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vor 4 Jahren

Falstaff Profi 6/2020

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Was ist unter dem

Was ist unter dem Begriff Fixkosten zu verstehen? Was ist das Ziel der Fixkostenzuschüsse? Zur Erhaltung der Zahlungsfähigkeit und Überbrückung von Liquiditätsschwierigkeiten von Unternehmen im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Covid-19 und den dadurch verursachten wirtschaftlichen Auswirkungen sollen die konkreten Fixkosten betroffener Unternehmen durch einen Fixkostenzuschuss anteilig gedeckt werden. Was ist unter dem Begriff Fixkosten zu verstehen? Fixkosten sind Aufwendungen, die nicht reduziert werden können und zwangsläufig aufgrund der operativen inländischen Geschäftstätigkeit des Unternehmens anfallen. Wie hoch ist der Fixkostenzuschuss II? Der prozentuelle Fixkostenzuschuss entspricht dem prozentuellen Umsatzausfall. Wenn beispielsweise 60 % vom Umsatz ausfallen, so werden auch 60 % der Fixkosten ersetzt. Der Umsatzausfall muss mindestens 30 % betragen. Die maximale Höhe ist pro Unternehmen mit 800.000 Euro begrenzt. Welche allgemeinen Voraussetzungen gelten für die Beantragung? Das Unternehmen muss tatsächliche Fixkosten haben und der Umsatzausfall muss zumindest 30 % betragen. Die Fixkosten müssen im Zeitraum zwischen dem 16. September 2020 und längstens bis zum 30. Juni 2021 entstanden sein. Ist der Antragsteller ein Unternehmen in Liquidation (Abwicklung), so besteht mangels operativer Tätigkeit keine Antragsberechtigung. Unternehmen in einem Insolvenzverfahren sind grundsätzlich von der Antragsstellung ausgeschlossen, außer ein Sanierungsverfahren wurde über sie eröffnet. Pro Unternehmen kann nur ein Antrag gestellt werden. Ist der Unternehmerlohn Teil des Fixkostenzuschusses II 800.000? Ja, ein angemessener Unternehmerlohn bei einkommensteuerpflichtigen Unternehmen (natürliche Personen als Einzel- oder Mitunternehmer) ist Teil der Fixkosten. Ab wann kann der Fixkostenzuschuss II beantragt werden bzw. für welchen Zeitraum wird dieser gewährt? Die erste Tranche kann ab dem 23. November 2020 beantragt werden. Der Fixkostenzuschuss II wird für bis zu zehn Betrachtungszeiträume bzw. Monate im Zeitraum von 16. September 2020 bis längstens 30. Juni 2021 gewährt. Die Betrachtungszeiträume sind so zu wählen, dass entweder alle Betrachtungszeiträume zeitlich zusammenhängen oder zwei Blöcke von jeweils zeitlich zusammenhängenden Betrachtungszeiträumen bestehen. Ein direktes Anschließen an den Fixkostenzuschuss I (FKZ I) ist nicht erforderlich. Kann ich den Fixkostenzuschuss II auch zu einem späteren Zeitpunkt beantragen? Ja, die Auszahlung der ersten Tranche ist spätestens bis 30. Juni 2021 zu beantragen, die Auszahlung der zweiten Tranche vom 1. Juli 2021 bis 31. Dezember 2021. Wie wird der Fixkostenzuschuss II ausgezahlt? Die Auszahlung erfolgt in zwei Tranchen, die separat beantragt werden müssen. Die erste Tranche umfasst 80 % des voraussichtlichen Fixkostenzuschusses. Die zweite Tranche umfasst grundsätzlich den Restbetrag von 20 %, wobei aber auch allfällige Korrekturen im Zuge dieser Tranche zu berücksichtigen sind. Ab wann erfolgt die Auszahlung? In der Regel sollte die Bearbeitung rund zehn Werktage/zwei Wochen dauern, in der Anfangsphase kann die Bearbeitung der Anträge etwas länger dauern. Welche Angaben bzw. Daten muss der Antrag beinhalten? Der Antrag hat eine Darstellung der geschätzten bzw. tatsächlichen Umsatzausfälle und Fixkosten im jeweiligen Betrachtungszeitraum sowie die Erklärung des Unternehmens zu enthalten, dass die Umsatzausfälle durch die Covid-19-Krise verursacht und schadensmindernde Maßnahmen im Rahmen einer Gesamtstrategie gesetzt wurden. Muss der Antrag von jemandem geprüft werden oder kann dieser einfach durch den betroffenen Unternehmer eingereicht werden? Die Höhe der Umsatzausfälle und der Fixkosten muss durch einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Bilanzbuchhalter bestätigt werden. Ausgenommen davon sind Antragsteller, die sich für die > Wie wird der Fixkosten ­ zuschuss II ausgezahlt? 06/2020 falstaff profi 79

