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KÖNIG BURGUNDER EINE FRAGE DER REIFE Weinliebhaber jenseits der 50 kennen das: Mit den Jahren merkt man, dass einfach zu wenig Burgund im Keller ist. Wie kommt es, dass unser Geschmack im Lauf des Lebens immer mehr zu Pinot Noir und Chardonnay driftet? Der typische Geschäftskontakt eines Auktionshauses, so resümierte einmal Serena Sutcliffe, die Grande Dame der Sotheby’s Weinauktionen, beginne mit einem Telefonanruf und den stets gleichen Worten: »Serena, I think I’m having too much wine.« Kein Wunder, wer 20 oder 30 Jahre lang gesammelt hat, steht fast unweigerlich irgendwann vor der Erkenntnis, dass er (oder sie) in jungen Jahren den eigenen Durst überschätzt hat. Und natürlich ist es auch ein gutes Geschäft, sich zu heutigen Preisen von Weinen zu trennen, die man vor Jahrzehnten erworben hat. Doch zur Verkaufsbereitschaft der reiferen Lebensphase kommt auch noch ein weiteres Motiv hinzu: Unser Geschmack verändert sich im Lauf des Lebens. Kurioserweise scheint es bei dieser Evolution, so individuell die Färbung des Geschmacks auch sein mag, so etwas wie ein ehernes Naturgesetz zu geben: Nämlich, dass man mit zunehmenden Lebensalter immer mehr zum Burgunder neigt. Wohl jeder jenseits der 50 kennt das entweder von sich selbst oder aus dem Freundeskreis: Irgendwann wecken zumindest manche Weine, die man sich vor 20 Jahren mit Begeisterung in den Keller gelegt hat, nur noch beiläufige Zustimmung. Was einen hingegen jetzt begeistert, das ist zum Beispiel jener Corton, von dem man irgendwann einmal halbherzig ein paar Flaschen besorgt hatte, um Burgund nicht zu sehr zu vernachlässigen. WAS SAGT DIE WISSENSCHAFT? Um diesem Phänomen auf den Grund zu kommen, führt der erste Weg wie so oft zur Wissenschaft. Doch leider erkennt man rasch, dass diese Route ein Holzweg ist. Denn die Wissenschaft sagt: Die wichtigste Veränderung der sensorischen Ausstattung eines Menschen liege darin, dass sich Riechzellen und Geschmacksknospen mit zunehmendem Lebensalter weniger häufig erneuern. Dies, so etwa der Tenor der Forschung, könne dazu führen, dass man mit den Jahren gewissermaßen etwas schwerhörig für die feinen Nuancen in Speisen und Getränken werde. Aber lebt die Begeisterung für Burgunder, zumal für die roten, nicht gerade von den subtilen Zwischentönen, die sie zu bieten vermögen? Ist es nicht eher so, dass uns eine besonders große Sensibilität für scheinbare Kleinigkeiten zum Burgunder führt? ES GEHT UM ERFAHRUNG Um weiterzukommen, muss man sich dem Phänomen von einer anderen Seite nähern. Geht man in der eigenen Biografie zurück, dann hat man am Beginn seiner Weinkennerschaft locker zehn Jahre gebraucht, um zum ersten Mal an einen Burgunder zu geraten, bei dem sich ein richtiges Wow-Gefühl eingestellt hat. Einem exzellenten Bordeaux, einem außergewöhnlichen Riesling, einem Grünen Veltliner der Spitzenklasse ist man sicher sehr viel früher begegnet. Das ergibt sich aus purer Statistik, denn andere Ingrid Bergman und Cary Grant im Film Notorious von Alfred Hitchcock Foto: mptv / picturedesk.com 60 falstaff apr 2022
wein / ESSAY Wein-Chefredakteur Falstaff Deutschland ULRICH SAUTTER Weine in hervorragender Qualität gibt es einfach in unvergleichlich höherer Zahl und dies in aller Regel auch zu moderateren Preisen. Die nächsten zehn Jahre verbringt man dann mit der Frustration darüber, dass nicht alle Burgunder so sind wie jener eine, der einem die Augen geöffnet hat. Erst im dritten Jahrzehnt der Weinbegeisterung stellt sich dann ein bemerkenswerter Effekt ein: Man wird der Tatsache gewahr, dass viele der Burgunder, die man noch ein paar Jahre zuvor für enttäuschend gehalten hat, vielleicht doch gar nicht so schlecht sind, wie man anfangs dachte. Es ist, als würde die eigene Wahrnehmung scharfstellen: statt auf Eigenschaften wie Kraft, Fülle und Intensität auf die Eigenschaften der Individualität, vor allem natürlich aufs berühmte »Terroir«. IM LAUF DER ENTWICKLUNG DES WEINGESCHMACKS NIMMT MAN DINGE WAHR, DIE ANFANGS NOCH VERBORGEN WAREN. SO KOMMT MAN ZUM BURGUNDER. HANDSHAKE MIT DER GESCHICHTE Gewiss, man hat in reiferem Alter auch eher die finanziellen Mittel, um sich Burgunder leisten zu können, die die wahre Faszination vermitteln. Auch das trägt zu den veränderten Vorlieben bei. Aber das ist nicht der einzige Umstand, denn die Tendenz ist ja nicht zwingend nur eine zu Romanée Conti, zu Rousseau und zu Coche Dury, sie ist in erster Linie eine zum Weinstil Burgund als solchem. Dabei scheint mir, als sei es die Summe all dessen, was wir in Jahrzehnten bewusst und unbewusst über Wein aufgenommen, erfahren, gelernt haben, was uns gegenüber den Feinheiten des Burgunders empfänglich macht – auch gegenüber denjenigen Burgundern, deren Preise im bezahlbaren Bereich geblieben sind. Vielleicht findet die immer größere Verfeinerung des weinbaulichen Unterscheidungsvermögens, die sich in den Jahrhunderten seit Gründung der Klöster in Burgund vollzogen hat, im Kleinen eine Entsprechung in jedem von uns: Indem wir im Lauf der Entwicklung unseres Weingeschmacks Dinge wahrzunehmen beginnen, die uns früher verborgen waren. Kriterien, die uns einst vorrangig erschienen, etwa die Dichte und die Vertikalität, mit der ein Pauillac aufwartet, werden ergänzt und erweitert etwa durch das Erfassen der Anmut, die jenseits der Intensität der Sinnesempfindungen in den Proportionen einer Gaumenstruktur liegen kann. Dieser Text wäre unvollständig, würde er nicht mit einem Plädoyer schließen, das allen Leserinnen und Lesern gilt, die jünger als 35 oder 40 sind: Lassen Sie sich nicht entmutigen und legen Sie bitte Burgunder aus guter Lage und gutem Haus zur Seite, auch wenn Sie von diesen Weinen jetzt nicht restlos überzeugt sind. Ihr späteres Selbst wird es Ihnen dereinst danken. < apr 2022 falstaff 61
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NACHBERICHT ANKÜNDIGUNG FALSTAFF-G
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