Falstaff Magazin Österreich Nr. 6/2023

wein / PINOT NOIR

wein / PINOT NOIR DEUTSCHLAND BEST OF DEUTSCHER PINOT NOIR 98 97 97 2019 WALPORZHEIM KRÄUTER- BERG SPÄTBURGUNDER GG Weingut Meyer Näkel, Dernau (Ahr) Ein Duft wie glühendes Eisen: brenzlig-mineralisch, dazu mit einer intensiven dunkelbeerigen Frucht aufwartend: Cassis, Brombeere, Rote Johannisbeere, Tomate. Im Mund geschmeidig grundiert, darauf staffeln sich Schichten von mineralischem und phenolischem Extrakt. Ein ungemein klarer, transparenter, saftiger Wein mit großem Potenzial. tesdorpf.de, € 85,– 2019 IHRINGEN WINKLERBERG WANNE HÄUSLEBODEN SPÄTBURGUNDER GG Dr. Heger, Ihringen (Baden) Eine alte, aus dem Clos de Vougeot stammende Massenselektion. Komplex, »wild« und burgundisch im Duft. Aromen von roter Kirsche, Cranberry, Hibiskus und Veilchen. Am Gaumen dunkelwürzig, zart floral, rotbeerig, mit feinstem Tannin und ideal integrierter Säure, körperreich, konzentriert, großer Nachhall. koelner-weinkeller.de, bauer-vinothek.de, ca. € 90,– 2018 BÜRGSTADT HUNDSRÜCK SPÄTBURGUNDER GG Rudolf Fürst, Bürgstadt (Franken) In der dichten Nase zeigt sich schon neben Frucht und Würze viel mineralischer Schwung; im Mund entfaltet der Wein auf eine unaufgeregte Art ungemein viel Spannung, Druck und auch Eleganz. Hohe mineralische Durchdringung bei noch forderndem Gerbstoff, delikate und bestens eingebundene Säureader, groß, auch in der Perspektive. dallmayr-versand.de, € 170,– 98 97 96 2013 SCHWEIGEN HEYDENREICH PINOT NOIR TROCKEN Friedr. Becker, Schweigen (Pfalz) Roter Boden auf Kalkstein. Lorbeer, Milchschokolade und schwarzer Trüffel. Im Mund saftig und elegant mit intensivstem Spannungsbogen, seidig im Tannin, zugleich druckvoll, und mit kräftig mineralisch unterfüttertem Säurezug. Ein Pinot mit unglaublichem Fokus, Eleganz und Tiefe verbindend, lang, und gerade erst am Beginn seiner Entfaltung. jahrhundertweine.de, € 149,– 2019 »ALTE REBEN« SPÄTBUR- GUNDER TROCKEN Jean Stodden, Rech (Ahr) Wurzelechte Reben aus einer nicht flurbereinigten Parzelle des Recher Herrenbergs. Im Duft Waldbeeren, Milchschokolade, Kräuter, nach und nach auch brenzlig-mineralwürzig. Im Mund mit einem runden, seidigen Fluss, der von frischem, feinem Gerbstoff und von taktil-mineralischen Noten getragen wird. Superb in Homogenität und Länge, mit gewaltigem Reifepotenzial. gute-weine.de, € 125,– 2019 UNTERTÜRKHEIM GIPS MARIENGLAS SPÄTBURG. GG Aldinger, Fellbach (Württemberg) Im Duft Himbeere und Kirsche, Rauch, Schwarzwälder Schinken, Wacholderbeere und Gewürznelke. Satter Extrakt über geschmeidigem Fond, hat auf eine ganz unangestrengte Art Dichte und Komplexität mit feinnerviger und durchaus straffer Säure bei gekonnt extrahiertem Gerbstoff, feine phenolische Herbe im Ausklang, lang, viel Frische und Spannung. vinospirit.de/at, ca. € 39,– 97 97 96 2020 »S« ASSMANNSHAUSEN PINOT NOIR TROCKEN, Bischöfliches Weingut Rüdesheim (Rheingau) Ein satt fruchtgetragener Duft: Holunder, Brombeere und Waldhonig. Der Gaumen ist sehr dicht mit feinkörnigem, reifem Gerbstoff besetzt, Säure und Mineralität geben dem gewaltigen Extrakt Spannung. Die immense Konzentration des Weins garantiert 30 Jahre der Reife, vielleicht sogar mehr. bischoefliches-weingut.de, € 37,– (erst ab 2024 im Verkauf) 2020 MALTERDINGEN WILDEN- STEIN SPÄTBURGUNDER GG Bernhard Huber, Malterdingen (Baden) Balsamisch im Duft, brenzlige Untertöne, Kirschfrucht. Im Mund dicht und druckvoll, trotz des enormen Gerbstoffs unglaublich fein. Das Tannin ist geschmeidig eingebettet, tolle Saftigkeit, ein ganz runder Fluss mit immensem Potenzial. Die höchst elegante, konzentrierte Säure gibt dem Wein Halt und Richtung. Große Länge. Nur mit Allokation, weingut-huber.com 2019 INGELHEIM PARES SPÄTBURGUNDER TROCKEN Simone Adams, Ingelheim (Rheinhessen) Komplex: Wacholder und blumige Noten, Jasmin, Kirsche, Himbeere, auch etwas blätterartig Würziges, Minze und Pinienkern. Im Mund vereint der Wein Saftigkeit und Stoff auf hohem Niveau, hat Spannung und eine luzide Säure, wirkt linear und zukunftsträchtig gebaut, mit kräftig kalkmineralischer Komponente. Viel Kraft, in Leichtigkeit verwandelt. weinhalle.de, € 90,– Fotos: beigestellt, Ulrich Sautter 34 falstaff aug 2023

