Falstaff Magazin Österreich Nr. 7/2022

wein / WEINREISE

wein / WEINREISE WAADTLAND < Familie Monachon geführt wird. Auf den kieshaltigen Böden des Schlossguts entstehen gleich zwei prestigeträchtige Grands Crus. Zum einen aus dem allgegenwärtigen Chasselas, zum anderen aus der Rebsorte Merlot. Eine echte Waadtländer Spezialität erwartet uns im Restaurant »Au Coeur de La Côte« im Dorf. Die frittierte Käseschnitte, die dort serviert wird, nennt sich »Malakoff« und mundet hervorragend zum lokalen Chasselas. Wer eher dem Wandern zugeneigt ist, kann von Vinzel Richtung Lausanne, durchgehend von Reben umgeben, über Stunden dahinschreiten. Winzerdorf reiht sich hier an Winzer dorf – von Rolle über Saint-Prex und Tolochenaz bis nach Morges. Hier sollte man unbedingt einen Besuch bei der Domaine Henri Cruchon einplanen, einem der besten Produzenten der Region. Von Morges ist es auch nicht mehr weit nach Crissier, wo sich mit dem »L’Hôtel de Ville« eines der besten Gourmetrestaurants der Schweiz befindet. Franck Giovanninis Kreationen folgen einer einzigartigen kulinarischen Qualitätscharta. Geschmack und Textur der Gerichte sind meisterhaft aufeinander abgestimmt und bieten Sterneküche auf allerhöchstem Niveau. Die Krönung unseres Tages. QUAL DER KULINARISCHEN WAHL Für die Nacht checken wir im luxuriösen »Chalet RoyAlp Hôtel & Spa« ein. Eine Oase der Ruhe im Herzen des Kurorts Die deftige Käsespezialität »Malakoff« (rechts) lässt sich am besten im urtümlichen Ambiente des »Au Coeur de La Côte« genießen. Ein kleiner Abstecher nach Crissier führt zum »L’Hôtel de Ville«, einem der besten Gourmetrestaurants der Schweiz. DASS DIE SCHÖNHEIT DER REBBERGE UNTER UNESCO-SCHUTZ STEHT, VERWUNDERT NACH EINEM BESUCH NIEMANDEN MEHR. Villars-sur-Ollon südöstlich des Genfersees. Von hier aus erreicht man in einer guten halben Stunde Fahrzeit die Weinregion Chablais, Heimat des legendären Chasselas Aigle les Murailles, der getrost als bekanntester Wein der Schweiz bezeichnet werden kann. Zahlreiche Weinkeller laden hier zum Besuch ein. Allen voran die Henri Badoux SA, die den berühmten Aigle les Murailles oder » Eidechsli-Wy« (Eidechsen wein), wie er von den Schweizern liebevoll genannt wird, keltert. Im Osten des Dorfes erhebt sich das ikonenhafte Château d’Aigle. Ein Schloss aus dem elften Jahrhundert, das heute als Weinmuseum fungiert. Gleich neben dem Schloss befindet sich das Restaurant »La Pinte du Paradis« – neben erstklassiger Bistroküche findet man hier eine große Auswahl an Weinen aus der Region. Perfekt für einen kurzen Halt zur Stärkung. Weiter geht es nach Ollon, wo wir dem talentierten Weinmacher Bernard Cavé einen Besuch abstatten. Cavé, ein Meister finessenreicher, tiefgründiger Weine, bewirtschaftet diverse Prestigelagen in Ollon sowie Aigle. Seine Chasselas, unter anderem in der Amphore ausgebaut, offenbaren eine neue Dimension der Sorte. Weiter südlich, in Bex, befindet sich die wohl bekannteste Saline der Schweiz. Bis heute ist dort Handwerk ein großer Bestandteil der Salzgewinnung. Vor allem bei der Herstellung des Fleur des Alpes, des Gourmetsalzes der Schweizer Alpen, das in seiner Struktur an Fleur de Sel erinnert. Für dieses Salz bemüht man eine jahrhundertealte Methode, bei der die Sole in einer Pfanne auf 55 Grad erhitzt wird, wobei sich Salzkristalle bilden, die von Hand gesammelt und anschließend getrocknet werden. Für Gourmets gehört ein anschließender Besuch im Restaurant »Le Café Suisse«, ebenfalls in Bex, zur Pflicht. Verspielt, frisch und fulminant bezeichnet nicht nur das jährlich wechselnde Interieur des »Café Suisse«, sondern auch den extravaganten Kochstil der jungen Sterneköchin Marie Robert. Mit ihren gelungenen, kreativen Kombinationen in märchenhafter Präsentation kochte sie sich bereits in zahlreiche Gourmetherzen. < Fotos: beigestellt, Lionel Caloz, Marcel Gillieron 36 falstaff sep 2022

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