willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.
Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.
Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.
Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!
Ihr Falstaff Team
profi / Glasdesign »Doppelwandglas aus Borosilikat ist besonders gut für Heißgetränke geeignet. Es isoliert gut und gleichzeitig kann das Glas auch bei heißem Inhalt jederzeit berührt werden.« Stephan Breier Produktdesigner, Geschäftsführer Element Design Geeignet für jedes Heißgetränk. Die Sri Lanka Serie hat Element Design für Mäser Gläser kreiert. D ünnere Wandstärken und ein feinerer Rollrand sind durch verbesserte Technologien nicht mehr nur der gehobenen Gastronomie vorbehalten. > werden muss oder ein Update von etwas bereits Bestehendem. Es gibt Produkte, die technisch verbessert werden können – deshalb ändert sich ihr Design. Und umgekehrt gibt es Produkte, bei denen technisch alles gleichbleibt, die aber eine neue Formalität brauchen.« Für ein Glas kann das bedeuten, dass sich nichts an seinen Grundbedingungen wie Material oder Volumen ändert. »Man ändert Formen auch, um sich Trends anzupassen. Ein Glas kann schon mal über zehn Jahre im Programm sein, und in dieser Zeit tut sich formal schon einiges, aber die Funktion bleibt die gleiche.« So geht der Trend heute in Richtung höherer Qualität. Die Ansprüche der Gastronomen und der Gäste sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dünnere Wandstärken und ein feinerer Rollrand sind durch verbesserte Technologien nicht mehr nur der gehobenen Gastronomie vorbehalten. »Die Konsumenten wollen nicht nur im Highend- Bereich edlere Gläser sondern auch ganz allgemein. Aber im ›Allgemeinen‹ müssen sie trotzdem spülmaschinenfest sein und die höhere Belastung einer Gastronomie aushalten.« Ein Designer muss all das mitdenken und versucht mit seinen Entwürfen die Herstellung nicht unnötig zu verkomplizieren oder zu verteuern. »Das klassische Gastronomie glas wird in Österreich und Deutschland nicht direkt verkauft. Es wird an Gastronomen ausgeliefert und dient mit seinen Brandings als Marketing-Tool«, so Breier. In der Sterneküche und den Grand Hotels sind die Spielregeln allerdings andere. Da geht es um Aromen, Trinkkomfort und gelebte Exklusivität. Aber egal in welcher Liga gespielt wird, es gibt immer eine Intention dahinter. Während Weine und Spirituosen besonderer Formgebungen bedürfen, um ihre Aromen optimal entfalten zu können, sind Softdrinks anspruchsloser. »Bei Softdrinks kann theoretisch alles ins selbe Glas – Eistee, Orangensaft, Mineral – geschmacklich ist das im Prinzip egal. Bei Spirituosen hingegen gibt es alle paar Jahre Updates, damit sich die Aromen im Glas noch besser halten oder entwickeln.« Das Design hat einen Einfluss auf Getränke, die Aromastoffe abgeben und je edler die Gastronomie ist, desto mehr geht man auf solche Einflüsse ein. Diese Gläser werden immer fragiler und dünner, was auch für ihre hohe Qualität spricht.« Die Wünsche an Gläser sind durchaus unterschiedlich. Das hängt nicht nur vom Gastronomietyp ab, sondern hat auch kulturelle Hintergründe. »Während beispielsweise in Deutschland die Wassergläser unbedingt stapelbar sein sollen, hat man in Österreich da kaum ein Bedürfnis«, so Breier. »Generell geht der Trend schon seit einigen Jahren weg vom Universalglas hin zu spezialisierten Gläsern, die nur für einen Getränketyp vorgesehen sind.« > Foto: Stephan Breier/Elements Design 66 falstaff profi 01/2021
