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vor 4 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 7/2020

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wein / UMBRIEN Die

wein / UMBRIEN Die Basilica San Francesco: Hier liegt der heilige Franz von Assisi begraben. B ekanntester Wein der Region war lange Zeit der Orvieto, ein Weißwein aus Trebbiano Toscano und Grechetto, der rund um die gleichnamige Stadt mit dem berühmten Dom angebaut wird. In den vergangenen Jahren hat der Wein allerdings an Glanz verloren. Zum einen konzentrierten sich die Winzer zunehmend auf Rotwein, zum anderen sind die verarbeiteten Sorten nicht herausragend. Dass sich die Hügel um Orvieto allerdings durchaus für hervorragende Weißweine eignen, belegt der Cervaro della Sala – Chardonnay mit einer kleinen Beigabe von Grechetto, der seit Jahren zu den besten Weißweinen Italiens zählt. Vielversprechend ist auch die Sorte Trebbiano Spoletino – nicht verwandt mit Trebbiano Toscano –, die Saftigkeit und Säure bringt und immer beliebter wird. In Montefalco und den umliegenden Gemeinden Bevagna, Giano dell’Umbria Auf Castello della Sala (u.), das zum Wein- Imperium von Antinori gehört, entsteht mit dem Cervaro einer der besten Weißweine Italiens. Fotos: Shutterstock, beigestellt 58 falstaff okt 2020

MEER GIBT ES IN UMBRIEN ZWAR KEINES, MIT DEM LAGO DI TRASIMENO ABER EINEN ÜBERAUS REIZVOLLEN SEE. Herzhafte Salami, würzige Oliven und feiner Wein – guter Geschmack wird in Umbrien großgeschrieben. Die Winzerfamilie Lungarotti hat auch in Montefalco ein eigenes Weingut, die Tenuta di Montefalco (gr. Bild). Chiara Lungarotti (o.) hat das bekannte Weingut in Torgiano bei Perugia erfolgreich in die nächste Generation geführt. und Castel Ritaldi wird seit Jahrhunderten Sagrantino angebaut, die Sorte mit dem höchsten Tanningehalt weltweit. Um diese Masse an Gerbstoffen zu bändigen, wurde der Wein früher meist mit Restsüße als »Sagrantino Passito« ausgebaut. In den 1990er-Jahren schaffte es Marco Caprai, den Sagrantino etwas zu zügeln. Zu einem Gaumenschmeichler ist der Sagrantino aber dennoch nicht geworden, und selbst nach vielen Jahren Lagerung zeigt er noch Ecken und Kanten. Seit einigen Jahren ist jetzt Michel Rolland als Berater bei Caprai tätig und soll den Wein etwas runder machen, ohne ihm allerdings seine Eigenart zu nehmen. Man wird sehen … Eine gute Alternative ist der Montefalco Rosso, der in der Regel aus Sangiovese, Merlot und etwas Sagrantino besteht. Sangiovese spielt die Hauptrolle im Anbaugebiet von Torgiano bei Perugia. Lungarotti ist hier der tonangebende Erzeuger. Der »Vigna Monticchio Rubesco Riserva« reift mindestens fünf Jahre, bevor er in den Handel kommt: ein geschliffener und kraftvoller Wein, der auch den typischen Druck der umbrischen Roten zeigt. Bei einer kürzlich durchgeführten Vertikalprobe zeigten sich auch die Weine aus den 1970er-Jahren überaus lebendig und spannend. Würde der Monticchio in der Toskana stehen, wäre er längst schon ein Kultwein. Interessant ist auch das Anbaugebiet am Trasimener See. Hier ist der Gamay del Trasimeno weit verbreitet. Im Widerspruch zum Namen handelt es sich dabei aber nicht um Gamay, sondern um Grenache, die einst von spanischen Adeligen hierher gebracht wurde. Man kann also ohne Zweifel sagen: Umbrien ist für Weinfreunde auf jedem Fall eine Reise wert! < okt 2020 falstaff 59

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