PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 4 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 7/2020

  • Text
  • Falstaff
  • Weingut
  • Ried
  • Hauch
  • Gaumen
  • Saftig
  • Nase
  • Wein
  • Helles
  • Noten

wein / GROSSE GEWÄCHSE

wein / GROSSE GEWÄCHSE Weingut van Volxem: Roman Niewodniczanski (im Kreis l.) und Kellermeister Dominik Völk profitierten 2019 vom Kellerneubau. < Befürchtung, die Weine könnten ohne reichlichen Restzucker mager oder kantig schmecken. Doch wie die besten Rieslinge zeigten, war die Balance mit vier Gramm Restzucker (so etwa beim Gräfenberg von Wilhelm Weil oder beim Pettenthal von Johannes Hasselbach) deutlich besser als beim doppelten Zuckergehalt. Die Weine haben genug Extrakt, um die jahrgangstypischen Säuren zu puffern. ROTWEINE MIT GEZÜGELTER POWER In diesem ausgezeichneten Jahrgangsdouble 2018/2019 ist der Rotweinjahrgang 2018 die vielleicht noch größere Sensation. Denn wenngleich die Hitze des Jahrgangs 2018 derjenigen aus dem Rekordjahr 2003 nahekam, so sind die Weine doch weit entfernt davon, wie die 2003er zu schmecken. In den 15 Jahren, die seither vergangen sind, haben die Winzer gelernt, weinbaulich intelligent auf Hitze und Trockenheit zu reagieren, das Timing bei der Lese zu perfektionieren und auch ihre Kellertechnik anzupassen. Das Ergebnis sind beispielsweise Lemberger von einer bislang noch nie dagewesenen Potenz, voll in der Frucht und fleischig im Gerbstoff. Weine, die zweifellos ein Jahrzehnt lang werden reifen können – oder auch (deutlich) länger. Beim Spätburgunder stehen die Weine des Ahrtals beispielhaft für den Jahrgang und seine Tugenden: In den Steillagen und auf den warmen Schieferböden wird es der empfindlichen Burgundersorte schnell zu warm. Doch das warme Jahr 2018 kam für die Winzer zu einem Zeitpunkt, da sie gerade das Drosseln der Reife zur Perfektion gebracht hatten. Sie konnten gerade so viel Reife zulassen, wie es für die Fruchtigkeit der Weine und für ihre Gerbstoffstruktur erforderlich war. Und zugleich ist es ihnen gelungen, den Weinen Frische und Spannung mitzugeben und jeden Exzess zu vermeiden. Kaum ein 2018er Rotwein hat beim Alkoholgehalt eine 14 auf dem Etikett stehen. Und auch wenn man die Aussagekraft von Zahlen nicht überschätzen sollte: Dies belegt die Abkehr der deutschen Winzer vom Prinzip der Öchslejagd. Ein reifes Jahr erhöht bei angepasstem Weinbau den Handlungsspielraum der Winzer und das Spektrum der stilistischen Optionen. Das genau ist es, was das Rotweinjahr 2018 so außergewöhnlich gemacht hat. DIE BESTEN REGIONEN Bei den 2019er Weißweinen rangieren Rheingau, Rheinhessen, Nahe, Mittelrhein und Mosel etwas vor den südlicheren Regionen. In der Pfalz und in Baden scheinen die 2017er, deren Säureprofil demjenigen der 2019er ähnelt, in der Regel etwas dichter ausgefallen zu sein als die 2019er. In Franken stehlen 2019 die Rieslinge den Silvanern die Schau. Insgesamt ist das Gefälle zwischen den einzelnen Anbaugebieten im Jahr 2019 aber eher flach. Mehr als eine Randnotiz sind zudem jene Weißweine, die erst nach zwei Jahren – statt, wie vom VDP als Minimum vorgeschrieben, nach zwölf Monaten – in den Verkauf gebracht werden. Die Gruppe der Weingüter, die solche Late-Release-GGs produzieren, erhält mehr und mehr Zulauf: Mit 82 Posten (darunter 50 Rieslingen) stellten die jetzt vorgestellten 2018er Weißweine schon nahezu ein Viertel der Probenmuster. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl besonders lange gereifter Weine noch weiter steigen wird, denn die wohltuenden Effekte zusätzlicher Ruhezeit im Keller sind unbestritten. Sie zeigten sich auf besonders anschauliche Weise etwa an Clemens Buschs tiefgründigen Fahrlay Terrassen, am erhabenen Kirchenstück von Buhl oder an Peter Jakob Kühns spannungsreichem Doosberg. Gräfenberg zum Zungeschnalzen: Wilhelm Weils 2019er GG ist ein Leuchtturm für Jahrzehnte. < Fotos: R.Dieth/VanVolxem, beigestellt 72 falstaff okt 2020

klein, limitiert, in aller Ruhe gereift A-NOBIS, Am Anger 31, A-7122 Gols sekt@a-nobis.at www.a-nobis.at Foto: Barbara Amon

FALSTAFF ÖSTERREICH