PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 1 Jahr

Falstaff Magazin Österreich Nr. 1/2024

  • Text
  • Falstaff
  • Falstaffmagazin
  • Cookig
  • Recipes
  • Kochen
  • Rezepte
  • Wein
  • Gourmet
  • Weingut
  • Restaurant
  • Restaurantguide
  • Weinguide
  • Lifestyle
  • Weinbau
  • Cazjm

wirtshaus / THOMAS

wirtshaus / THOMAS BERNHARD FALSTAFF SERIE Teil 29 »DAS EINZIGE, DAS HIER GEGESSEN WERDEN K ANN, IST FRITTATENSUPPE« Die bitterbösen Tragödien finden bei Thomas Bernhard stets am Esstisch statt. Seine Protagonisten lassen kauend, schlürfend, schlingend ihre Masken fallen. Auch der Dichter selbst mochte Hausmannskost für sein Leben gern. Am liebsten aß er in Wirtshäusern. Sie inspirierten ihn nicht nur kulinarisch. TEXT JUDITH HECHT Gekocht hat Thomas Bernhard nie. Nicht für sich und auch nicht für seine Gäste. Dabei hätte er in seinem Vierkanthof im oberösterreichischen Ohlsdorf jede Möglichkeit gehabt, auch große Gesellschaften zu bewirten. Die große Küche hatte er nicht nur mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, sondern auch technisch perfekt ausgestattet. Jeder Koch hätte seine Freude gehabt, dort ein Festmahl zu zaubern. Nicht so Bernhard. »Ich habe nie gesehen, dass er außer Tee irgendetwas zubereitet hat. Dabei war alles da, von der Feinraspel bis zum Filetiermesser«, erinnert sich der ehemalige Burgtheaterdirektor und Regisseur Claus Peymann. Ihn verband mit dem streitbaren Schriftsteller eine besondere literarisch­theatralische Beziehung. War Bernhard in Wien, traf Peymann ihn regelmäßig zum Mittagessen. War der Dichter wieder einmal aus der Stadt aufs Land geflohen, besuchte er ihn auf seinem Gutshof. Dort in Ohlsdorf hatte Peymann allerdings so manches kulinarische Martyrium zu ertragen, vor allem abends: »Da sind wir nicht mehr essen gefahren, weil er ja nach sechs Uhr nichts mehr aß. Ich aber wollte noch etwas essen. Wir Theaterleute essen ja immer abends. ›Haben Sie nicht irgendwas für mich zu essen, Bernhard?‹, fragte ich ihn. ›Ja, ja, ich hole Ihnen was‹, sagte er. Dann hat er so ein angegammeltes Brot angeschleppt und diese schreck­ < Foto: Barbara Pflaum / brandstaetter images / picturedesk.com 66 falstaff feb–mär 2024

Alle Teile der Serie unter go.falstaff.com/kunstkulinarik Thomas Bernhard kochte nie für sich selbst – und auch nicht für seine Gäste: Schon das Frühstück nahm er außer Haus ein. Und seiner Lieblings-Frittatensuppe setzte er gar ein literarisches Denkmal. feb–mär 2024 falstaff 67

FALSTAFF ÖSTERREICH