Fotos: Stephan Breier/Elements Design, beigestellt Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Produkt Wer sich überlegt, eine individuelle Serie für seine Bar anfertigen zu lassen, sollte mit einem Briefing beginnen. »Warum braucht es ein Glas, was soll es können? Was passt an den Gläsern, die es bereits gibt, nicht und was möchte man mit diesem neuen Glas erreichen? Aber auch technische Dinge sind relevant: soll es Heißgetränke servieren, Cocktails, Rotwein, braucht es verschiedene Ausführungen bezüglich Volumen? Je besser diese Fragen beantwortet werden, desto zufriedenstellender ist dann das Ergebnis«. Danach geht es ins Rebriefing und zu den ersten Entwürfen. »Der finale Entwurf geht dann an die Glashütte. Dann ist die Frage, ob die Glashütte das Design unter den gewünschten Bedingungen überhaupt so umsetzen kann. Je unerfahrener ein Designer ist, desto aufwendiger können die Abstimmungsprozesse mit der Glashütte werden. Ist die Zeichnung abgenommen, werden die Formen gebaut und der Produktionsprozess kann starten.« Je nach Glashütte und ob mundgeblasen oder maschinell, dauert die gesamte Umsetzung zwischen drei und neun Monate, bis man sein eigens kreiertes Designerglas in den Händen hält. »Generell kommt der Produktionsprozess in einen Bereich, wo es durchaus leistbar ist, individuelle Designs mit Maschinengläsern zu produzieren – und davon machen auch viele Firmen Gebrauch.« Glas für HeiSSgetränke Pavina-Serie Bodum waren die ersten, die mit doppelwandigem Borosilikat arbeiteten. bodum.at View Rezeptgläser In diesen Gläsern kommen Cappuccino und Caffè Latte besonders schön zur Geltung. nespresso.com Teetasse von mono filio Das Metallkonstrukt ist Griffbereich und Untertasse zugleich. Über connox.at »Generell kommt der Produktionsprozess in einen Bereich, wo es durchaus leistbar ist, individuelle Designs mit Maschinengläsern zu produzieren.« Stephan Breier Produktdesigner, Geschäftsführer Element Design Beim Design von hitzebeständigen Gläsern existieren andere Bedingungen. Glas leitet Wärme sehr schnell und droht bei großen Temperaturunterschieden durch seine innere Spannung zu springen. »Um die Spannungen abzubauen, muss Glas nach dem Blasvorgang ganz gezielt abgekühlt werden. Dieser Prozess nennt sich tempern. Je nachdem wie man das Material tempert, kann man die Eigenschaften ändern«, führt Breier aus. Marken wie Jener Glas, Pyrex oder Duralex sind für diese Verfahren berühmt geworden. Ihre Gläser sind enorm widerstandsfähig und nebenbei echte Designklassiker. So wie das 1946 entwickelte Gigogne-Glas von Duralex. »Das Gigogne- Glas war eines der ersten Designobjekte der Moderne, das für jedermann zugänglich war«, sagt Jean-Luc Olivié, Chefkurator der Glasabteilung des Musée des Arts décoratifs in Paris über das französische Bistroglas. »Die wichtigsten Vorzüge eines Duralex-Glases – günstig und gut gestaltet, langlebig und unzerbrechlich – haben ihm in Frankreich einen fast mythischen Status verliehen.« Das dickwandige Material ist allerdings für filigrane Schöpfungen nicht geeignet. »Alternativ kann man mit Borosilikat arbeiten. Damit sind fragile Stiele und dünne Wände kein Problem«. Bleibt noch das Problem der Wärmeleitung. »Wenn man ein Glas mit heißer Flüssigkeit füllt, kann sich an der Oberfläche Kondensat bilden – das hinterlässt unschöne Ringe auf dem Tisch. Außerdem wird es so heiß, dass wir es nicht mehr anfassen können«, konstatiert Breier. Eine Methode, die das Problem elegant löst, kommt ursprünglich vom dänischen Hersteller Bodum. »Ein doppelwandiges Glas, aus dessen Zwischenraum die Luft abgesaugt wird. Durch das Vakuum und die doppelte Wand isoliert das Glas hervorragend. Bei jeder anderen Variante muss immer ein Griffbereich mitgedacht werden – sei es ein Henkel, ein Geflecht, Metall oder Silikon – es braucht irgendwo eine Zone, wo der Gast das Glas angreifen kann.« Und woraus trinkt ein Designer am liebsten? »Ich persönlich bevorzuge ein Glas aus der Grip Serie, die Marco Dessi für Lobmeyr designt hat. Da kann ich dann je nach Stimmung ein kaltes Wiener Leitungswasser oder einen guten Whiskey daraus trinken«. < 01/2021 falstaff profi 67
01/2021 www.falstaff-profi.com prof
profi / lockdown & Fensterln Forste
profi / lockdown 5 »Gugumucks Jurt
profi / coverstory »Entwicklung is
profi / coverstory Ideengeber, Insp
profi / coverstory Véronique Witzi
profi / coverstory Ludwid Maurer 14
Laden...
Laden...
Facebook
X
Instagram