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Falstaff Profi 3/2020

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profi / Arbeiten in - Emanuel Weyringer Gastronom, »Wallersee« »Österreich ist ein Vorzeigeland, was Arbeitsbedingungen betrifft. Allerdings haben wir auch ein Luxusproblem: Der Wohlstand ist wie Gift für Spitzenleistungen, die auch harte Arbeit bedeuten.« > samte Branche lösen«, so Scheuchl. Tatsächlich liegt der Kollektiv für Fachkräfte in den ersten beiden Beschäftigungsjahren in der Gastronomie und Hotellerie bei 1650 Euro brutto bzw. 1316 Euro netto. Die Armutsgefährdungsschwelle ist in Österreich für 1-Personen-Haushalte als Vergleich bei 1286 Euro netto festgesetzt. Aufgrund der Covid-19 Krise wurden die für Mai geplanten Kollektivverhandlungen zudem ausgesetzt. So liegt es an den Betrieben selbst, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, um Mitarbeiter anzulocken und zu halten. Im Rogner Bad Blumau gibt es zum Beispiel einen Mitarbeiter-Kindergarten mit kostenloser Betreuung, ein Mitarbeiter-Restaurant und viele weitere Benefits. Diese sind laut Scheuchl in der Branche jedoch schon eine Grundbedingung, um gute Kräfte halten zu können. Es müsse noch viel weitergehen, sagt er: »Eine sechste Urlaubswoche oder eine 4-Tage-Woche sind in unserem Unternehmen stets in Diskussion und sollen mittelfristig auch umgesetzt werden.« Jedoch sei auch der Bund gefordert – die Senkung von Lohnnebenkosten wäre ein immens wichtiges Zeichen, um den Arbeitsmarkt im Tourismus nachhaltig attraktiv zu machen und auch die Rückkehr von Auslandsösterreichern zu forcieren. Noch einen Schritt weiter geht der burgenländische Spitzengastronom Max Stiegl (»Gut Purbach«). Er fordert flächendeckend einen Mindestlohn für die Branche von 1700 Euro netto. Das entspricht einem Brutto- Lohn von 2408 Euro. Zusätzlich der Dienstgeber-Abgaben in der Höhe von 723 Euro würde ein Mitarbeiter dem Arbeitgeber somit also 3131 Euro im Monat kosten. »Das muss man natürlich finanzieren«, macht Stiegl klar. Funktionieren soll das laut Stiegl über zwei Maßnahmen. Die erste: Die Lohnnebenkosten sollen für diesen Mindestlohn vom Staat übernommen werden. Die zweite: Anpassung der Preise in der Gastronomie an »An einem Kollektivlohn von mindestens 1700 Euro werden wir langfristig nicht vorbei kommen. Die Frage bleibt, wie das Geld bezahlt werden soll. Ein Problem, das wir lösen müssen.« Thomas Scheuchl Human Resources, Rogner Bad Blumau Fotos: Ian Ehm, Villa Blanca 14 falstaff profi 03/2020

NEUES DESIGN, UNVERÄNDERT TIEFGRÜNDIGER GESCHMACK Franz Staggl Obmann, Tourismusschule Villa Blanka »Durch erweiterte Angebote an Zusatzausbildungen konnten wir an unserer Schule in drei Jahren einen Zuwachs von 35 Prozent an neuen Schülern verzeichnen.« Als einzige Staatsbrauerei einer Nation von Bierliebhabern versichern wir, dass jeder Tropfen Budweiser Budvar ausschließlich in Budweis und nach einem über Jahrzehnte hinweg unveränderten Rezept gebraut wird. Nur so erreichen wir den beliebten, tiefgründigen und fein ausbalancierten Geschmack. Na zdravì! aktuelle Gegebenheiten der Wirtschaft. Stiegl: »Wenn ich für einen Mitarbeiter, der am Sonntag arbeitet, mehr bezahlen muss, dann sollten entsprechende Leistungen auch für die Gäste höher ausfallen.« Natürlich wäre dies ein steiniger Weg, betont Stiegl. Aber: »Es führt doch kein Weg mehr vorbei an einer besseren Entlohnung für die Mitarbeiter unserer Branche. Wenn wir das durchsetzen, dann profitiert davon die gesamte Tourismusnation Österreich.« Beispiele aus seiner Heimat, dem Burgenland (hier hat die Politik für Landesbedienstete den Mindestlohn von 1700 Euro netto durchgesetzt), würden zeigen, dass ein Aufschwung damit möglich ist und plötzlich auch Arbeitskräfte mit einer ganz neuen Qualität am Markt verfügbar sind. Ebenso für steuerliche Erleichterungen spricht sich Franz Staggl aus. Er ist Obmann der Tourismusschule Villa Blanka in Innsbruck und Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol. Staggl plädiert für einen Bonus der »Next Generation«: »Wir müssen den jungen Leuten in der Branche gewährleisten, dass sie zu günstigen Bedingungen die elterlichen Betriebe übernehmen oder auch Neues aufsperren können. Das bedeutet einerseits das Beseitigen von behördlichen Hürden bei Betriebsübernahmen und andererseits brauchen wir auch eine Rückkehr zu einem Investitionsfreibetrag.« Dieser wurde vor 20 Jahren abgeschafft und lag damals bei neun Prozent. Die ÖVP hatte diese Maßnahme vor der letzten Nationalratswahl auch im Programm und führte einen Investitionsfreibetrag von 20 Prozent an. Für Staggl ist es aber auch eine Aufgabe der Tourismusschulen, die Weichen in eine für den Arbeitsmarkt erfolgreiche Zukunft zu stellen. So konnte die Villa Blanka durch ein erweitertes Angebot von Zusatzausbildungen bis hin zu der Meisterklasse die Anzahl ihrer Schüler in den vergangenen drei Jahren von 220 auf knapp 300 und damit um mehr als 35 Prozent steigern. Staggl: »Die österreichischen Tourismusschulen zählen weltweit zu den besten, was man auch daran erkennt, dass überall auf der Welt Österreicher an den besten Positionen engagiert sind.« FEHLENDER EHRGEIZ Eine Meinung, die nahezu alle teilen: Österreich gilt für Arbeitnehmer strukturell generell als Vorzeigeland. »Die Arbeitsbedingungen sind klar geregelt, die Gesundheitsversorgung ist perfekt, fünf fixe Wochen > 03/2020 falstaff profi 15

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