PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 5 Jahren

Falstaff Profi Ausgabe 4/2019

  • Text
  • Lech
  • Promotion
  • Partie
  • Commis
  • Familie
  • Mitarbeiter
  • Beigestellt
  • Bewerbung
  • Falstaff
  • Profi

profi /

profi / saisonverlängerung Ganzjahrestourismus Jeder will es, nur wenige schaffen es: die Region das ganze Jahr über touristisch zu bespielen. Im Sommer auf eine Insel zum Baden, im Winter in die Berge zum Skifahren. So einfach ist Urlaubsgestaltung schon lange nicht mehr. Urlaube sind individueller denn je, die klassischen Saisonen verschwimmen immer mehr, der Temperaturanstieg durch den Klimawandel leistet seinen Beitrag. Wie schafft es eine Region, das gesamte Jahr über Einnahmen durch den Tourismus zu erwirtschaften? Und welche Herausforderungen birgt dieses Vorhaben? Wiederholungstäter Hannes Anton vom Burgenland Tourismus setzt klar auf den Ganzjahrestourismus: »Das Urlaubsland Burgenland kann von der wachsenden Sehnsucht der Menschen nach Auszeiten vom Alltag profitieren. Hier liegt großes Potenzial, denn die Nachfrage nach ganzjährigen attraktiven Angeboten wird weiter steigen.« Vor allem erlebnisintensive Aufenthalte und Kurzurlaube, die durch ihre Vielfältigkeit zu Wiederholungsbesuchen anregen, sollen stärker vorangetrieben werden. »Kurzurlauber geben durchschnittlich mehr Geld aus und wollen in der kurzen Zeit viel erleben«, so der Touristiker. Mittlerweile fallen rund 30 % der Gästenächtigungen im Burgenland auf die Wintersaison. »Diese Nächtigungen finden fast ausschließlich in unseren Gesundheits- und Thermenhotels statt.« Wohl sind sie auch auf die zahlreichen Veranstaltungen im Herbst und Winter zurückzuführen, wie »Gans Burgenland«, »Martiniloben« oder dann im Frühling die Wein- und Genussfeste. Steigende Übernachtungszahlen »Kurzurlauber geben durchschnittlich mehr Geld aus und wollen in der kurzen Zeit viel erleben.« Hannes Anton Burgenland Tourismus GF Auch die Insel Sylt setzt mit passenden Arrangements auf Gäste in der Nebensaison, also von Januar bis März und Oktober bis Dezember. In diesen Monaten wurden 2018 bereits 32 Prozent aller Gästeanreisen verbucht (im Vergleich: 2005 waren es nur rund 26 Prozent). An der Ostsee hingegen, in Mecklenburg-Vorpommern, sind die Übernachtungszahlen im Herbst in den letzten zehn Jahren sogar um fast 20 Prozent gestiegen, erläutert Wolfgang Waldmüller, Präsident des Landestourismusverbandes. Von September bis November 2018 verbrachten etwa 1,9 Millionen Gäste rund 7,1 Millionen Übernachtungen dort. Ganz auf Genuss setzt beispielsweise die Steiermark. Im Frühling werden im ganzen Land Picknickmöglichkeiten mit regionalen Schmankerln in den Vordergrund gestellt – Besonderheit sind heuer Kulturpicknicke, die entweder mit einem Festival oder mit einem Schlossbesuch genossen werden können. Der Herbst steht in der Steiermark unter dem Motto »Von der Ernte zum Genuss«, wo beim Gastgeber alles von der Ernte über die Verarbeitung bis zum Genuss im Mittelpunkt steht. Verschiedene Höhenlagen im Land, fördern auch die Möglichkeiten, touristisch aktiv zu sein – wie am Beispiel Südtirol gut ersichtlich ist. Die höheren Berggebiete sind speziell im Winter und Sommer attraktiv, während die Tallagen und das Mittelgebirge bereits ab dem Frühling bis in den Spätherbst für Gäste interessant sind. Als konkretes Beispiel kann hier Meran genannt werden, wo im Oktober das Traubenfest stattfindet, gefolgt vom Merano WineFestival und dem Weihnachtsmarkt im November. Fotos: Birgit Machtinger, Burgenland Tourismus, Dominik Täuber/Sylt Marketing, ÖW/Lendl 76 falstaff profi 04/2019

