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Falstaff Magazin Österreich 7/2016

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spirits / KRÄUTERBITTER

spirits / KRÄUTERBITTER Historische Produktionsanlage von Zwack. »Unicum« als Likör-Unikat. ALLES BITTER ODER WAS? 58 falstaff okt–nov 2016

Kräuterliköre und Kräuterbitter stammen aus der Zeit uralter Klosterapotheken. Einige von ihnen wurden weltberühmt und zu Klassikern. Jetzt sind sie in vielen Bars wieder modern. TEXT ERHARD RUTHNER Kräuterbitter haben eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Das wusste man schon vor 200 Jahren. Fotos: folditamas.com Nach dem Essen den Verdauungsschluck nicht vergessen. Diese Weisheit der Großeltern wird heute noch gerne befolgt, auch wenn die verdauungsfördernde Wirkung von Alkohol medizinisch überhaupt nicht nachvollziehbar ist und eher in das Reich der unausrottbaren Legenden gehört. Eine beruhigende Wirkung durch Kräuter auf den Magen-Darm-Trakt ist hingegen allgemein bekannt, und so ist es nicht verwunderlich, dass schon früh in der Geschichte Kräuterbitter und Kräuterliköre entstanden sind. Etwa im Hospital von Salerno, der Urstätte des selbstständigen Apothekergewerbes. Aber auch die Benediktinermönche des Klosters Monte Cassino verstanden sich schon vor Urzeiten darauf, Kräuter für Tinkturen und Liköre einzusetzen. Viele heute noch hergestellte und beliebte Liköre haben tatsächlich ihre Wurzeln in Klosterapotheken. Bénédictine und Chartreuse aus Frankreich, genauso wie Averna aus Ita lien und die Elixiere der Klosterbrennerei Andechs in Deutschland. Aber auch später waren es oftmals Apotheker, die besonders in Oberitalien zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen regelrechten Kräuter-Boom unter den Getränkemachern auslösten. Es sind Namen wie Ausano Ramazzotti, Gaspare Campari, Maria Branca, Francesco Peloni (Bràulio), aber auch Benedetto Carpano, der allerdings mit seiner Idee, Wein mit Gewürzen zu verfeinern, den Wermut erfunden hat. Auch Johann Becher und József Max Zwack begannen damals in Österreich- Ungarn mit der Vermarktung von Rezep - ten ihrer Familien, und noch heute gelten Becherovka und Unicum in Tschechien und Ungarn als landestypische Getränke. Die Welt der Kräuterbitter einzuteilen ist bisweilen ein schwieriges Unterfangen. Liest man sich die einschlägigen Verordnungen > okt–nov 2016 falstaff 59

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