DAS WEINGUT POLZ. L’ART DE VIVRE SEIT 1912. 111 Jahre ist es her, da legte unser Urgroßvater Johann Polz am Grassnitzberg den Grundstein für das Weingut, Rilke verfasste seine Duineser Elegien und im Nordatlantik versank die RMS Titanic. Heute arbeiten wir in 4. Generation daran, unsere Idee von Exzellenz ins Glas zu bringen. Mit unseren Händen, mit unseren Böden, mit der Natur. Erich Polz jun. führt seit Frühling 2020 den Betrieb mit dem Willen, all das fabelhafte Potential und wertvolle Wissen, das in der langen Geschichte unserer Familie steckt, in eine gute Zukunft zu geleiten. Eine Zukunft für viele weitere Generationen am Hof. Erichs Bruder Christoph zeichnet für Keller und Vinifikation verantwortlich. Empathisch, ruhig, mit großem Vertrauen in jede Weintraube. Das, weil tatsächlich jede einzelne Frucht am Weingut Polz handverlesen den ehrwürdigen Weg ihrer erfreulichen Bestimmung antritt. Unerheblich, ob es sich um animierende Gebietsweine voller Lebendigkeit oder um die zur Perfektion gereiften, größtmöglichen Gewächse unseres Wirkungskreises handelt. Unsere Leidenschaft heißt Handarbeit. Und unser Handwerk erwächst direkt aus unserer Herkunft Südsteiermark. Wesentliches Augenmerk gilt seit vielen Jahren schon, und in Zukunft noch wesentlich intensiver, der Nachhaltigkeit unseres Schaffens. Sei es nun der, nunmehr über ein Jahrzehnt praktizierte, sanfte Rebschnitt, gänzlicher Verzicht auf Insektizide oder die, sich gerade jetzt in Umsetzung befindliche, behutsame Umstellung all unserer Weingärten auf biologischorganische Bewirtschaftung. „Wir lernen seit 111 Jahren täglich dazu. Wir leben von und mit vitalen Reben in gesunden Böden. Wir gehen vermehrt Wege, die unbeschritten sind. Denn nichts ist riskanter, als nichts zu riskieren.“ Erich Polz jun. WEINGUT SEIT 1912 www.weingutpolz.at