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Falstaff Rezepte Österreich 1/2020

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ezepte / OSTERN > Ernst

ezepte / OSTERN > Ernst und von entrückter Schönheit sind auch die griechisch-orthodoxen Osterzeremonien. Die weihrauchschwangere Stimmung erfährt mit der noch in der Osternacht servierten Magiritsa (Seite 44) jedoch ein ebenso jähes wie archaisches Ende: Die dicke Suppe wird aus den Innereien jenes Lamms zubereitet, das tags darauf am Spieß gegrillt und zur höheren Ehre des Auferstandenen verputzt wird. Jeder Vernunft widersagende Mengen Weins und anderer geistiger Getränke gehören bei beiden Gelegenheiten zwingend dazu. Von zylindrischer Form ist der legendäre russische Kulitsch (Seite 46), ein dem Panettone nicht unähnlicher Kuchen, der traditionell bereits am Karfreitag gebacken und in der Osternacht vom Popen geweiht wird. Auch hier ist Reichhaltigkeit das Gebot der Stunde. Der hoch aufgehende Germteig mit bis zu 15 Eidotter pro Kilo Mehl soll den Berg Golgatha versinnbildlichen, auf dem Jesus gekreuzigt wurde. Aufgeschnitten wird er zum russischen Osterfrühstück, das mitten in der Nacht, nach dem Ostergottesdienst, 74 falstaff Prost! DAS RUSSISCHE OSTERFRÜHSTÜCK ENDET MIT SONNENAUFGANG – UND ZWAR IN DEZIDIERT ILLUMINIERTER STIMMUNG. ansteht, in der Stunde, da die Fastenzeit endlich vorbei ist. In sowjetischer Zeit wurde er in alten Konservendosen gebacken, heute gibt es hübsch verzierte Papierformen, die ihn dem Panettone noch ähnlicher erscheinen lassen. In vielen Familien freilich gilt der Kulitsch auch heute nur dann als echt österlich, wenn er wie in den Zeiten der Entbehrung in einer Blechdose zu massiver Pracht gebacken wird. Auf die russische Tafel gehört auch der Cholodez, eine Sulz aus Schweins- und Hendlhaxerln sowie Beinfleisch, weiters bunte Ostereier, Schinken und Speck, geräucherter Stör und Leberpasteten, Spanferkel, eingelegte Pilze und Rote Rüben, Piroschki und Blini. Dass all das nicht ohne exzessiven Wodkagenuss einhergehen darf, auf den Festmähler in Russland unweigerlich hinauslaufen, versteht sich von selbst. Das nächtliche Frühstück endet, wenn die Sonne des Ostermorgens aufgeht und die Festgesellschaft ins Freie torkelt, um die an jenem Tage mit besonderer Heilkraft ausgestatteten ersten Strahlen zu begrüßen. Ist dies vollbracht, darf der Rest des heiligen Tages getrost verpennt werden. >

Klassiker wie selbstgemacht.

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