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Falstaff Magazin Österreich 7/2018

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spirits / TEQUILA Cirilo

spirits / TEQUILA Cirilo Oropeza, Master Distiller von Espolòn: 100%iger Agaven-Tequila. > im Vorjahr aber aus Oaxaca, das in seiner Größe in etwa Österreich entspricht. RETRO-SCHLUCK Der Weg vom Kochen der bis zu 100 Kilo schweren Agaven-Herzen (piñas) über das Einmaischen und die Gärung sowie die – meist doppelte – Destillation dauert Wochen und somit weitaus länger als bei anderen Rohmaterialien. Die Explosion der erzeugten Menge erfolgte erst in den letzten Jahren – mit knapp vier Millionen Litern Mezcal hat sich die Produktion 2017 gegenüber 2011 vervierfacht! Die authentische Herstellung, die industrielle Methoden bei einem »Mezcal artesanal« ausdrücklich verbietet, steht momentan eben hoch im Kurs. Für den Retro-Schluck zahlt man gerne mehr – auch im Export. Während Pioniere wie der Berliner Axel Huhn mit seiner »Mezcaleria« schon vor zehn Jahren das Terrain aufbereiteten, zeigt auch die Tequila-Statistik das globale Lieblingstequila der Rolling Stones: ein Schluck José Cuervo. Manchmal können auch Milliardengewinne eher zufällig entstehen. So wie beim Verkauf von George Clooneys Tequila »Casamigos« an den britischen Großkonzern Diaego um immerhin eine Milliarde Dollar. Der Deal sorgte im Vorjahr weltweit für Schlagzeilen. Die Vorgeschichte: Clooney und zwei seiner Freunde (Rande Gerber, Ehemann von Cindy Crawford, und der Immobilien-Investor Mike Meldman) gründeten vor fünf Jahren eine Tequila-Firma. Warum? Weil Clooney, Meldman und Gerber an der mexikanischen Pazifikküste Häuser haben und früher oft zusammen in Bars herumhingen und viel Tequila tranken. Bis einer auf die Idee kam, doch einen eigenen zu produzieren. Wachstum der Mexikaner: Von 228 Millionen Litern Tequila im Jahr 2015 stieg die Produktion laut dem Consejo Regulador del Tequila (CRT) auf 271 Millionen Liter im Vorjahr. Mit der Quantität ging in diesem Falle sogar eine Qualitätssteigerung einher – mit knapp 151 Millionen Litern hat der 100%-Agavenbrand die »Mixtos« nämlich mengenmäßig überflügelt. 80 Prozent der Produktion gehen heute ins Ausland. Sechs von zehn Flaschen werden in den USA getrunken. Deutschland ist mit 4,6 Millionen Flaschen ebenfalls ein wichtiger Markt, wogegen Österreichs 45.835 Flaschen sogar weit hinter der kleineren Schweiz (Jahreskonsum 2017: 112.306 Flaschen) liegen. Allerdings ist der Anteil der »Puro agave«- Destillate – knapp 60 % – in den deutschsprachigen Ländern nirgendwo so hoch wie in Österreich. Das mag auch an der Arbeit Hans-Peter Eders liegen, der den einzigen »Austro-Tequila« erzeugt. »Padre Azul« mit den markanten Totenkopf-Stopfen – »ein Symbol für Freundschaft über den Tod hinaus« – entstand in Koproduktion mit Brenner Kim Albarrán, den Eder über seine mexikanische Gattin Adriana Álvarez Maxemin kennenlernte. Seit heuer hat Eder mit dem »Xiaman« einen Mezcal im Programm, der jeweils zur Hälfte die Wildagave Tepextate und die kultivierte Art Espadín (76 % aller Mezcals stammen von ihr) nutzt. Eine andere Mexiko-Connection führt nach Regensburg, wo »Dr. Sours« sich vor allem dem Mezcal verschrieben hat. Manuel Weißkopf und Sol Sours begannen 2015 von Mexico City aus, die ersten Bar-Bitters auf Mezcal-Basis zu vertreiben. Das ungewöhnliche Sortiment der 16 Geschmacksrichtungen wurde von Mexikos gastronomischen Aushängeschildern, wie etwa dem Restaurant »Pujol« oder der weltbekannten Bar »Limantour«, gelistet. Mittlerweile hat man nach der Mezcal- Linie »MZCL« aus der Espadilla-Agave den nächsten Brand am Start: Raicilla gilt als der blumigste Vertreter der Agavenbrände – die Estancia Raicilla in der Sierra Madre Occidental verwendet dafür die Sorte Maximiliana. Der Bar »blüht« in den nächsten Jahren also noch einiges aus Mexikos Agaven. GEORGE CLOONEYS MILLIARDENDEAL George Clooney (o.) und sein Tequila in drei verschiedenen Qualitäten. Das taten sie dann auch. Davon wollte Clooney einmal 1000 Flaschen mit nach Großbritannien bringen, doch für so eine Menge braucht man eine Lizenz. Und so entstand die Spirituosenmarke »Casamigos«. < Fotos: imagebroker.com, beigestellt 92 falstaff okt–nov 2018

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