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Falstaff Magazin Österreich Nr. 4/2023

Wein-Chefredakteur PETER

Wein-Chefredakteur PETER MOSER WEIN ÖSTERREICHS DAC KOMPLETT Mit der niederösterreichischen Thermenregion im Süden Wiens konnte nun vorerst im Reigen der Herkunftsweine die letzte Lücke geschlossen werden. Am 26. Mai wurden von den führenden Akteuren der Weinwirtschaft unter dem Vorsitz von Landwirtschaftsminister Mag. Norbert Totschnig anlässlich einer Pressekonferenz im »At the Park Hotel« in Baden die frohe Kunde überbracht, dass ab dem Erntejahrgang 2023 auch die Winzer der Thermenregion das begehrte Kürzel DAC für »Districtus Austriae Controllatus« verwenden dürfen. Sechs Rebsorten dürfen im neuen System als Riedenweine abgefüllt werden. Es sind dies die Raritäten Rotgipfler und Zierfandler, Chardonnay und Weißburgunder und die roten Sorten Pinot Noir und St. Laurent. oesterreichwein.at MASSETO MIT AUKTIONSREKORD Wie ungemein groß die Nachfrage für Italiens Kult-Merlot aus dem toskanischen Bolgheri ist, das zeigte jüngst eine von Sotheby’s veranstaltete Sonder-Versteigerung. Alle 46 Lots kamen direkt aus dem Keller des Weinguts und überstiegen den jeweiligen Schätzwert. Insgesamt wurden 376.625 Euro erzielt. Allein die ultrarare Nebukadnezar Masseto 2010 erzielte einen Preis von 56.250 Euro und stellte damit einen neuen Rekord für eine Flasche Masseto auf einer Auktion auf. Die angebotene Auswahl umfasste Weine aus drei Jahrzehnten – sie reichte von den 1990er-Jahren bis 2016. sothebys.com ACHTE REBSORTE FÜR CHAMPAGNER Die drei wichtigen, für die Produktion von Champagner gesetzlich erlaubten Sorten, den Chardonnay, den Pinot Noir und Pinot Meunier, kennen die meisten Weinfreunde. Weitere vier sind Pinot Blanc, Arbane, Petit Meslier und Fromenteau (Pinot Gris), nun kommt die PIWI-Sorte Voltis neu dazu. 16 falstaff jun 2023

NOTIZEN Fotos: ÖWM / WSNA, beigestellt, Wein Burgenland / Nicole Heiling, Dragon Images / Shutterstock »Für die burgenländische Weinwirtschaft ist es zielführend, Wein und Önotourismus in eine Hand zu legen. « CHRISTIAN ZECHMEISTER Wein Burgenland DOPPELFUNKTIONÄR Von 2007 bis 2019 war Christian Zechmeister bereits Geschäftsführer der Wein Burgenland. Nun kehrt der Marketingprofi nach einem Ausflug als Prokurist bei der ÖWM in seine alte Position zurück. Seit 2022 ist Zechmeister nun Geschäftsführer des Weintourismus Burgenland, wo er gemeinsam mit Herbert Oschep die Leitung übernommen hat. weintourismusburgenland.at BOLLINGER KAUFT IM BURGUND Die Familien-Gruppe Bollinger, bekannt für ihren feinen Champagner, ist weiter auf Einkaufstour. Im Burgund, wo sie bereits die Domaine Chanson ihr Eigen nennt, wurde nun in der Côte Chalonnaise das geschichtsträchtige Château d’Etroyes in Mercurey samt 50 Hektar Rebbergbesitz erworben. domaine-chanson.com ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN UND … Zu einem fulminanten Erfolg geriet die große Dorotheum-Weinauktion powered by Falstaff am 19. April 2023. 96 Prozent, also fast alle der 666 angebotenen österreichischen und internationalen Lots, wurden von Wein-, Whisky- und Portweinliebhabern ersteigert, bei nahezu einer halben Million Euro Umsatz. Spitzenreiter war eine absolute Weltrarität, so die Experten. Den perfekt gelagerten 1961 Château Latour in der 4,5-Liter-Jeroboam ersteigerte ein Weinliebhaber für 26.840 Euro. 100 Punkte, nicht nur von Falstaff! CHINAS DURST NACH WEIN IST VORERST GELÖSCHT Die jüngsten Zahlen der Weltweinorganisation (OIV) zeigen es deutlich: Die Chinesen konsumieren immer weniger Wein. Wurden in China im Jahr 2018 noch insgesamt 18,8 Millionen Hektoliter abgesetzt, so waren es 2022 nur schlappe 8,8 Millionen Hektoliter. Seit Jahren verzeichnet der Markt einen rückläufigen Trend, zuletzt gab es ein Minus von 16 Prozent von 2021 zu 2022. Zwar wächst in China die mit Reben bepflanzte Fläche weiter und liegt mit 785.000 Hektar bereits vor Italien auf Platz drei. Der größte Teil der Trauben wird allerdings nicht zu Wein verarbeitet, denn der eigene Rebensaft scheint den Chinesen nicht geheuer zu sein. Wurden 2018 noch 9,3 Millionen Hektoliter gekeltert, waren es 2022 nur mehr 4,2 Millionen. Weltweit ist laut OIV der Weinkonsum 2022 um rund 1 % zurückgegangen, es wurden insgesamt 232 Millionen Hektoliter getrunken. Die aktuell größten Weinmärkte sind die USA mit 34 Millionen Hektoliter, Deutschland rangierte 2022 mit 19,4 Millionen Hektoliter hinter Frankreich und Italien auf Platz vier. Damit musste Deutschland seinen Titel als weltgrößter Weinimporteur an die USA abtreten, die nun sowohl bei der Menge wie im Wert die größte Einfuhr weltweit repräsentieren. oiv.int jun 2023 falstaff 17