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Falstaff Magazin Österreich 6/2017

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spirits / WHISKY >

spirits / WHISKY > seitdem das Portfolio ergänzt, modifiziert und auf ein hohes Qualitätsniveau gebracht. Nach nur einer kurzen Fahrt Richtung Westen erreichen wir Glengoyne, eine der interessantesten Brennereien Schottlands, direkt in den Trossachs gelegen. Dieses Gebiet wurde unter anderem durch die Werke von Walter Scott populär. Der Viehdieb Raibert Ruadh diente Walter Scott als Vorlage für seinen Roman »Rob Roy«, er lebte in den Dumgoyne Hills, gleich neben der Brennerei. Seit der Übernahme von Glengoyne durch Ian MacLeod Distillers Ltd 2003 legt man sehr hohen Wert auf Qualität. Distillery- Manager Robbie Hughes betont: »Wir verwenden einen hohen Anteil der alten Gerstensorte Golden Promise. Gemeinsam mit der sehr langsamen Destillation und der Verwendung von hochwertigen Fässern können wir so auf optimalem Niveau produzieren.« Beim Darren wird auf die Zugabe von Torfrauch vollständig verzichtet. Daher finden sich die malzig-fruchtigen Grundtöne unverfälscht in allen Glengoyne-Varietäten. VOM BRENNEN UND MÄUSEFANGEN Wir wenden uns Richtung Stirling. In unmittelbarer Nachbarschaft von Doune Castle liegt die Deanston Distillery. Von außen erkennt man nur anhand der Aufschrift, dass es sich um eine Whiskybrennerei handelt. Früher war hier eine Weberei untergebracht, und in unmittelbarer Nähe befindet sich ein Kraftwerk am River Teith. Deanston ist somit energieautark. Das Stillhouse mit den vier Brennblasen ist einen Besuch wert. Auf dem Weg Richtung Norden machen wir halt bei Tullibardine in Blackford. Tullibardine weist eine wechselhafte Geschichte auf und war zwischen 1994 und 2003 stillgelegt. 2008 kaufte das französische Familienunternehmen Picard Vins Et Spiritueux die Brennerei und hat seitdem für einen kontinuierlichen Aufschwung gesorgt. Distillery- Manager John Torrance sieht ein großes Potenzial für die Entwicklung: »Wir haben trotz der fast zehnjährigen Produktionspause gut gefüllte Lagerhäuser und sehen sehr optimistisch in die Zukunft. Mit Keith Geddes als Master Blender haben wir vor Kurzem einen absoluten Fachmann in unser Team geholt. Mit ihm werden wir in den nächsten Jahren einige innovative Abfüllungen auf den Markt bringen können.« Unsere Reise führt uns weiter nach Perth. Kurz nach dem Vorort Methven besuchen wir die Micro-Distillery Strathearn. Sie ist eine der derzeit kleinsten in Schottland. Tony Reeman-Clarke gründete 2013 das Unternehmen auf einem Teil der Bachilton-Farm. Die Brennblasen aus Galizien sind in Schottland einzigartig. Gefertigt wurden sie von den Kupferschmieden in Salvaterra de Miño, nahe der portugiesischen Grenze. Produktionsbeginn war im Sommer 2013. Der erste Whisky wurde in streng limitierter Auflage 2016 auf den Markt gebracht. Trotz der kleinen Dimensionen wird auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet. Distiller David Hogg zeigt Besuchern gerne seinen Arbeitsplatz. Durch die Verwendung von kleinen Fässern werden bereits nach einer kurzen Zeit von drei bis vier Jahren voll ausgereifte Whiskys abgefüllt. Durch ein Tal des River Turret geht es weiter zur Glenturret Distillery. Diese Brennerei gilt seit dem Abriss von Littlemill als älteste Distillery Schottlands mit Gründungsjahr 1775. An gleicher Stelle gab es bereits viele Jahre davor die illegale Hosh Distillery. Fast alle Gebäude sind jüngeren Datums. Auch stand die Brennerei für viele Jahre nicht in Betrieb und wurde erst 1959 wiedereröffnet. Der aktuelle Eigentümer, die Edrington Group, errichtete 2002 die Famous Grouse John Torrance von Tullibardine möchte in den nächsten Jahren innovative Produkte auf den Markt bringen. Fotos: beigestellt 90 falstaff sep–okt 2017

