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Falstaff Magazin Österreich 8/2016

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wein / CHARDONNAY &

wein / CHARDONNAY & MORILLON SERIE: REBENVERWANDTSCHAFT Das Burgund ist Ursprung des Chardonnay, hier entstehen unvergleichliche Weine wie Le Montrâchet der Domaine des Comtes Lafon. Serie Rebenverwandtschaft, Teil 3: Chardonnay ist weltweit die Trendsorte der letzten Jahrzehnte. Die Steiermark machte eine ähnliche Rebsorte populär: den Morillon. Sind die beiden nun eigentlich verwandt? TEXT PETER MOSER Wenn die jüngere Weingeschichte eine Modesorte hervorgebracht hat, dann ist es der Chardonnay. Diese Rebe bildete davor schon über mehrere Jahrhunderte die Basis für die feinsten französischen Weine wie die Montrâchets, Chablis oder Champagner, diese wurden aber stets unter dem Namen ihrer Herkunft und ohne Nennung der Rebsorte vermarktet. Erst Ende des 20. Jahrhunderts trat die Sorte aus dem Schatten ihrer berühmten Etiketten heraus und verbreitete sich als Rebsortenwein speziell in Übersee mit enormer Rasanz. Buttrige Chardonnays aus Kalifornien, Chile oder Australien überschwemmten die Märkte und machten den Sortennamen »Chardonnay« zum größten Weißweinbegriff weltweit. Der Clou: Chardonnay wächst in so gut wie jedem halbwegs für den Weinbau geeigneten Klima und stellt geringe Anforderungen an die Böden. Beschränkt man dazu noch die Erträge, dann ergeben diese Trauben dank Fotos: Shutterstock, beigestellt 74 falstaff dez–feb 2017

Der Morillon aus dem Haus Tement zählt zu den besten aus der Steiermark. Im steirischen Weingut Neumeister bekommt der Top-Morillon »Moarfeitl« die Zeit zur idealen Reife. ihrer hohen Zuckergrade auch noch einen mehr oder weniger qualitätsvollen Wein. Der Name selbst lässt sich in den meisten Sprachen leicht aussprechen, die tatsächliche Herkunft spielte in dieser Phase für den Konsumenten der Rebsortenweine offensichtlich eine untergeordnete Rolle. Kaum eine weiße Rebsorte spricht zudem so gut auf die unterschiedlichsten Techniken der Kellermeister an. Ob kalt vergoren im Edelstahl, ob lange auf der Feinhefe und mit biologischem Säureabbau im neuen kleinen Eichenfass vinifiziert, mit dem Chardonnay lässt sich so gut wie alles anstellen, was sich der Önologe von heute so ausdenkt. Und eines steht auch bei Kennern außer Streit: Die besten Vertreter, die auf kalkreichen Böden in kühleren Klimazonen wachsen, zählen zum Besten, was es an Weißwein gibt. Wer je das Glück hatte, einen Grand Cru aus den Côtes de Nuits oder Chablis verkosten zu können, der weiß, auf welchem stratosphärischen Genussniveau sich der Chardonnay präsentieren kann. Kein Wunder also, dass auch Ende der 1980er-Jahre in Deutschland und Österreich ein zunehmendes Interesse der Winzer am Chardonnay zu beobachten war. Zunächst wurde noch behauptet, der Pinot Blanc sei ohnehin Chardonnay, und man schrieb stolz »Pinot Chardonnay« auf die Etiketten. Schnell konnte man aber im Weingarten unübersehbare Unterschiede feststellen. Nur in der Steiermark fand man eine alte Rebe mit auffälligen Ähnlichkeiten mit der neuen Trendsorte Chardonnay: den Morillon. > dez–feb 2017 falstaff 75

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