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vor 7 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 7/2017

wein / GRAUBURGUNDER &

wein / GRAUBURGUNDER & PINOT GRIS SERIE: REBENVERWANDTSCHAFT Franz Keller vom Kaiserstuhl in Baden in Deutschland war Vorreiter der trockenen Stilistik. Grauburgunder ist ein Wein mit vielen Gesichtern und ebenso vielen Namen: Pinot Gris, Ruländer, Pinot Grigio, Sivi Pinot, alles Bezeichnungen für ein und dieselbe Rebsorte. TEXT PETER MOSER, MITARBEIT: OTHMAR KIEM, ULI SAUTER, MARTIN KILCHMANN D er Grauburgunder ist eine Weißweinsorte, auch wenn man es ihr im Weingarten auf den ersten Blick nicht ansieht, denn die Trauben sind von rötlich-grauer Farbe. Die Rebforscher sind sich einig, dass die Sorte Grauburgunder eine zufällige Mutation aus dem Pinot Noir ist, mit dem Ursprungsland Frankreich, wo die Sorte Pinot Gris heißt. Es könnte aber durchaus auch möglich sein, dass diese Farbmutation zeitlich unabhängig mehrmals passiert ist. Wie bei den meisten alten Rebsorten ranken sich auch um die Verbreitung des Grauburgunders zahlreiche Legenden, wobei der Wahrheitsgehalt manchmal fraglich ist. Wegen eher frühem Austrieb ist die Sorte bei Spätfrost im Frühjahr gefährdet, eine dünne Beerenhaut macht sie für Edelfäule anfällig. Als Standort werden meist warme Hanglagen bevorzugt, der Grauburgunder transportiert terroirspezifische Noten, besonders gut gedeiht er auf vulkanisch geprägten Böden. Fotos: beigestellt 56 56 falstaffsep–okt okt–nov 2017

Star-Regisseur Michael Seresin setzt in Neuseeland neben Sauvignon Blanc auch auf Pinot Gris. Die Rebsorte liefert eher säurearme, dafür extraktreiche, komplexe Weine mit tendenziell höherem Alkoholgehalt. Der Wein hat eine kräftige Farbe, die manchmal rötlich bis messingfarben unterlegt sein kann. In Italien heißt die Rebsorte Pinot Grigio und ist vor allem in Friaul-Julisch Venetien und in Trentino-Alto Adige stark vertreten. Von den weltweit registrierten 57.000 Hek tar Pinot Gris stehen beachtliche 24.000 in Italien. Das entspricht 43 Prozent der Weltproduktion. Hotspot der Pinot-Grigio-Produktion sind die Regionen Veneto (13.500 Hektar), Friaul-Julisch Venetien (7100 Hektar), Trentino (2100 Hektar) und Südtirol (630 Hektar). Diese massive Präsenz des Pinot Grigio in den Weinbergen Nordostitaliens hat einen spezifischen Ursprung: Santa Margherita. Bereits zu Beginn der 1960er-Jahre wurde im Keller des heute berühmten Unternehmens in Portogruaro ein neuer Weinstil erzeugt. Während die Pinot-Gris-Trauben bis dahin immer mit guter Reife eingebracht wurden und sich beim Pressen durch die dunkle Schale der Wein stets leicht rosafarben, manchmal auch etwas mastig und behäbig entwickelte, wurden bei Santa Margherita die Trauben deutlich vor der Vollreife gelesen und bei sehr kühlen Temperaturen vergoren. Das Ergebnis war ein heller Wein mit einer für Pinot Grigio ungewohnt hohen Säure, saftig und mit feinem Apfelduft. Der »Pinot Gritscho« war geboren und feierte schon bald weltweit Erfolge. Der Wein steht für italienisches Lebensgefühl und passt ideal > > okt–nov sep–okt 2017 falstaff 57 57

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