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vor 2 Jahren

Falstaff Magazin Österreich Nr. 5/2022

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wein / WEINREISE MAIN So

wein / WEINREISE MAIN So idyllisch sitzt und tafelt man im Innenhof des Romantik-Hotels »Zur Schwane« in Volkach. Franken ist wunderschön, aber für den Fremden, gleich ob er aus Zürich, Wien oder Hamburg kommt, ist manches erklärungsbedürftig, etwa die Verhaltensregel Nummer eins: Nenne einen Franken nie einen Bayern! Franken gehört politisch zu Bayern, doch Bayern sind die Franken deshalb noch lange nicht. Wo, bitteschön, gibt es denn in Bayern Wein? Durchs ferne München fließen Isar und Oktoberfest, durch Franken fließen Main und Wein. BUNTSANDSTEIN UND PINOT Beginnen wir unsere Genusstour in Churfranken – jenem Zipfel, der einstmals zum Kurfürstentum Mainz gehörte. Eine Main-Reise ohne Besuch der Stadt Klingenberg wäre wie eine Paris-Reise ohne Louvre. Die Kunst, die man in Klingenberg verpassen würde, besteht aus rotem Sandstein. Generationen von Winzern 76 falstaff jul 2022

Fotos: Hannes Niederkofler, beigestellt, Fürstlich Castell / Domänenamt e.K. / Hardy Mueller Karte: Stefanie Hilgarth / carolineseidler.com haben den halsbrecherisch steilen Schlossberg mit Buntsandsteinquadern befestigt, die hier in der Nähe abgebaut wurden, und die übrigens auch flussabwärts nach Frankfurt verschifft und dort für Bauten wie den Römer genützt wurden. Der Klingenberger Schlossberg ist so warm, dass die Winzer bereits im 19. Jahrhundert Bordeaux-Sorten ausprobiert haben. Der Star indes war schon immer der Spätburgunder. Heute ist er vielleicht besser denn je, und das, obwohl die Klimaerwärmung die Trauben im Steilhang kocht. Aber auch das Wissen ist größer denn je: nicht zuletzt dank eines Winzers, der immer Erkenntnisse ebensogerne geteilt wie erworben hat: Paul Fürst hat erst die »kühleren« und klassisch feinen Spätburgunder aus seinem Heimatort Bürgstadt auf ein internationales Niveau gehoben, und dann auch die fülligeren aus Klingenberg. Wer den Winzer und seinen Sohn Sebastian besuchen kann, bekommt neben herausragenden Weinen gleich auch eine Einführung in einen idealtypischen Grundzug der fränkischen Wesensart, der da heißt: Ball flach halten. Der internationale Erfolg ist den Fürsts nicht zu Kopf gestiegen, Allüren Fürstlich Castellsches Domänenamt (u.l.). Karl Brand und Elmar Nun vom Bürgerspital. Köstliches aus dem »Restaurant Philipp« (im Kreis). Silvaner-Legende im traditionellen »Bocksbeutel«: Die »Stein-Harfe« stammt aus dem zentralen Steilhang des Würzburger Stein. kennen sie nicht. Gewiss haben sie nicht immer Zeit, um Besucher persönlich zu empfangen, doch wenn sie sich die Zeit nehmen können, tun sie es gern, und ihre geerdete Bescheidenheit lässt einen auch abgesehen vom Wein bereichert vom Hof fahren. Essen kann man in Churfranken ebenfalls vorzüglich, zudem ist Klingenberg ein Wallfahrtsort für Hobbyköche: Der kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe verstorbene Ingo Holland begann 2001 mit Gewürzen höchster Güte zu handeln und mit meisterlich komponierten Mischungen, sein Sohn Kilian fürt diese Arbeit nun fort. FRANKENS ZENTRUM Bei der Fahrt flussaufwärts darf man sich den spektakulären Steilhang des Homburger Kallmuth nicht entgehen lassen. Fürst Löwenstein pflegt hier neben den Reben auch zwölf Kilometer Weinbersmauern. Ab hier ist Franken Silvaner-Land. Riesling und Spätburgunder werden zwar ebenfalls in kleinerem Umfang angebaut, doch nach Würzburg, in Frankens weinbauliches Zentrum, fährt man des Silvaners wegen. Die 130.000-Einwohner-Stadt erstrahlt noch immer im Glanz der Fürstbischöfe, und die Nachfolger von König und Klerus regieren auch heute noch über die < jul 2022 falstaff 77

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