PUBLIKATIONEN ÖSTERREICH

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zu Ihrem E-Reader des Falstaff Magazins! Ihre persönlichen Zugangsdaten haben Sie per Post bekommen. Klicken Sie bitte oben rechts auf "LOGIN" und geben Sie Ihren Usernamen und Ihr Passwort dort ein.

Anschließend wählen Sie bitte unterhalb der aktuellen Ausgabe aus den Reitern Ihre Sammlung, für die Sie ein Abo besitzen. Darin finden Sie die Ausgabe, die Sie lesen möchten.

Wenn Sie ein gültiges Abo für die gewählte Ausgabe besitzen, können Sie im E-Reader das vollständige Magazin lesen. Haben Sie für eine Ausgabe kein gültiges Abo, werden die Seiten ab Seite 20 nur verschwommen dargestellt.

Viel Spaß beim Genuss Ihrer digitalen Falstaff-Ausgabe!

Ihr Falstaff Team

Aufrufe
vor 5 Jahren

Falstaff Magazin Österreich 5/2019

  • Text
  • Saftig
  • Beigestellt
  • Zart
  • Weine
  • Ried
  • Wein
  • Hauch
  • Gaumen
  • Weingut
  • Falstaff

Rund zwei Drittel der

Rund zwei Drittel der Rebfläche von Markus Altenburger sind mit Blaufränkisch bestockt und bilden daher den klaren Schwerpunkt. ALTENBURGER . AM PUNKT. Markus Altenburger ist ein Repräsentant der neuen Winzergeneration, die zeigt, dass Lagenweine alles andere als langweilig sind. Bereits in jungen Jahren hat er sich dieser spannenden Thematik verschrieben. 2018 hat er gemeinsam mit seiner Frau Bernadette das Familienweingut renoviert und umgebaut – ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz. Seit 2006 baut Markus Altenburger einen Chardonnay aus der historischen Riede Jungenberg lagenrein aus. Beginnend mit dem Jahrgang 2007 vermarktet er auch Lagen-Blaufränkische – eben vom schieferreichen Jungenberg und der Kalklage Gritschenberg, die er im Alleingang vor bereits über zehn Jahren ins Rampenlicht gerückt hat. IN JEDER LAGE BLAUFRÄNKISCH Als Markus Altenburger 2006 in den Familienbetrieb zurückkehrte, sah es dort noch gänzlich anders aus. Der damals 27-Jährige stellte den Rebsortenspiegel des vormaligen Weißweinbetriebs innerhalb kürzester Zeit um. Er veredelte einen Teil der Weingärten, tauschte Flächen, rodete und pflanzte neu aus. Nur die besten Weißweinanlagen blieben bestehen. Bekannt ist das Weingut für seine Einzellagen-Weine aus Chardonnay und natürlich Blaufränkisch, der Hauptrebsorte. Die Weingärten des Betriebes liegen alle in Jois am nördlichsten Punkt des Leithabergs. Mittlerweile werden 17,5 Hektar bewirtschaftet, seit 2017 ist der Betrieb biozertifiziert. WENIGER IST MEHR Markus Altenburger lebt seine Vorliebe für tiefgründige Blaufränkische und versteht sich heute mehr denn je als Landwirt. Diese Einstellung brachte die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung mit sich. »Wenn man die eingetretenen Pfade verlassen möchte, verbringt man am besten mehr Zeit im Weingarten«, so der Winzer. Das Experimentieren mit Begrünungen und das Fördern einer größeren Biodiversität machen ihm zudem mehr Spaß, als sich um eine gepflegte Optik seiner Weingärten zu Fotos: Weingut Markus Altenburger | Dieter Steinbach 80 falstaff jul–aug 2019 document4675094693217222895.indd 80 27.06.19 11:52

WEINGUT MARKUS ALTENBURGER / promotion Gemeinsam mit seiner Frau Bernadette befasst sich Markus in Sachen Weißwein vor allem mit den Rebsorten Chardonnay und Neuburger. Der »Neuburger betont. 2018« wurde im aktuellen Falstaff Weinguide mit 95 Punkten ausgezeichnet und ist damit der beste österreichische Natural Wine. Fotos: Weingut Markus Altenburger | Dieter Steinbach kümmern. Auch im Keller steht das Echte im Vordergrund. Kellertechnische Hilfsmittel wie Reinzuchthefen oder Enzyme waren noch nie nötig – Schlagwort »low intervention« –, und auf übermäßigen Holzeinsatz wird ohnehin zugunsten der weineigenen Aromen verzichtet. Altenburgers Fokus auf interventionsarme Vinifikation und die ausdrucksstarken Trauben der Schieferund Leithakalkböden machen seinen Stil unverwechselbar. ARBEITSWELT UND LEBENSRAUM Die Weine werden in den Gewölbekellern des kürzlich renovierten Familienweinguts direkt in Jois vinifiziert. Das Winzerpaar Altenburger hat viel Zeit in die Planung der baulichen Zukunft des Weinguts gesteckt. Besonderes Augenmerk wurde auf nachhaltige Energie gelegt. Eine bewusst überdimensionierte – »Man weiß ja nie, was noch kommen kann« – Fotovoltaikanlage speist die Luftwärmepumpe, Klimaanlagen und Elektrofahrzeuge. Ein Nutzwassertank im Innenhof sammelt Regenwasser zum Blumengießen und für die Spritzen-Fahrten (Pflanzenschutz). Zentrales Element ist der lichtdurchflutete Eingangsbereich in der Mitte des typischen Streckhofs, der Gästebereich, Keller und privaten Wohnbereich verbindet. Des Weiteren wurden die alten Kellergewölbe renoviert und die Verarbeitungshalle saniert. ZEIT FÜR EINE ZWISCHENBILANZ »Im Keller sind keine Steigerungen mehr möglich. Man muss raus in die Weingär ten, diese besser verstehen lernen und dann Schritt für Schritt feinere Weine kreieren.« Diese Denkweise zeigt sich am besten an den Weinen aus beiden Toplagen des Hauses: am vom Schiefer geprägtem geschichtsträchtigem Jungenberg (erstmals 1214 urkundlich erwähnt), wo sowohl Chardonnay als auch Blaufränkisch wachsen, und am Gritschenberg, wo der Blaufränkisch auf purem Leithakalk wurzelt. 2007 wurden die ersten Lagenweine in kleinen Mengen vinifiziert, seither wurde manches versucht, einiges wieder verworfen. Vergleicht man die stilistische Entwicklung der Weine über die Jahre, so kann man sehen, wie die Komponente Holz sowohl bei Weiß- als auch bei Rotwein immer weiter in den Hintergrund rückt und der spezielle Ausdruck des jeweiligen Bodens klarer zum Vorschein kommt. Markus Altenburger ist ein Purist: »Im Prinzip machen wir heute Wein wie zu Beginn meiner Winzerkarriere. Die wenigen Experimente in Richtung Mainstream haben gezeigt, dass es für uns keinen Sinn macht, den Stil zu verwässern und von dem abzuweichen, was wir am besten können.« Das Ergebnis sind sehr eigenständige, finessenreiche und lagerfähige Weine, die sehr viel von ihrer Herkunft erzählen können: vom Kalk, vom Schiefer, aber auch von den Menschen, die sie so haben werden lassen. INFO Weingut Markus Altenburger Untere Hauptstraße 62, 7093 Jois T: +43 2160 71089 contact@markusaltenburger.com markusaltenburger.com jul–aug 2019 falstaff 81 document4675094693217222895.indd 81 27.06.19 11:52

FALSTAFF ÖSTERREICH