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Falstaff Magazin Österreich 5/2018

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Das

Das Neusiedlersee-DAC-Gebiet erstreckt sich vom Nord- über das Ostufer des Neusiedler Sees und umfasst eine Rebfläche von über 7000 Hektar. Es ist das größte Gebiet mit Weinen einer geschützten Herkunft im Burgenland. Das Angebot an Blauem Zweicover / SEEN-WEINE Die hervorragenden Weißweine von Heinz Velich aus Apetlon genießen große Wertschätzung. falstaff-Tipps für den Neusiedler See WEINGUT HEINZ VELICH, APETLON Velichs Chardonnay Tiglat ist eine der Weißwein- Ikonen des Burgenlandes. www.velich.at WEINGUT KRACHER, ILLMITZ Legendär ist die jährliche Kollektion an nummerierten Trockenbeerenauslesen. www.kracher.at GERNOT & HEIKE HEINRICH, GOLS Der Perfektionist setzt auf die Kraft der Biodynamie, sein roter Salzberg ist legendär. www.heinrich.at ANDI KOLLWENTZ Der große Allrounder beherrscht den Leithaberg mit Chardonnay und Blaufränkisch. www.kollwentz.at KURT FEILER (WEINGUT FEILER-ARTINGER) Meister der Weißweine, würzigen Rote und des weltbekannten süßen Ruster Ausbruchs. www.feiler-artinger.at R und um den Neusiedler See kann man feinstrukturierte Weißweine ebenso entdecken wie elegante Rote. Die tollen Süßweine runden das Sortiment ab. > besonders prominent vertreten. Dazu kommt die traditionsreiche Grüner-Veltliner- »Insel« bei Donnerskirchen. Bei Rotweinen ist es der Blau fränkisch, der am weitesten verbreitet ist. Neue Barriques werden hier weniger eingesetzt, große Holzfässer werden bevorzugt, der Holzton soll die Mineralik und Finesse des Weins keinesfalls überdecken. In der malerischen Freistadt Rust am See werden edelsüße Weine mit dem Namen »Ruster Ausbruch« erzeugt, die sich in ihrer jahrhundertelangen Tradition auf das Vorbild Tokajer zurückführen lassen und hier einen eigenständigen, besonders finessenreichen und zugleich komplexen Stil zeigen. Im Norden stößt der Neusiedler See an die Abhänge der Parndorfer Platte und im Osten an den Seewinkel, der sich zu den Ausläufern der Ungarischen Tiefebene öffnet. Das Gebiet ist von sandig-lehmigen Böden mit unterschiedlich hohem Schotteranteil gekennzeichnet. Heiße, trockene Sommer mit moderaten Niederschlägen und kalte, schneearme Winter sind hier die Regel. An den Abhängen und im ebenen Heideboden wachsen hier im warmen pannonischen Klima besonders stoffige Rotweine aus einer Vielzahl von Rebsorten, neben dem Blaufränkisch und Merlot findet hier die österreichische Rotweinsorte Blauer Zweigelt nahezu ideale Bedingungen vor. Da lag es auf der Hand, dem Zweigelt ein eigenen DAC zu widmen. ZWEIGELT MIT KLARER HERKUNFT gelt reicht von jung zu trinkenden, feinfruchtigen, klassisch ausgebauten Weinen bis hin zu kraftvollen Gewächsen aus Barriquefässern. Gerne wird die Rebsorte, die von einer eleganten Kirschfrucht und samtigen Tanninen geprägt ist, als Partner in einer Cuvée eingesetzt. So findet man im Neusiedlersee-DAC-Gebiet die gesamte Vielfalt dieser Rebsorte. Eine Besonderheit der östlichen Seeseite ist eine Vielzahl an zusätzlichen kleinen Seen, den sogenannten »Lacken«, die einer Subzone den Namen Seewinkel geben. Diese Zone rund um den Weinbauort Illmitz hat sich zu Österreichs »Goldgrube« entwickelt, denn hier entstehen regelmäßig viele der besten edelsüßen Weine des Landes, aber auch süße Spezialitäten wie Stroh- und Schilfwein aus getrockneten Trauben. Auf ungarischer Seite wird auf der Westseite etwas Weinbau betrieben, speziell in Balf bei Fertörákos findet der Blaufränkisch auf Schieferlagen tolle Bedingungen vor. Natürlich profitieren auch die Weingärten am Ödenburger Gebirge sowie jene im Mittelburgenland bei Deutschkreutz und Neckenmarkt noch von den speziellen kleinklimatischen Auswirkungen des großen Steppensees. < Fotos: Regina Hügli, Gerhard Kassner, Achim Biniek, beigestellt 38 falstaff jul–aug 2018

