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Falstaff Magazin Österreich 7/2016

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japan / WHISKY B ei der

japan / WHISKY B ei der Lagerung in japanischer Eiche gibt das Holz seinen Geschmack ab – das erdige Aroma macht den Whisky spannend. SCHOTTLAND ALS VORBILD Ihrer ersten Whisky-Version war kein sofortiger Erfolg vergönnt, da sich Taketsuru sehr stark an den Qualitäten seiner Ausbildung bei der Hazelburn Distillery in Campbeltown (Schottland) orientierte. Die kräftige Rauchnote traf nicht so ganz den Geschmack der Japaner. Mit einigen Anpassungen wurde die Marktakzeptanz nach einiger Zeit besser. 1934 verließ Taketsuru Toriis Firma – heute heißt sie Suntory – und baute auf der nördlich gelegenen Insel Hokkaido seine eigene Brennerei: Yoichi. Den relativ abgelegenen Standort wählte er, weil hier die klimatischen Bedingungen denen Schottlands besser entsprachen als auf der Hauptinsel Honshu, auf der heute das Gros der japanischen Destillerien steht. Ab 1940 verkaufte er Whisky unter dem Namen Nikka. Die Marktaussichten im eigenen Land waren positiv und blieben es auch nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl sich die Whiskyhersteller fast ausschließlich auf den für sie heimischen Markt konzentrierten. Seit Ende der 1960er-Jahre kamen weitere Brennereien hinzu, wobei Suntory und Nikka ihre Vormachtstellung kontinuierlich ausbauten. Zur Lagerung werden heute meist gebrauchte Fässer verwendet, die ehemals Bourbon oder Sherry enthielten. Allerdings sind auch Fässer aus japanischer Eiche im Einsatz. Dieses Holz gibt seinen Geschmack, der eher moorig und erdig wirken kann, an das Destillat ab. Masataka Taketsuru (l.)erlernte in Schottland das Whisky-Handwerk. Der Whisky von Nikka erlebte durch eine Telenovela einen sagenhaften Boom. DER ERSTE SINGLE MALT Den Trend, Single Malts zu vermarkten, griffen die Japaner relativ spät auf. Zwar brachte Suntory 1984 den ersten »Yamazaki Single Malt« heraus, doch zunächst nur auf dem japanischen Markt. Es verging noch einige Zeit, bis sich weltweite Erfolge einstellen sollten. Die meisten japanischen Whiskysorten, die im eigenen Land getrunken werden, sind Blends, wobei Suntorys »Kakubin« (seit 1937) der verkaufsstärkste ist. Konsumiert werden diese Sorten auch gerne in Longdrinks, wie zum 82 falstaff okt–nov 2016

Beispiel als »mizu-wari« (Whisky mit kaltem Wasser) oder als »yu-wari« (Whisky mit heißem Wasser) und fungieren so oft als Speisenbegleiter. Auch der »Whisky Highball« ist in Japan populär: ein Longdrink, bei dem das Destillat mit viel Eis kalt gerührt und dann mit Soda aufgegossen wird. In Japan kann man diesen Drink sogar in vorgefertigten Getränkedosen kaufen. Feinere Sorten, sowohl Blends als auch Single Malts, werden hingegen pur in Nosing-Gläsern getrunken. Aber auch raffinierte Whisky-Cocktails finden sich heute immer öfter in den besten Bars großer Metropolen. Das Wasser des Suntory-Whiskys »Hakushu« kommt aus einer Bergquelle. BEGEHRTE RARITÄT Allerdings hat der weltweite Erfolg auch seine Kehrseite. Vor dem Jahr 2000 war japanischer Whisky außerhalb Japans nur wenigen ein Begriff. Die Nachfrage war überschaubar. Erst der weltweite Hype führte dazu, dass gewisse Whiskysorten aufgrund begrenzter Mengen inzwischen nur mehr schwer zu bekommen sind. »Die Mengen sind zuweilen tatsächlich sehr gering«, meint etwa Karl Wurm, Geschäftsführer von Beam Suntory Austria. Bestimmte Abfüllungen wie etwa »Hibiki Japanese Har mony« von Suntory seien aber dennoch gut verfügbar. Zu allem Überdruss ist auch in Japan die Nachfrage in den vergangenen Jahren extrem angestiegen. Urs Ullrich, Importeur für Nikka in der Schweiz, nennt dafür einen der Gründe: »Nachdem in Japan eine sehr erfolgreiche Telenovela über Masataka Taketsuru und seine schottische Frau Rita im Fernsehen lief, erlebte Nikka-Whisky plötzlich einen sagenhaften Boom, mit dem zuvor niemand gerechnet hatte.« < Suntory führt mit Whiskys wie »Yamazaki« (Bild oben) den japanischen Markt an. Whisky-Pionier und Yamazaki-Gründer Shinjiro Torii. WICHTIGE JAPANISCHE WHISKYBRENNEREIEN Fotos: Jeremie Souteyrat, Naoki Minegishi, beigestellt Yamazaki, gegr. 1923 (Honshū), Suntory Yoichi, gegr. 1934 (Hokkaido), Nikka Karuizawa, gegr. 1955 (Honshū), Mercian (geschlossen 2011) Miyagikyo, gegr. 1969 (Honshū), Nikka Fuji Gotemba, gegr. 1972 (Honshū), Kirin Hakushu, gegr. 1973 (Honshū), Suntory Chichibu, gegr. 2008 (Honshū), Ichiro Akuto Eigashima (White Oak), gegr. 1984 (Honshū), Eigashima Shuzo Shinshu, gegr. 1985/2012 (Honshū), Hombo Shuzo Co. < okt–nov 2016 falstaff 83

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