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schweiz / GSTAAD Ein wenig verhält es sich mit der Ferienregion Gstaad wie mit alteingesessenen Familien. Das Vermögen bemisst sich nicht in den vorhandenen Millionen, sondern in Werten, die seit Generationen kultiviert werden. Exemplarisch dafür steht die nicht ohne Stolz im Saanenland weitergetragene Anekdote des Hoteliers Andrea Scherz, dessen Haus «Gstaad Palace» zu den ersten Adressen von ganz Europa zählt. Zwei Tage, nachdem ein russischer Clan zur traditionellen Weihnachtsfeier am 4. Januar eincheckte, habe das Oberhaupt schon wieder an der Rezeption gestanden und die vorzeitige Abreise verkündet. Auf Nachfrage was den Gästen die Laune verhagelt habe, kam die prompte Antwort: «Not enough bling!». Nachdem der Clan vom Hausherren ins schillernde Palace St. Moritz umgebucht wurde, stand auf allen Gesichtern zufriedenes Lächeln. Protz und Bling sucht man hier nicht nur vergebens, Gstaad ist echt! Noch heute gibt es 350 Bauernbetriebe in der Region, die insgesamt 11.000 Kühe halten. sondern eben auch sehr bewusst vergebens. Bevor aber ein Missverständnis aufkommt: Echter Glamour gehört zu Gstaad wie das Caquelon zum Fondue Hüttli – Jetset goes gemütlich, darin eben liegt der unwiderstehliche Charme der Destination, die seit eh und je Schauspielerinnen, Aristokraten Kreative und Industrielle in ihren Bann gezogen hat. Doch: der Reihe nach. «Come up, slow down», heisst das offizielle Motto Gstaads, und wer – wie bereits in den 1920er Jahren der amerikanische Schriftsteller F. Scott Fitzgerald – mit dem Zug anreist, wird schon beim Anblick des nostalgisch anmutenden Bahnhofs Entschleunigung finden. Im Chalet-Stil erbaut und je nach Jahreszeit mit hängenden Geranien oder dicken Schneeflocken garniert, meint man umgehend, aus der Zeit gefallen zu sein. Wo das Auge hinschaut, hat es Wiesen, Bergpanoramen und mittendrin verteilt pittoreske Holzfassaden, an denen man versucht ist, heimlich zu klopfen – vielleicht doch alles nur Pappmaché? Von wegen. Denn ob Tourismusdirektor, Gemeindepräsident oder Käsebauer – hier will niemand einen Retortenort, und alle tragen geschlossen und auf ganz unterschiedliche Art und Weise zur alpinen Authentizität der zehn Chalet-Dörfer und fünf Täler bei. Die Richtlinien der Baubehörden etwa schreiben schon seit den 1960er-Jahren rigide den Holzhausstil samt Höhenbeschränkung auf drei Stockwerke vor. Innen können sich die Architekten ja gerne ausleben, mit Swimmingpools, unterirdischen XXL-Tiefgaragen und Luxusküchen, nach aussen aber ist Zurückhaltung angesagt. Hinzu Der Lauenensee ist nur eines von vielen Naturschauspielen in der Region von Gstaad. Die Rundwanderung um das Gewässer dauert rund 50 Minuten. Fotos: Gstaad Tourismus, Yannick Romagnoli, Kilian Kreb, mauritius images / Alamy Stock Photos / Marcel Gross 70 falstaff
In der Fussgängerzone von Gstaad werden auch anspruchsvolle Kunden fündig: Lokale Geschäfte stehen hier Seite an Seite mit internationalen Brands. Die Molkerei Gstaad lässt rund 3000 Käselaibe in einer Grotte reifen. Diese befindet sich in einem ehemaligen Wasserreservoir 25 Meter unter der Erde. kommt, dass die ansässigen Landwirte sich seit Jahrzehnten stoisch weigern, an internationale Immobilienunternehmen zu verkaufen. Trotz Angeboten, die Tokio und New York in nichts nachstehen. «The last paradise in a crazy world» hat die amerikanische Schauspielerin und Ehrenbürgerin Gstaads Julie Andrews ihre Liebe zu der Schweizer Postkartenidylle einst auf den Punkt gebracht. Sie, die ähnlich wie einst Liz Tylor, Roman Polanski, Madonna oder auch Formel-1-Milliardär Bernie Eccle stone seit Jahrzehnten Grund besitzt, weiss, dass die Destination zu allen Jahreszeiten zu verzaubern versteht. Wenn im Herbst die ersten Landwirte ihre mit leuchtend bunten Blumengestecken geschmückten Kühe zurück ins Tal treiben, ist das genauso beglückend wie eine Kutschfahrt im Schneegestöber. Kitschig? Nun, vielleicht als Motiv auf einer Ansichtskarte. Ansonsten aber handelt es sich nicht um inszenierte Touristenattraktionen, sondern gelebte Traditionen. Nicht umsonst nennt man Gstaad das alpine Saint-Tropez – an der Côte liebt man es schliesslich auch, barfuss im Beach Club mit Blick auf Fischerboote seine Austern zu geniessen. PROTZ UND BLING SUCHT MAN IN GSTAAD NICHT NUR VERGEBENS, SONDERN EBEN AUCH SEHR BEWUSST VERGEBENS. Um ein Haus zum Heim zu machen, braucht es Seele und Authentizität, und genau das hat sich die Ferienregion Gstaad zu bewahren verstanden. Mit einem zweigeteilten Wohnungsmarkt, der garantiert, dass Einheimische weiter im Dorf die Mieten zahlen können. Und mit 350 Bauernbetrieben samt 11.000 Kühen bei ebenso vielen Einwohnern. Hier wird der berühmte Bergkäse eben nicht nur aufgetischt, man produziert selbst. Allein die Käsegrotte der Molkerei Gstaad mit über 3000 Laibern – ein Muss! Fragt man den ehemaligen Weltcup-Skifahrer Mike von Grünigen aus Schönried, wonach die Destination für ihn schmeckt, kommt die Antwort prompt: «Nach Käse! Aber auch nach so viel mehr – den frischen Bergblumen im Juni, nach guter Hausmannskost auf Sonnenterrassen in Bergbeizlis, Gourmetrestaurants – immerhin hat es hier über 278 Gault-Millau- Punkte und einen Michelin Stern – nach den zahlreichen Bergseen und Bächen und nach der Ruhe – Id Rueh vor Natur.» ANGENEHME AUGENHÖHE Wer es quirliger mag, darf sich im Sommer auf Tennis- und Beachvolleyballturniere freuen. Hier sitzen Multimillionäre einträchtig neben glacéverschmierten Schulkindern aus dem Ort vereint, Standesdünkel findet man nirgends. Die Menschen hier sind den Umgang mit Besuchern aller Klassen gewohnt und begegnen jedem hier auf Augenhöhe – wohltuend für beide Seiten. Seit das Elite-Internat Le Rosey 1916 den Wintercampus nach Gstaad verlegte, hat es hier Privatschüler wie den ehemaligen spanischen König Juan Carlos, John Lennons Sohn Sean, Prinzessin Marie-Chantal von Griechenland oder auch den früheren CIA- Chef Richard Helms gehabt. < falstaff 71
ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND: € 11,50;
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