profi / corona Gibt es Besonderheiten, wenn für ein Unternehmen auch Umsatzersatz beantragt wurde? > Pauschalierung entscheiden, oder wenn der insgesamt beantragte Fixkostenzuschuss die Höhe von 36.000 Euro nicht übersteigt. In diesem Fall kann der Antrag auch vom Unternehmer selbst eingebracht und die relevanten Umsatzausfälle und Fixkosten für den betrachtungszeitraum berechnet werden. Gibt es Besonderheiten, wenn für ein Unternehmen auch Umsatzersatz beantragt wurde? Um eine geordnete Abwicklung des Fixkostenzuschusses II sicherzustellen, muss ein Lockdown-Umsatzersatz für die Monate November bzw. Dezember immer vor dem Fixkostenzuschuss II beantragt werden. Unternehmen, die den Lockdown-Umsatzersatz für den ganzen November 2020 bekommen (diejenigen, die ihre Geschäftslokale ab 3. November 2020 schließen mussten), können den Zeitraum November nicht als Betrachtungszeitraum für den Fixkostenzuschuss II 800.000 wählen. Unternehmen, die den Lockdown-Umsatzersatz nur für die zweite Novemberhälfte in Anspruch genommen haben, können hingegen den Zeitraum November auch für den Fixkostenzuschuss wählen. Wer entscheidet über die Gewährung des Fixkostenzuschusses II 800.000? Die COFAG (Covid-19 Finanzierungsagentur des Bundes) entscheidet über den Antrag nach abgeschlossener Antragsprüfung. Eine Plausibilisierung durch Gutachten wird durch die Finanzverwaltung für die COFAG durchgeführt. Kann ein Teil der Miete und der Betriebskosten der Privatwohnung eines Unternehmers unter lit. a subsumiert werden, wenn dieser (z. B. zu 30 %, 50 % oder 100 %) von seiner Privatwohnung aus arbeitet? Ein Teil der Miete und der Betriebskosten der Privatwohnung eines Unternehmers können nur dann als Fixkosten berücksichtigt werden, wenn diese Aufwendungen bereits vor dem 16. September 2020 ertragsteuerrechtlich als Betriebsausgaben für das Unternehmen zu berücksichtigen waren. Die Anforderungen für die steuerrechtliche Geltendmachung eines häuslichen Arbeitszimmers müssen daher gegebenenfalls erfüllt sein. Kann auch der Wertverlust von verderblichen und saisonalen Waren als Fixkosten angesetzt werden? Ja, sofern diese Waren aufgrund der Covid- 19-Krise mindestens 50 % des Wertes verlieren. Bei saisonalen Waren ist darauf abzustellen, ob der tatsächliche Verkaufspreis um mindestens 50 % unter dem ursprünglich vorgesehenen bzw. regulären Verkaufspreis liegt. Bei Erfüllen dieser Grundvoraussetzung kann die Differenz zwischen den Anschaffungskosten der saisonalen Ware und dem tatsächlichen Verkaufspreis als Fixkosten angesetzt werden. Gegenüber dem Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Bilanzbuchhalter ist plausibel darzulegen, dass ein Wertverlust von mindestens 50 % eingetreten ist. Kosten für Nebenprodukte, wie etwa Verpackungsmaterial, können als Fixkosten angesetzt werden, wenn diese Nebenprodukte (etwa aufgrund des Aufdruckes eines Mindesthaltbarkeitsdatums) nicht anderweitig verwendet werden können. Wann kann der Fixkostenzuschuss II 800.000 für einen Wertverlust für verderbliche oder saisonale Waren beantragt werden? Der Wertverlust von verderblichen Waren (z. B. Lebensmittel etc.) kann sofort im Zuge der beantragung der ersten Tranche berücksichtigt werden. Besteht für Unternehmen eine Schadensminderungspflicht und was bedeutet das? Ja, das Unternehmen muss zumutbare Maßnahmen setzen, um die zu deckenden Fixkosten zu reduzieren. Maßgeblich ist der Zeitpunkt in der Krise, zu dem die Maßnahme gesetzt wurde oder die Maßnahme gesetzt hätte werden können. Was sind zumutbare Maßnahmen im Zusammenhang mit der Reduzierung von Fixkosten? Zumutbar ist, ein Vertragsverhältnis zur Reduktion von Fixkosten aufzulösen, wenn das ohne Risiko eines Rechtsstreits mit unsicherem Ausgang erfolgen kann. Nicht zumutbar ist hingegen, ein Vertragsverhältnis zur Reduktion von Fixkosten aufzulösen, wenn das Vertragsverhältnis betriebsnotwendig für das Unternehmen ist, auch wenn das ohne Risiko eines Rechtsstreits mit unsicherem Ausgang erfolgen könnte. Besteht auch eine Anspruchsberechtigung, wenn ich meinen Betrieb vorübergehend geschlossen halte, um so zusätzliche Fixkosten zu vermeiden, die allfällige zusätzliche Umsätze überstiegen hätten? > Besteht für Unternehmen eine Schadensminderungspflicht und was bedeutet das? 80 falstaff profi 06/2020

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