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Falstaff Magazin Österreich 5/2016

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wein / WINZER DES JAHRES

wein / WINZER DES JAHRES 2016 > »Schneckenkogler« auf den Markt brachte. Gemeinsam mit Manfred Tement, Erich und Walter Polz, Alois Gross, Fritz Tinnacher und Willi Sattler machte er sich nach Wien auf, wo man von steirischem Wein noch kaum gehört hatte. »Wir waren zunächst einigermaßen verwundert, als eines Abends eine Gruppe junger Burschen in Trachtenjankern mit ein paar Weinflaschen im Gepäck im ›Steirereck‹ auftauchte«, erinnert sich der damalige Wirt Heinz Reitbauer senior, »aber als wir dann die Sauvignons probieren durften, die sie mitgebracht hatten, waren wir mehr als überrascht.« Reitbauer, Gastronomie-Urgestein, Gründer des »Steirerecks« und selbst gebürtiger Steirer, wurde auf diese Art zum stolzen Paten vieler steirischer Top-Winzer, deren Weine man deshalb bereits in den frühen 1990er-Jahren auf mehr und mehr Weinkarten fand. Darunter Namen wie Zieregg, Hochgrassnitzberg, Nussberg oder Kranachberg. Und nur kurze Zeit später konnten die ersten Weinkenner diese Bezeichnungen und Lagennamen auch dem jeweils passenden Erzeuger zuordnen. Die Steiermark war in Wien angekommen. Im Westen wiederum legte sich in dieser Zeit der in der Südoststei- ermark geborene Weinhändler Alois Stangl mächtig für seine Landsleute ins Zeug. Bald war allgemein bekannt, dass im Süden Österreichs nicht nur Welschriesling und rassiger Schilcher wachsen, auch Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc begannen plötzlich in aller Munde zu sein. Dieser enorme Aufschwung war auch dem jungen Herrn Sabathi nicht entgangen: »Zu sehen, wie plötzlich das Interesse am steirischen Wein immer größer wird, war für einen Jungwinzer doch sehr motivierend.« Erwin Sabathi war wild entschlossen, es seinen um fast zwanzig Jahre älteren Kollegen gleichzutun und diesen guten Wind zu nutzen. »Ich hätte gerne gleich nach der Weinbauschule Praxis in Neuseeland oder Kali fornien gesammelt. Die haben mir aber alle abgesagt, weil ich noch zu jung war. Also bin ich zu Hause geblieben und hab mir angesehen, was man da noch alles besser machen kann«, erinnert er sich. Zu Hause gab es jedenfalls einiges zu tun. Sabathi pachtete den Familienbetrieb, besorgte sich Betriebskapital und dachte von Anfang an in größeren Dimensionen. Denn die Zeichen standen gut: »Auch mir hat Heinz Reitbauer sehr geholfen«, erzählt der Winzer, »er hat meine Weine schon 1993 auf die Karte genommen aber auch Werner Matt im ›Hilton Plaza‹ hat uns sehr forciert. Das war für die Akzeptanz der Marke Erwin Sabathi durchaus entscheidend.« Der »kleine Sabathi«, wie der im Windschatten der älteren Topwinzer agierende Newcomer damals noch genannt wurde, fand für seine sehr gut gemachten, blitzsauberen Weine einen immer größeren Absatz. Wer Ende der 1990er-Jahre seinen kleinen Keller besichtigte, konnte nur staunen, welche Masse an Fässern hier in einem scheinbaren Chaos aufgestapelt war. »Da bei wussten die Leute nicht, dass ich hinter den Planen im Freien noch Tanks mit weiteren 220.000 Liter Wein stehen hatte.« Dem engagierten Weinmacher war bald klar, dass er einen neuer Keller brauchte: »Den hab ich dann auch bauen lassen.« Aber auch was den Weinstil seiner Topweine betrifft, ging mit der Zeit eine Veränderung vonstatten. Ihm war klar, dass im Spitzensegment bei vielen Winzern der Region der Sauvignon Blanc im Vordergrund steht. Die Toplage Pössnitzberg aber bot Sabathi die Möglichkeit, auch mit Chardonnay zu reüssieren. Sabathi: »Es war eine Reise in die 2004 wurde der eindrucksvolle neue Keller am Fuße des Pössnitzbergs fertiggestellt. Fotos: beigestellt Weingut Sabathi 58 falstaff jul–aug 2016

Unterstützt wird Erwin Sabathi von seinen Brüdern Gerd und Christoph. Burgund, die mir die Augen geöffnet hat. Dort habe ich große Weißweine kennengelernt, die mich fasziniert haben. Nach Hause zurückgekehrt, hat mir der eigene Wein nicht mehr geschmeckt. Deshalb habe ich danach vieles geändert.« Der Einsatz von neuen französischen Barriques und der Name »Merveilleux« standen für den Eintritt in diese neue Phase der Vinifikation, die heute beim grandiosen Chardonnay »Alte Reben« angekommen ist und noch lange nicht ihr Ziel erreicht hat. Auch wenn die »Alten Reben« bereits völlig zu Recht mit den großen Vorbildern verglichen werden, Erwin Sabathi ist überzeugt, dass da noch mehr geht. Mit ein Grund dafür: Er hat bereits eine sehr spezielle Subriede mit uralten Stöcken im Visier. Die weinbauliche Geschichte der Familie Sabathi reicht bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, bis 1938 betrieben viele Generationen dieses Namens den Betrieb samt Rebschule in Sernau in der heutigen Südsteiermark. Den Großeltern von Erwin Sabathi gelang es dann, eine Wirtschaft am Fuße des Pössnitzbergs bei Leutschach unweit der slowenischen Grenze zu erwer - ben – dorthin verlegten sie auch den > Der preisgekrönte Bau machte den Namen Sabathi bekannt. jul–aug 2016 falstaff 59

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