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Falstaff Magazin Österreich 6/2017

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wein / BURGUNDER TROPHY

wein / BURGUNDER TROPHY 2017 Burgunder-Sorten im Burgenland: Die aktuelle Statistik der Rebflächen aus dem Jahr 2015 weist für Chardonnay 628 Hektar aus, für Weißburgunder 507 Hektar und für Grauburgunder 72 Hektar. Der Neuburger, der zwar nicht zur Burgunderfamilie gehört, stilistisch aber gut in die Falstaff Trophy für trockene Weine dieser Gruppe passt, hat in den letzten Jahren auffällig an Fläche verloren und wird im Burgenland nur mehr auf rund 150 Hektar kultiviert. Über einhundert Weingüter haben an der aktuellen Trophy teilgenommen. Auch hier zeigte sich die Dominanz des Chardonnay mit 90 eingereichten Proben, die sich als reinsortige Weine auf verschiedene Gruppen aufteilen. Verkostet wurden die klassisch ausgebauten Weine aus dem Jahr 2016, die holzgeschulten, stilistisch internationaler angelegten 2015er sowie die Reserveweine aus älteren Jahrgängen. Auch bei den Leithaberg-DAC-Weinen waren reinsortige Chardonnays am Start. Der Wein mit der höchsten Punktezahl ist der Chardonnay 2015 namens Albatros vom Weingut In Signo Leonis in Neckenmarkt. Die Trauben für diesen eindrucksvollen Wein stammen allerdings nicht aus dem Mittelburgenland, sondern aus der berühmten Toplage Ried Pandkräftn in Rust, aus der man seit vielen Jahren tolle Chardonnays kennt. Der Wein wurde ausschließlich in neuen Barriques ausgebaut; durch ein aufwendiges Batonnageverfahren entstand ein cremigkomplexer Wein mit Riesenpotenzial. Georg Prieler aus Schützen am Gebirge war mit dem Leithaberg DAC 2016 erfolgreich. MITTELBURGENLAND Dass aber auch aus Trauben, die im Mittelburgenland gewachsen sind, großer Chardonnay gekeltert wird, beweist Albert Gesellmann aus Deutschkreutz mit seinem Steinriegel schon seit vielen Jahren – sein 2015er belegte in der Chardonnay-Gruppe den zweiten Rang. Und ein weiterer Winzer aus dem Mittelburgenland macht in jüngster Zeit Furore. Der junge Stefan Wellanschitz von dem gleichnamigen Weingut in Neckenmarkt produziert unter dem Label Kolfok beachtliche Weine. Sein Weißburgunder Alte Reben 2015 holte die Trophy in der Sortengruppe: ein Wein, der von Muschelkalkböden kommt. Spontan vergoren, lange auf der Vollhefe ausgebaut, nicht gepumpt, geschönt oder filtriert und nur minimal geschwefelt auf die Flasche gebracht. Als »Kolfok« 74 falstaff sep–okt 2017

ezeichnet der regionale Dialekt jemanden, der sich kritisch althergebrachten Konventionen entgegenstellt. Als ein besonders für die Burgundersorten geeignetes Terroir bekannt ist der Leithaberg, der auch als einziges DAC-Gebiet für Weißweine im Burgenland fungiert. Es sind die speziellen Böden, die geprägt sind von einem hohen Kalkanteil und raren Schiefervorkommen, das besondere Kleinklima an den Hängen und die Nähe zum Neusiedler See, die Chardonnay und Co. entgegenkommen. Für den Leithaberg DAC Weiß sind gleich mehrere Rebsorten erlaubt, nämlich die Burgundersorten, dazu Neuburger und der hier ebenfalls heimische Grüne Veltliner. Alle diese Sorten können reinsortig, aber auch als Cuvée für den DAC verwendet werden. Bei der Falstaff Burgunder Trophy können daher alle Weine bis auf jene aus Grünem Veltliner teilnehmen. Die Trophy für den Jahrgang 2015 geht heuer an den finessenreichen Leithaberg DAC Bergschmalister aus dem Hause Hans und Anita Nittnaus aus Gols. Dieser reinsortige Chardonnay stammt aus der ganze 0,4 Hektar großen Lage Bergschmalister im unteren Teil der Joiser Ried Tannenberg, wo der Schieferboden mit besonders viel Kalk überlagert ist. Die große Vielfalt der burgenländischen weißen Burgunderweine wurde in der aktuellen Trophy-Verkostung einmal mehr dargestellt. Gemeinsamer Nenner sind ihre gute Balance und Frische. BESTER NEUBURGER Fotos: Steve Haider, beigestellt Die Kategorie »Reinsortiger Neuburger 2015« gewann ein ausgewiesener Spezialist für die Sorte. Erwin Tinhof setzt seit Jahren unbeirrbar auf den Neuburger, den er in mehreren Varianten füllt. Mit dem Leithaberg DAC 2015 holte er sich die Trophy. Die Auszeichnung für die beste Cuvée ging nach Gols an Heike und Gernot Heinrich für Graue Freyheit 2015, eine Vermählung von zwei Dritteln Grauer Burgunder und einem Drittel Weißburgunder; die Trauben kommen vom Joiser Hackelsberg mit kristallinen Schiefer- und Quarzschieferböden. 21 Tage auf der Maische belassen, 16 Monate auf der eigenen Hefe im gebrauchten Eichenfass gereift, schließlich unfiltriert und ungeschwefelt gefüllt, bietet die Graue Freyheit ein besonderes Trinkerlebnis. In der begehrten Kategorie »Reserve«, die das Reifepotenzial der burgenländischen Burgunder repräsentiert, durften Weine aus dem Jahrgang 2013 und älter antreten. Hier konnte Heinz Velich aus Apetlon mit dem eleganten Chardonnay Darscho 2013 in der Stichwahl überzeugen, ebenso wie > Stefan Wellanschitz lässt mit seinem Projekt Kolfok aufhorchen. > sep–okt 2017 falstaff 75

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