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Falstaff Magazin Österreich 6/2019

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Die Cuvée Praittenbrunn

Die Cuvée Praittenbrunn wird zweimal 16 Monate in neuen französischen Barriques ausgebaut. THE GREAT BUSTARD VS. PRAITTENBRUNN Wenn vom linken und rechten Ufer die Rede ist, denkt jeder Weinprofi sofort an Bordeaux. Schön, der Neusiedler See ist kein Fluss und schon gar nicht die Gironde, aber auch hier gibt es zumindest zwei Uferseiten, die sich stark voneinander unterscheiden. Erich Scheiblhofer nutzt diese Unterschiede für seine beiden Topweine, die doch einige Gemeinsamkeiten mit dem Bordelais haben. Fotos: beigestellt 60 falstaff sep–okt 2019

WEINGUT SCHEIBLHOFER / promotion Am Nordwestufer des Neusiedler Sees, um genau zu sein rund um Breitenbrunn, entdeckte Erich Scheiblhofer in den Weingärten seines Freunds Florian Gayer vor einigen Jahren ältere Rebstöcke der Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot. Schnell stand der Entschluss fest, daraus eine Cuvée nach dem Vorbild eines mächtigen Weins aus Bordeaux zu vinifizieren. 2009 war ihr Erstlingswerk, und inzwischen hat sich der »Praittenbrunn« – der Name stammt übrigens von der alten Ortsbezeichnung – als Speerspitze des Scheiblhofer-Sortiments vom Leithaberg etabliert. Nur die allerbesten Trauben aus der Ried Rosenberg werden für den Bordeaux-Blend verwendet, und auch beim Ausbau werden keine Kosten und Mühen gescheut. Zweimal 16 Monate wird die Cuvée in neuen französischen Barriques aus gebaut, danach folgt noch etwas Flaschenreife, deshalb ist jetzt aktuell nach 2009, 2011 und 2012 erst der Jahrgang 2013 erhältlich. Dass der Wein mit 15 Volumenprozent auch Power hat, versteht sich von selbst oder besser gesagt, wenn man die Vorlieben der beiden Freunde kennt. Auch »The Great Bustard« 2017 ist mit 14,5 PS kein Leichtgewicht, und dennoch ist dieser Wein gänzlich anders. Er stammt vom Ostufer des Neusiedler Sees und wur- 94 THE GREAT BUSTARD 2017 14,5 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende Noten von reifen schwarzen Kirschen, Zwetschgen, im Hintergrund etwas Cassis, Vanille und feines Edelholz. Saftig und dicht, kühle Fruchtaromatik, präsente, feinwürzige Tannine, schokoladige Röstaromen im Abgang, zeigt sehr gute Länge, extraktsüßer Herzkirschen-Nachhall, Valrhona-Touch im Abgang, verfügt über sicheres Reifepotenzial. 94 PRAITTENBRUNN 2013 15 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Schwarze Beerenfrucht, feine Edelholzwürze, Nuancen von Cassis und Lakritze, frische Orangenzesten, etwas Feigen, attraktives Bukett. Straff und komplex, schokoladige Textur, reife Tannine, mineralisch und anhaftend, feine Würze im Finale, ein stoffiger Speisenbegleiter. de anlässlich des 70. Geburtstags von Erichs Vater, Johann Scheiblhofer, zum ersten Mal Anfang des Jahres präsentiert. Dieser Hommage-Wein sollte den Topseller des Hauses, die Rotweincuvée »Big John«, im wahrsten Sinne des Wortes überflügeln. Das Markenzeichen ist die im Seewinkel unter Naturschutz stehende Großtrappe, und »Great Bustard« ist einfach die englischsprachige Übersetzung, allerdings hat man diesem Namen bewusst den Artikel »the« vorangestellt, beim Scheiblhofer-Portfolio immer ein Zeichen dafür, dass es sich um einen Wein besonderer Qualität handelt. Auch der im Abflug befindliche Großvogel am Etikett wurde passend gewählt. Das Ansinnen, dem Sortiment vom Ostufer des Sees einen ganz besonderen Wein an die Spitze zu setzen, wurde vom sympathischen Kellermeister voll und ganz umgesetzt. Die Trauben für »The Great Bustard« gedeihen auf anderen Böden, auch das Klima ist östlich des Neusiedler Sees etwas wärmer, und zu Merlot und Cabernet Sauvignon gesellt sich noch der autochthone Zweigelt. Zwölf Monate neues amerikanisches Holz verleiht dem Wein eine für Scheiblhofer-Weine typische Note, die nicht von ungefähr kommt. Erich sammelte als junger Mann seine Erfahrungen bei Auslandspraktika in Kalifornien und Australien. Mit »Praittenbrunn«, der zwar noch etwas mehr Stoff hat, aber geprägt von den Böden am Leithaberg mit mineralischer Finesse besticht, und »The Great Bustard«, dem Prototypen eines Bordeaux-Blends mit heimischen Akzenten vom Zweigelt und einem Touch aus der neuen Welt von den verwendeten Barriques aus dem heißen Klima rund um Andau, gibt es nun eine Doppelspitze, die das nördliche Burgenland in seiner geologischen Vielfalt sehr gut darstellt. Wenn also das nächste Mal die Sprache auf linkes und rechtes Ufer kommt, sollte man durchaus daran denken, dass es nicht nur Bordeaux gibt und auch ein See mehrere Uferseiten hat. INFO Weingut Scheiblhofer Halbturner Straße 1a 7163 Andau T: +43 2176 2610 office@scheiblhofer.at scheiblhofer.at sep–okt 2019 falstaff 61

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