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Falstaff Magazin Österreich Nr. 4/2023

wein blind / TRENDFARBE

wein blind / TRENDFARBE BLINDTEXT ROSÉ In der noch jungen burgenländischen Herkunft Rosalia DAC ist dem Roséwein eine eigene Kategorie gewidmet. Ein Blick auf den Weltmarkt macht deutlich, es geht klar bergauf in Sachen Roséwein, denn immer öfter greifen die Konsumenten zur Trendfarbe Pink. Drei Erzeugerländer führen die Produktion der weltweit geschätzten 28 Millionen Hektoliter an. Unumstrittene Nummer eins ist Frankreich, wo der Rosé Côtes de Provence zum Synonym für hochwertigen Roséwein etabliert wurde. Platz zwei in der Herstellung geht an Spanien mit seinen Rosados und auf dem dritten Platz liegt die USA, wo der pinkfarbige Wein in den niedrigsten Preissphären beheimatet ist. Den stärksten Inlandskonsum verzeichnet Frankreich, wo bereits mehr als ein Drittel des konsumierten Weins Rosé ist. Dort wird aktuell mehr verbraucht, als im eigenen Land erzeugt wird, und das, obwohl die Grande Nation der mit Abstand größte Exporteur von stillen Rosés ist. Im Jahr 2020 verbrauchten Franzosen fast neun Millionen Hektoliter Roséwein und stehen damit für 36 % der weltweiten Konsumation. PINK POWER Und so wundert es wenig, dass die Topbetriebe der bekanntesten Anbauzone, der sonnenverwöhnten Provence auf die Wunschliste der Big Player im Weinbusiness geraten sind und einige der bedeutenden Weingüter vom Konsumenten zunächst unbemerkt neue Besitzer oder Teilhaber bekommen haben. Vorangegangen war dieser Entwicklung eine gewisse Imagekorrektur, die durch eine unübersehbare qualitative Verbesserung und entsprechendes Marketing bewirkt wurde. Der Önologe Sacha Lichine legte 2006 mit der Gründung von Château d’Esclans unweit von Saint Tropez einerseits mit dem Rosé namens »Garrus« den Grundstein für eine neue High-End-Kategorie des Rosé Côtes de Provence und führte zugleich mit schicken, Schilchermacher Stefan Langmann sieht für die weststeirische Rarität eine rosige Zukunft. preiswerten, Produkten wie dem Whispering Angel eine junge Zielgruppe an den Qualitäts-Rosé heran. 2013 folgte ein weiterer Paukenschlag. Das ehemalige Hollywood-Glamour-Paar Angelina Jolie und Brad Pitt, das sich im südfranzösischen Correns ein schmuckes 500 Hektar-Anwesen mit Weingärten geleistet hatte, ließ seine Trauben von der bekannten Winzerfamilie Perrin (Château de Beaucastel) zu einem Rosé namens Miraval veredeln und gab damit auch in den USA dem Rosé-Boom zusätzlichen Schwung. Pitts Spitzenrosé namens »Muse« – erhältlich nur in Magnums – ist längst eine Stilikone im dreistelligen Eurobereich, übertroffen qualitativ wie preislich nur vom dritten französischen Toperzeuger, und zwar von Gérard Bertrand aus dem Languedoc. Sein »Clos du Temple« gilt für viele Kenner < Fotos: Roland Schuller, beigestellt 76 falstaff jun 2023

iesling united iv Eine Rebsorte die uns verbindet. Weingut Clemens Busch, Pünderich