückskeks, ein Hans im Glück. Ich habe begonnen, diesen Beruf auszuüben, bevor ich ihn erlernt hatte und habe ihn seitdem ohne Unterbrechung ausgekostet. Er ernährt mich also seit 30 Jahren durchgehend. Ich bin glücklich. Sehr. Und wo sehen Sie sich in 20 Jahren? Hoffentlich in unserem Haus auf der Terrasse, das nächste Drehbuch studierend. Auf jeden Fall produktiv. Und natürlich mit meiner wunderbaren Frau und hoffentlich mit ein paar Enkelkindern. Ich bin ein fürchterlicher Baby-Narr, das ist das Größte für mich! < 18 falstaff man’s world 01 / 19

Trenchcoat von Burberry (bei Peek & Cloppenburg). Anzug von Hannes Roether (bei Wall, kaufhauswall. com). T-Shirt von Models Own, Schuhe von Converse. »Liebe ist für mich Nähe, die nicht mehr verhandelbar ist. Liebe ist etwas, das sich jeder Option verweigert. Liebe ist etwas, das sein muss.« JUERGEN MAURER über die Liebe 01 / 19 falstaff man’s world 19

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