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Falstaff Magazin Österreich 5/2016

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Geht es um die

Geht es um die geselligen Mehr- Personen-Drinks, dann darf der Blick nach Großbritannien nicht fehlen. Während des legendären Tennis-Turniers in Wimbledon sitzt kaum jemand im Publikum, der nicht einen Becher in der Hand hält, in dem ein bernsteinfarbener Inhalt mit Gurke und Zi trone schwappt: Der Pimm’s No. 1 Cup ist nicht nur das offizielle Getränk der Sportveranstaltung im Südwesten Londons, es ist zudem einer der populärsten Sommerdrinks der britischen Inseln und findet auch auf dem Kontinent zunehmende Verbreitung. Wichtigstes Element des Mixgetränks ist der Pimm’s No. 1, ein Kräuterlikör auf der Basis von Gin. Er geht zurück auf den Bauernsohn James Pimm, der in den 1820er-Jahren nicht weit vom Buckingham Palace eine Austernbar eröffnete. Zu den Austern servierte der Wirt seinen Kräuterlikör, der das vornehme Publikum zunehmend be geisterte. Weitere Pimm’s-Nummern sollten folgen, wobei jede Nummer eine andere Basis-Spirituose repräsentierte. Heute finden sich in den Regalen noch der Pimm’s No. 6, der auf Wodka basiert, und im Winter der Pimm’s No. 3, dessen Ursprung auf Brandy zurückgeht. Die exakte Rezeptur für Pimm’s No. 1 kennen angeblich nur sechs Menschen. Die geheimnisvolle Mixtur soll neben Gin noch Orangenlikör, Zitronenschalen, Nelken, Curry, Kräuter und verschiedene Wurzel - arten enthalten. Der Drink reiht sich in die britische Tra - dition des »Punch« ein und führt zurück in die Kolonialgeschichte des britischen Königreichs, genauer nach Indien. Der Sanskrit- Begriff »panch« bedeutet »fünf« und nennt gleichsam die klassische Anzahl von Zutaten im Punch. Erstmals überliefert in einem Brief aus dem Jahre 1632, steht die Fünf für Alkohol, Wasser, Süße, Säure und – fünftens – eine würzende Zutat. Verschiedenste Rezepturen mit Rum, Branntwein oder Arrak ließen im 17. Jahrhundert zahlreiche Punch Houses entstehen, die ihre Spezialmischungen anboten und je nach Jahreszeit kalt oder warm servierten. Lange boten die Cocktailbars lediglich die Kategorie der »Fruit Punches«, wie Planter’s Punch oder Mai Tai, an, die meist auf Rum-Basis mit reichlich Fruchtsäften die Sehnsucht nach dem Flair der Karibik und der Tropen bedienten. 78 falstaff jul–aug 2016 spirits / PUNCH PLANTER’S PUNCH ZUTATEN 7 cl Jamaika-Rum 1,5 cl Zitronensaft 3 cl Limettensaft 1 cl Grenadine 1 cl Zuckersirup Muskatnuss Eiswürfel ZUBEREITUNG - Die flüssigen Zutaten im Shaker auf Eis kräftig schütteln und in einen Tiki-Becker oder ein Longdrink-Glas auf Eis (Crushed Ice oder Eiswürfel) abseihen. Muskatnuss darüber reiben. - Der Drink lässt sich beliebig abwandeln, beispielsweise mit verschiedenen Säften (z. B. Orange, Ananas, Maracuja), einem Dash Angostura Bitters oder mehr Rum.

SANGRÍA URLAUB IM GLAS Zuletzt erlebte der Punch ein fulminantes Comeback, und Bars greifen die Tradition erneut auf, eine große Schale mit Schöpfkelle zu servieren, aus der sich die Gäste gegenseitig bedienen. So beispielsweise in London im »Punch Room« des »Edition Hotel« oder in der mondänen Atmosphäre des ehemaligen Bahnhofs St. Pancras in »The Booking Office« im »Renaissance Hotel«. Silberne Schalen, eindrucksvolle Eisbrocken und elegante Becher zaubern den Gästen ein Lächeln auf die Lippen und erinnern sie womöglich an den Beginn der Punch-Euphorie: 2009 entstand »The Architectural Punch Bowl«. Die Zusammenarbeit der Cognac-Marke Cour voisier mit dem Künstler- Duo Bompas & Parr, das gerne alkoholische Projekte zele briert, führte dazu, dass ein ganzes viktorianisches Stadthaus zu einer Punch-Bowl wurde, um mit 4000 Litern befüllt zu werden. Über zwei Tage hinweg durften 25.000 Besucher verkosten oder hindurchrudern. In Berlin widmet sich seit 2015 die elegante Bar »Lost in Grub Street« der Tradition des Punch. Ein fahrbarer Tresen zeigt die Spirituosen, und das Team animiert mit feinsten Kreationen sein Publikum, die gesellige Entschleunigung nach britischem Vorbild zu genießen. Das ist nicht immer einfach, da im deutschsprachigen Raum der Begriff Punch gerne mit dem Punsch gleichgesetzt wird, der als gehaltvolles Heißgetränk die Wintermonate begleitet. Stattdessen verkörpert die Bowle das Gefühl der sommerlichen Terrassenfröhlichkeit. Wein, Schaum ­ wein und Früchte bieten eine wundervolle Vielfalt, die es verdient, wiederentdeckt zu werden. Die Tradition ist lang, und so denken viele an die traditionelle Maibowle, die mit ihrem Waldmeistergeschmack die Sommersaison einleitet. Weitere Varianten rings um feine Weine und zahllose Früchte, wie Ananas, Banane oder Erdbeere, laden zum Experimentieren und Genießen ein. Und ein Hauch von Urlaubsstimmung schwingt ebenfalls in den sommerlichen Schalen mit, die so wundervoll vorzubereiten sind. Kaum ein Spanienreisender, der nicht die Vorzüge einer guten Sangría zu schätzen weiß, die einem hitzigen Sommertag die nötige Erfrischung verleiht. Wenngleich Sangría »Aderlass« bedeutet, kann die iberische > ZUTATEN 1 Flasche nicht zu trockener spanischer Rotwein 1 Orange, in Scheiben geschnitten 1 Zimtstange 3–5 Esslöffel Zucker 1 Flasche Rosé 10 cl spanischer Brandy 10 cl Madeira oder Orangenlikör (je nach Geschmack) ½ l Orangensaft saisonale Früchte, z. B. Erdbeeren Eiswürfel Trinkhalme ZUBEREITUNG - Die Orangenscheiben, den Zucker und die Zimtstange in eine große Schale geben. Mit Wein und Spirituosen aufgießen. Für etwa eine Stunde ziehen lassen. Die Zimtstange entfernen. - Im eisgefüllten Tumbler servieren und mit einem Schuss Orangensaft auffüllen. jul–aug 2016 falstaff 79

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