BODENSEE Der Wein vom Bodensee, so schrieb der Hagnauer Dorfpfarrer Heinrich Hansjakob an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert, sei der »bestverleumdete Wein der Welt«. Und weiter: »Er gleicht einem Drachen, der Feuer speit, aber, tapfer angegriffen, sich in eine liebliche Jungfrau verwandelt.« Hansjakob, von dem man sagt, er sei ein wandelndes Weinfass gewesen, wusste ganz gewiss, wovon er sprach. Denn die Weine vom Bodensee sind voralpine Gewächse: Sie wachsen auf Höhen zwischen 400 und 600 Metern. Zumal in Zeiten, da der räße Elbling den Weinbau dominierte, wird es eines strammen Quantums bedurft haben, um sich den garstigen Säuerling zu einem lieblichen Tropfen zurechtzutrinken. KLIMAFLÜCHTLING PINOT NOIR Dabei reicht die Weinbaugeschichte des Bodenseeraums weit zurück, mindestens bis ins Frühmittelalter. Schon zu Beginn des 9. Jahrhunderts ließ Abt Hatto I. auf der Insel Reichenau Reben setzen. Im Jahr 884 soll Karl der Dicke den Spätburgunder aus Burgund nach Bodman an den Überlinger See gebracht haben. Dass er die Reben dort Barock-Basilika Birnau, umgeben von Reben des Markgrafen von Baden. an einen Nordhang pflanzen ließ, hatte einen guten Grund: Denn in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts erwärmte sich das Klima ähnlich stark wie heute. Man kann davon ausgehen, dass der Pinot als Klimaflüchtling an den Bodensee kam. Auch in den letzten Dekaden gehört der Bodenseeweinbau zu den Klima-Gewinnern. Wärmere und nicht zuletzt auch trockenere Jahre spielen den Winzern in die Karten. Neben dem Müller-Thurgau, der nirgendwo anders so rieslinghaft delikat ausfällt wie am Bodensee, gedeihen auch die Burgundersorten immer besser. Zudem ermöglicht der Klimawandel Spitzenresultate auch in scheinbaren Randlagen: so etwa an den bayerischen und Vorarlberger Abschnitten des Bodenseeraums, auf den Anhöhen der Halbinsel Höri, am Schweizer Ufer am Buchberg bei Thal oder, bis auf 630 Meter hinaufreichend, in Wienacht- Tobel im Kanton Appenzell-Außerrhoden. KLAR WIE EIN GEBIRGSBACH Dabei werden die größten Tugenden der Bodensee-Weine wohl auch in Zukunft eher nicht in Kraft und Fülle liegen. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die Feinheit. Ein zarter, animierender Gaumenfluss, hervorgebracht durch einen feinen Säurenerv, glasklare Frucht und erfrischende Leichtigkeit. Man kann sicher sein: Heinrich Hansjakob wüsste seinen Durst auch heute zu stillen. < Urlaubsstimmung in Reinkultur: Blick auf Meersburg mit Weinbergen, Schloss und See. falstaff-Tipps für den Bodensee STAATSWEINGUT MEERSBURG (D) Der Betrieb mit dem hochwertigsten Lagenportfolio am Bodensee, der rare Rieschen Traminer ist exquisit. www.staatsweingut-meersburg.de WEINGUT URS PIRCHER, EGLISAU (CH) Der wohl beste Betrieb des Bodenseeraums – kristallklare aromatische Weiße und dichte Pinots Noirs. weingut-pircher.ch WEINGUT MÖTH, BREGENZ (A) Einzelkämpfer in Vorarlberg mit beliebtem Heurigen am Ortsrand von Bregenz. www.moeth.at jul–aug 2018 falstaff 39

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