Steigerung Auch Sylt konnte die Gästebesuche in der Nebensaison auf 32 % steigern. Werbung wirkt Wie essentiell Werbung ist, bestätigt Bettina Bunge von der Tourismus-Agentur Schleswig- Holstein: »Unter dem Motto ‚Das ist Glück‘ bewerben wir mit einer cross-medialen Kampagne das schleswig-holsteinische Binnenland bei wechselhaftem Wetter, die Städte mit ihren Weihnachtsmärkten und selbstverständlich die Nord- und Ostsee mit ihren Wellness- und Gesundheitsangeboten. Darüber hinaus haben viele Orte attraktive Winter events auf die Beine gestellt und ihre Werbung auf die Nebensaison konzentriert. Für die Hochsaison ist Werbung kaum noch nötig.« Ein weiterer Baustein im Hinblick auf dem Weg zur Ganzjahresdestination sei der Auf- und Ausbau des Tagungs- und Kongressgeschäfts, dessen Vermarktung nun zentralisiert über die Tourismus-Agentur läuft. »Reehvitalisierung« der Region In touristisch weniger aufgeschlossenen Gebieten sind es oft einzelne Betriebe, die durch Investitionen touristische Anreize für die gesamte Region setzen. Beispielsweise gibt es im burgenländischen Seewinkel zwei Vorzeigewinzer, die mit hoher Motivation und der Bereitschaft zum Risiko den Tourismus ankurbeln. Winzer Hannes Reeh in Andau investierte erst unlängst sechs Millionen Euro in einen Zu- und Neubau mit Abhofverkauf inkl. Seminarräumlichkeiten und Eventhalle und »Der Gästemix in der Nebensaison ist ein anderer. Es kommen vermehrt Gäste, die nicht an die hiesigen Ferienzeiten gebunden sind.« Petra Stolba Österreich Werbung natürlich Produktion. »Mit speziellen Events, die Kulinarik und Wein verbinden, möchten wir bei Gourmetliebhabern punkten. Sowohl bei den Einheimischen als auch bei denen, die von weit her anreisen«, zeigt sich der Winzer zuversichtlich und blickt in die Zukunft: »Wir erwarten eine Steigerung im Abhofverkauf von 30 bis 40 Prozent.« Ebenso quasi rund um die Uhr im Einsatz ist der befreundete Winzer im selben Ort, auch gar kein Unbekannter: Erich Scheibl hofer. In den letzten Jahren investierte die Fami lie Scheiblhofer viel in ihr Weingut in Andau und hat auch in Zukunft noch Großes vor. 2011 wurde ein eigener Verkostungsbereich geschaffen, 2015 folgte die Eventlocation »The Hall of Legends« und 2021 soll das geplante Hotelprojekt »The Resort« eröffnen. Mit dem 4 *S -Wein-Wellness-Resort mit 115 Zimmern möchte Scheiblhofer sowohl den Business- als auch den Familiengast ansprechen und damit kein Saisonbetrieb werden. Die Vielfalt der Angebote hängt somit auch mit der Unterschiedlichkeit der Gäste zusammen. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung weiß: »Der Gästemix in der Nebensaison ist ein anderer. Es kommen zum Beispiel vermehrt Gäste aus Fernmärkten, die nicht an die hiesigen Ferienzeiten gebunden sind – zum Beispiel aus Asien und den USA. Die Gäste sind tendenziell älter und es kommen weniger Familien. Entsprechend passend müssen die Angebote sein.« Shuttledienst deluxe Eine – zugegeben sehr außergewöhnliche – Idee zur Gästebindung kommt vom steirischen Gourmetrestaurant »Essenzz« im »Stainzerhof«. Das Stainzer Top-Restaurant führt ab der Herbstsaison 2019 einen österreichweit kostenlosen Shuttledienst für seine Gäste ein. Ab einer gemeinsamen Reservierung von > 04/2019 falstaff profi 77

FALSTAFF ÖSTERREICH