Alle Malts von Glengoyne zeichnen sich durch malzig-fruchtige Grundtöne aus. »Wir verwenden die alte Gerstensorte Golden Promise und destillieren langsam – so produzieren wir auf optimalem Niveau.« ROBBIE HUGHES Destillery-Manager Glengoyne Die Aberfeldy-Distillery ist sehenswert – von der 1825 errichteten Anlage ist vieles im Originalzustand erhalten geblieben. Experience mit einem sehenswerten Besucherzentrum in nicht mehr genutzten Gebäuden der Brennerei. Auch ein Kuriosum bietet Glenturret: Towser, der bekannte Mouser (Katze) der Brennerei, wurde angeblich 24 Jahre alt und fing 28.899 Mäuse. 1991 wurde der Katze hier eine Statue errichtet. In Aberfeldy befindet sich schließlich die nächste und nach dem Ort benannte Destillerie. 1998 durch Barcardi von Diageo übernommen, wird diese klassische Brennerei den Besuchern auch als Dewar’s World of Whisky, das Hauptquartier der Dewar’s Blends, präsentiert. Viele der originalen Gebäude der 1825 errichteten Anlage sind noch vorhanden. Auch hier wurde in den alten Maltings ein interessantes Besucher zentum eingerichtet. Viele historische Details werden präsentiert, nicht zuletzt eine historische »Puggy«. Diese Dampfloks wurden bis 1960 mit speziellen Waggons zum Transport der Whiskyfässer durch die Highlands in die Zentren Perth oder Glasgow eingesetzt. Über Grandtully kommen wir in Pitlochry an. Neben vielen kulturellen (»Pitlochry Festival Theatre«) und touristischen Einrichtungen am River Tummel, gibt es auch zwei Brennereien. An der Südeinfahrt empfängt uns die Blair-Athol-Brennerei, die mit ihren von Efeu- und Weinreben überwachsenen Gebäuden sehr pittoresk wirkt. Allerdings wird in dieser bereits 1798 gegründeten Destillerie fast ausschließlich für die diversen Blends des Diageo-Konzerns produziert, vor allem für Bells. Das Besucherzentrum bietet einiges und ist aufgrund der Nähe zur viel befahrenen A9 auch bei zahlreichen Touristen beliebt. EINE BRENNEREI IN HÖHENLAGEN In einem kleinen Seitental ein paar Kilometer östlich von Pitlochry liegt Edradour. Aus einer Farmdestillerie entstanden, wurde Edradour 1975 vom Konzern Pernod Ricard übernommen. Die kleinen Dimensionen waren ein Grund, die Brennerei 2002 an den unabhängigen Abfüller Andrew Symington (Signatory) zu verkaufen. Die ehemals kleinste Brennerei Schottlands beschäftigt jetzt allein zwanzig Tourguides. Mit über 100.000 Besuchern pro Jahr gehört Edradour damit zu den meistbesuchten Brennereien Schottlands. Als Abschluss unserer Tour durch die Midlands steht ein Besuch bei Dalwhinnie auf dem Programm, einer der höchstgelegenen Brennereien Schottlands. Nur Braeval in der Speyside liegt ein paar Meter höher. Allein die Fahrt durch die mächtigen Berge der Grampian Mountains ist ein Erlebnis. Nicht weit vom Scheitelpunkt des Passes entfernt liegt die Dalwhinnie-Brennerei. 1897 gegründet, wurde Dalwhinnie vom Eigentümer Diageo 1987 zu einem der sechs Classic Malts aufgewertet. Die Lage und Architektur, aber auch das Besucher zentrum sind Gründe, diese Brennerei unbedingt zu besuchen. Dalwhinnie findet sich fast ausschließlich als Single-Malt in den Regalen, und nur ganz wenige Anteile gelangen in diverse Blends. Dalwhinnie liegt am Schnittpunkt einiger wichtiger Verbindungsstraßen, die in die westlichen und nördlichen Highlands führen. Das Zentrum der schottischen Whiskyproduktion – die Speyside-Region – liegt ebenso nur wenige Kilometer entfernt. Glücklich können sich jene schätzen, die ihre Reise – in welche Richtung auch immer – fortsetzen können. < All about Whisky: Fakten, Drinks und mehr unter falstaff.at/whisky sep–okt 2017 falstaff 91

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