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Falstaff Magazin Österreich 7/2018

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wein / NEUBURGER Heike

wein / NEUBURGER Heike und Gernot Heinrich geben ihrem Neuburger jede »Freyheit«. > einige Beeren auf und es entsteht Essigfäule. Das ist ziemlich mühsam bei der Ernte, wenn man bis zu 30 Prozent ausschneiden muss. Aber: Seit wir biodynamisch arbeiten, ist dieses Problem wie weggeblasen. Wir hatten auch in feuchten Jahren seit 2008 niemals mehr als fünf Prozent Ausfall. Das macht die Arbeit einfach schöner und einfacher und ergibt auch feinere Weine.« Einer, der immer auf den Neuburger gesetzt hat und mit sechs Hektar auch über eine große Rebfläche verfügt, ist Erwin Tinhof aus Trausdorf bei Eisenstadt. Auch Gernot Heinrich arbeitet seit Jahren mit Neuburger, in den letzten Jahren sind zu den Trauben vom Mönchhofer Kurzberg auch solche vom Leithaberg dazugekommen, nun trägt der Wein den Namen »Freyheit«. Der Wein genießt eine Nacht Maischestandzeit, wird spontanvergoren, im großen Holzfass ausgebaut, säureabgebaut und schließlich unfiltriert und ohne jeden Schwefel naturtrüb auf die Irdenflasche gefüllt. Das Ergebnis ist ein eigenständiger Wein, der bereits eine treue Anhängerschaft hat. Mit Judith Beck und Andi Gsellmann haben zwei weitere Pannobile-Winzer ihr Herz für den Neuburger entdeckt. Markus Altenburger aus Jois vinifiziert verschiedene Varianten der Sorte, nun ist auch noch ein exzellenter reinsortiger Sekt dazugekommen. SORTEN-STECKBRIEF Neuburger ist eine autochthone österreichische Weißweinsorte und eine Zufallskreuzung aus Rotem Veltliner und Sylvaner. Bekannt ist die Sorte seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine verbreitete Überlieferung besagt, dass zwei Wachauer Winzer und Schiffer aus Arnsdorf um 1860 ein Rebbündel aus der Donau gefischt und die Reiser versuchsweise angepflanzt haben. Im Jahr 1872 soll aus der unbekannten Sorte der erste Wein gekeltert worden sein. Von Arnsdorf gelangte die neue Sorte in den Spitzer Graben und auf den Spitzer Burgberg. Die neue Rebe vom Burgberg soll so den Namen Neuburger bekommen haben. Neben der Wachau fand die Sorte in der Thermenregion, in Wien und in Teilen des nördlichen Burgenlands Verbreitung. In Österreichs Weingärten besetzt die Sorte heute etwa ein Prozent der Rebfläche. Von 1999 bis 2015 ist der Bestand von 1094 Hektar auf 497 Hektar zurückgegangen. Die Trauben des Neuburgers sind kompakt, zylindrisch geformt und eher klein bis mittelgroß. Die reifen Beeren haben eine grüngelbe Farbe, sind punktiert, fleischig und dünnschalig. Außerhalb Österreichs wird der Neuburger in Tschechien, Rumänien und der Slowakei kultiviert. Kulinarisch kann der Neuburger eine große Bandbreite abdecken. Aufgrund seiner dezenten Säure kann er in der Jugend zum Spargel genossen werden, feine Fischgerichte von Hecht bis Wolfsbarsch passen zu seinen feinwürzigen Aromen, gereifter Neuburger ist ein idealer Begleiter für eine Vielzahl von Käsesorten. Fazit: Der Neuburger ist ein eleganter, komplexer Speisenbegleiter mit dezent nussigen Aromen, der trotz niedriger Säurewerte niemals flach schmeckt. Er kann jung getrunken werden, entwickelt aber mit der Reife immer mehr Subtilität. Dank seiner Anfälligkeit für Edelfäule entstehen immer wieder großartige Süßweine aus der Sorte. Feiler-Artinger holte 1999 bei der International Wine Challenge in London mit dem Neuburger »Klaus« – einer Ruster-Ausbruch-Essenz aus 1997 – die internationale Sweet Wine Trophy. Aus Anlass der Recherche zu dieser Geschichte wurden ausgewählte Neuburger der führenden Erzeuger zur Probe aus der Vinothek geholt; diese unterstrich einmal mehr das enorme Entwicklungspotenzial dieser Sorte. Unter den verkosteten Mustern befanden sich viele echte Legendenweine bis zurück zum Jahrgang 1988. Es lohnt sich also, auch im Tasting- Teil vorbeizuschauen und die Ergebnisse dieser einmaligen Probe zu studieren. < Fotos: Mag. Paul Szimak, beigestellt 42 falstaff okt–nov 2018

www.treca-paris.info L’ART DE LA CHAMBRE

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